Was ist denn das für eine Frage? Natürlich ist das normal. Erstens bekommt man das Kind zurück oder gibt es ab und zweitens hat man Kontakt mit einem Menschen, der intensive Gefühle hervorruft oder hervorgerufen hat (gute oder schlechte).
Logisch, daß das eine zumindest emotional aufwühlende Situation ist.
Erschwerend hinzu kommen dann noch die jeweiligen Sahnehäubchen - das Kind wird zu spät oder zu früh geliefert, befindet sich in einem beklagenswerten Zustand (besonders beliebt: völlig entkräftet, aber mit Zucker vollgepumpt) oder will nicht zurück nach Hause kommen oder gar nicht erst zu der anderen Person hin, es gibt Diskussionen über das Kind, den Umgang mit ihm, über Absprachen, Essenszeiten bzw. Ernährung, es werden ganz allgemeine Themen aufgemacht oder auch gerne mal alte Fässer, die schon übergelaufen waren usw. usf.
Also nein: das ist nichts besonderes.
Keiner wird geboren und latscht fortan dauergrinsend durch sein Leben bis er dann irgendwann von einer Fee weggeküsst wird und ins Paradies auffährt. Wir haben alle unsere Probleme, unsere Krisen, unsere Selbstzweifel, unsere Krankheiten, unsere Trennungen usw. Du bist in der Hinsicht nichts besonderes und auch nicht besonders gebeutelt.
Die Frage ist halt nur, wie man damit umgeht. Klar: jede Krise ist scheiße und am Anfang hängt jeder erst einmal rum. Aber nach dem ersten Schock kann man sich aufrappeln, Lösungen suchen und weitermachen - oder man kann sich dauerhaft bemitleiden, glauben, daß die Welt es gerade mit einem selbst besonders schlimm meint, sich sowieso alle irgendwie gegen einen verschworen haben und daß es sowieso nicht besser wird und man selbst am allerwenigsten an der Gesamtsituation ändern kann…
… [Beitrag editiert vom www Team]…
Was ich eigentlich sagen wollte: Du mußt Dir überlegen, was Du willst - so ganz allgemein. Willst Du rumhängen, alles scheiße finden und leiden und die Gesamtsituation auf die diagnostizierte Erkrankung schieben oder willst Du Dein Leben vielleicht doch mal wieder in die eigene Hand nehmen und positiv denken? Ersteres ist bequemer, aber zweiteres weitaus erquicklicher - vor allem für Dein Kind.
Nebenbei: Kinder schauen sich von ihren Eltern vieles ab. Willst Du, daß Dein Kind so wird wie Du gerade bist? Ins Selbstmitleid zerfließend, voller Selbstzweifel und lethargisch?