Kindesentzug wegen Depressionen?

Hallo an alle,

ich wollte mal fragen unter welchen Umständen, Kinder vom Jugendamt in Obhut genommen werden.

Es wird oftmals gesagt, dass dies nur geschiet, wenn Kinder misshandelt werden…

Aber ist es wirklich so?

Ich trau dem nicht ganz.

Gibt es Erfahrungen oder irgendwelche Beispiele aus dem Umfeld, von dem ein oder anderen?

Zu mir: Wir leben in einer stehts sehr ordentlichen Wohnung, mein Kind ist gut gekleidet, gepflegt und hat immer etwas zu essen, viel Spielzeug usw… ABER: durch meine Depressionen schaffe ich im moment kaum Freizeitgestaltung zu schaffen. Es geht, aber mit ach und krach.

Meine Angst ist mein Kind emotional zu vernachlässigen… da benötige ich Hilfe. Habe auch schon an einen Paten oder so für mein Kind gedacht.

Ich habe trotzdem Angst mir Hilfe zu holen, weil wenn das Jugendamt sieht wie schlecht es mir geht, was ist dann und ich mich ganz oft ausruhen muss oder solche Unruhe habe, dass ich die Wände hochgehe…was machen sie dann?

Ich weiß momentan nicht mal warum es mir O geht, es ist irgendwie Angst es alles nicht zu schaffen…

Danke schonmal.

Lg norma

Hallo ,
jetzt drehen wir uns zum unzähligsten Male im Kreis, um wieder bei der psychiatrischen Behandlung zu enden.
Deine Tochter spürt schon längst, dass alles was tust, Belastung für dich ist und fernab von Freude oder Zugewandtheit zu ihr.
Bist du noch nie von den Lehrern angesprochen worden?
Mao

Nein, bin ich nicht. In der Schule ist auch alles in Ordnung. Super Zeugnis. Sehr gutes Sozialverhalten…

Wir drehen uns nicht im Kreis, ich werde mit meiner Sozialarbeiterin nun etwas in die Wege leiten. Ich habe nur Angst…deshalb schreib ich hier und bitte um Erfahrungsberichte.

Lg norma

Wie lange betreut dich/ euch eigentlich die Sozialarbeiterin schon?
Bestimmt nicht erst seit drei Wochen.

Ein halbes Jahr. Durch den Umzug und die Trennung und weil ich niemanden habe, ist sie eine gute Hilfe. Sie meinte zu mir, dass ich es nicht machen soll, da ich das Jugendamt nachher nicht mehr los werde… ich hatte ein Gespräch mit ihrer Chefin, diese meinte es ist eine gute Idee. Ich weiß eben nicht ob es nötig ist. Mir geht es durch die medis schon etwas besser und vielleicht schaffe ich es auch so. Nicht das nachher noch alles schlimmer wird.

Wenn die Medikamente voll wirken, erhoffe ich mir auch viel dadurch und früher habe ich auch alles alleine geschafft… -_-

Vielleicht kannst du dir informell Unterstützung holen (die Idee mit dem „Paten“ geht in die richtige Richtung) und/oder die Freizeit deines Kindes ein bisschen stärker durch durchorganisieren, so dass nicht so viel an dir hängen bleibt. Was weiß ich, Musikunterricht, Tanzschule, Sport usw.

Ich wäre dem Jugendamt gegenüber auch sehr skeptisch. Die Gefahr ist nicht gleich die „Inobhutnahme“, aber ziemlich unsinnigen Stress erzeugen können die allemal.

Gruß
F.

3 Like

Da käme es darauf an zu wissen, wer von beiden das örtliche Jugendamt besser kennt.

Wenn die Sozialarbeiterin aus ihrem Urlaub zurückkommt, kannst du sie ja mal ausfragen, welche Erfahrungen sie konkret gemacht hat mit dem Jugendamt.

2 Like

Dankeschön, es ist einfach alles nur verzwickt…

Ich habe mich ausschließlich für mein Kind getrennt, damit es nicht in einer so zerstrittenen kaputten Familie aufwächst. Ich habe all die Jahre alleine gekämpft, habe mich alleine um alles gekümmert, ich dachte dass wir nach der Trennung ein neues schönes Leben beginnen können ohne Stress und großartige Konflikte… leider mussten wir umziehen, was ich unter allen Umständen verhindern wollte, damit meine Tochter ihr altes gewohntes Umfeld behält. Hier kamen dann auch unzählige Probleme auf uns zu. Zumal es sich auch um ein anderes Bundesland handelt, indem wir wohnen. Das Schulsystem ist komplett anders usw. Wir haben uns trotzdem durchgebissen.

Ich habe allerdings diese starken Depressionen und Ängste entwickelt. Ich habe manchmal solche starken Panikattacken, sodass sogar das Einkaufen zur Qual wird.

Meine Tochter war und ist sauer und gibt mir die Schuld für die Trennung und unser Verhältnis hat sehr, sehr stark gelitten.

Nun ist sie ja beim Vater momentan, wegen der Ferien und wenn ich anrufe, ist sie immer sehr abweisend zu mir.

Leider ist sie ja auch PC-süchtig geworden, was vom Vater auch fleißig gefördert wird, da sie mehrere Stunden am Tag mit ihm über Internet spielt.

Er interessiert sich ansonsten gar nicht für sie.

Sie hat ein super Zeugnis, hat endlich schwimmen gelernt und Seepferdchen, sowie Bronze geschafft (ich habe selbst Angst vorm Schwimmen, konnte es ihr nicht zeigen, gehe trotzdem viel mit ihr baden) und ihn interessiert es nicht.

Er hat gerade wieder damit gedroht, mir das Sorgerecht entziehen zu wollen, wenn ich nicht auf meine Anteile verzichte bezüglich der Scheidung. Ich habe nun verzichtet, damit nicht noch weiterer Stress für die Kleine entsteht…

Ich komme nicht mehr an sie heran. Ich versuche es mit vielen Aktivitäten wie Fahrradfahren, Malen, Lego bauen, basteln aber es wird nichts mehr… das macht mich traurig.

Meine Mutter meinte, dass ich mich damit abfinden soll und Kinder in dem Alter nichts mehr mit ihren Eltern machen wollen. Sie ist aber erst 10 geworden…das kann doch nicht sein, oder doch? Meine Eltern haben nie etwas mit mir gemacht, ich denke an ihnen sollte ich mir da kein Beispiel nehmen.

So läuft alles…ich habe nur Angst dass sie unter meiner Psyche leidet.

Da ich selbst aus dem sozialpädagogischen Bereich komme, sehe ich natürlich was hier schief läuft. Mir fehlt nach all den Schicksalsschlägen einfach die Kraft.

Und wenn meine Tochter mich dann noch beschimpft und schlecht behandelt, bin ich immer kurz davor aufzugeben. (Keine Ankündigung)

Ich hatte von der Sozialarbeiterin eine Küche bekommen, diese war aber extrem verschimmelt und war einfach nur ekelhaft. Dann habe ich auf Raten eine neue bestellt und bekommen…

Mein Vater will mir nicht beim Aufbauen helfen und fährt lieber zu seinen Kumpels…

Ich hab schon fast alles fertig und zwar alleine. Aber irgendwann kann man auch nicht mehr.

Dann noch der Stress mit den Nachbarn und meiner Mutter…

Ich wüsste nicht ob das Jugendamt da helfen kann.

Ich bräuchte einfach nur nette helfende Menschen. Aber mit meinen Depressionen und Ängsten ist alles schwer.

Oh man… danke fürs Lesen

Lg norma

Das stimmt doch nicht, ich bin doch in Behandlung. Hier habe ich leider keine Traumatherapie. Die hatte ich im alten Wohnort. Ich wollte einfach irgendwo mein Leid beklagen und mir eventuell Tipps holen und Erfahrungen mitgeteilt bekommen.

Ich weiß, dass hier niemand mein Leben verändern kann und das möchte ich doch auch gar nicht. :wink:

Und zum Thema Umfeld: mir wurde jahrelang und wird innernoch gesagt Therapie ist Quatsch und ich brauche keine Antidepressiva…

Die Therapeuten meinen auch, dass eigentlich meine Eltern und mein exmann die größten Probleme haben. Also bei mir ist es etwas anders…ich belaste niemanden und es kommt auch niemand auf die Idee mir oder meinem Kind zu helfen. Es werden noch Steine in den Weg gelegt und ich bin ja die Verrückte, weil ich Depressionen habe…aber man sollte mal überlegen warum.

Der Sozialarbeiter letztens meinte auch, es wäre besser den Kontakt drastisch einzuschränken und das ist ja auch mein Ziel. Alle Therapeuten haben mir dies geraten und nun will ich es schaffen.

Lg norma

Hallo,

also so ohne weiteres wird dir das Jugendamt das Kind nicht weg nehmen. Es sei denn du würdest es vernachlässigen und das scheint bei dir nicht so zu sein. Wenn es dir aber so schlecht geht, würde es nicht Sinn machen, wenn du dir zum Beispiel eine „Leihoma“ oder so holst? Oder deine Familie in die Freizeitgestaltung mit einbindest, damit sie dich unterstützen?

Danke. Ja ich vernachlässige mein Kind auch nicht. Ich merke aber wenn ich zum Beispiel eine Panikattacke habe, mein Kind auch Angst bekommt und das tut mir so Leid. Ich kläre dann zwar auf, dass ich eine Krankheit habe usw. Aber kann nicht alles abfedern.

Genau, ich suche eine verlässliche erwachsene Bezugsperson für sie. Ich habe schon mal etwas von Erziehungsbeistandsschaft gehört oder eben einen Paten. Da werde ich mich noch mal erkundigen. Ihr fehlt leider der Halt, dem ich ihr im Moment noch nicht geben kann.

Da ich selbst sehr misstrauisch bin, habe ich einfach Angst vor Hilfen solcher Art und insbesondere Jugendamt. Was glaube ich aber Quatsch ist. Denn es gibt keinen Grund dazu.

Ich habe keine Familie, welche mir helfen wollen würde oder konnte. Jeder ist mit sich beschäftigt.

Meine Mutter ist der Meinung, Essen und ein Dach überm Kopf reichen aus für ein Kind. Sie merkt auch nicht, dass sie mich emotional vernachlässigt hat und emotional missbraucht hat usw. als Kind. Von daher ist es sehr schwierig. Zumal meine Familie selbst nicht so richtig klar kommt, mit ihren Leben und mir meins noch schwer machen…

Ich schau aber mal nach Hilfen. Ich habe nichts zu verlieren.

Aufgrund der Medikamente geht es mir mittlerweile aber sehr viel besser.

Liebe Grüße nj

1 Like

Ich finde es wirklich beachtenswert, dass du selbst einräumst und auch erkennst, dass die Lage deinem Kind nicht gut tut. Soviel Ehrlichkeit sich selbst gegenüber haben die wenigsten. Ich finde das wirklich toll, dass du nach Auswegen suchst und auch bereit bist diesen Weg zu gehen.

Normalerweise gibt es in jeder größeren Stadt eine Art „Jugendhilfe“. Das ist KEIN Jugendamt, das ist eher eine unverbindliche Beratungsstelle, die auch Schweigepflicht haben. Vielleichst suchst du da eine Beratung auf und fragst ob es eine Art „Leihoma“ für Kinder gibt oder andere Möglichkeiten. Die werden dir bestimmt helfen können.

Ich bin mir sicher du wirst eine Lösung finden. Du scheinst stark zu sein, trotz deiner Krankheit. Zu verlieren hast du nichts das stimmt. Und das du keinen Rückhalt von deiner Familie ist natürlich nicht schön, aber es ist wie es ist.

Ich wünsche dir auf jeden Fall gaaaaanz viel kraft!!

3 Like

Dankeschön.