Kirche

danke
Hallo Martinus,

damit ist das Wesentliche in der Tat gesagt.

Gruss
Mike

Zum Gruße,

Haben Sie die Unterschiede der Kirchen wirklich gelesen?

Ich beziehe mich hier hauptsächlich auf die rk Kirche und ihr
Auftreten in der Welt.

Dann sollten Sie das auch deutlich schreiben.

Sorry, ich dachte eigentlich, das sei so rüber gekommen.

Das Christentum ist nicht mein Thema. Das ist Privatsache und
jeder soll an das glauben (oder eben nicht), das er für sich
für richtig und gut hält.
Die Organisation (rk) Kirche allerdings halte ich für
überflüssig wie einen Kropf, zumal in ihrer derzeitigen
Verfassung.

Das Christentum läßt sich aber nunmal nicht von seinen Kirchen
trennen. Es gibt eine Vielzahl von Hinweisen durch die Bibel,
daß der Glaube seinen Ausdruck in der Gemeinschaft mit anderen
Menschen finden soll. Ob die bestehenden Organisationsformen
der Kirchen die richtige, geschweige denn die einzig wahre
Gemeinschaftsform dafür sind, steht auf einem anderen Blatt,
darüber kann man diskutieren.

Das tun wir gerade. Ich schrieb oben ja „zumal in ihrer jetzigen Verfassung“.
Diese halte ich für inakzeptabel.
Ich bin nicht gläubig, aber hast du dich mal gefragt, wie Jesus diese Kirche (hier: rk) beurteilen würde?

Aber ein Christentum als
spiritueller Individualismus ist mit der biblischen Botschaft
nicht vereinbar.

Ok, das mag so sein. Ich nehme das zur Kenntnis, weil ich darüber zu wenig weiß, um es ggf. entkräften zu können.

Braucht der Gott der Christen tatsächlich eine derartige
Organisation wie die rk Kirche mit solchem Prunk, mit
derartigen seltsamen alten Männern, die anderen bis in ihr
Privat- und Intimleben reinreden?

Abgesehen davon, daß es in der kath. Kirche viele
Mitarbeitende gibt, die alles andere als „seltsame alte
Männer“ sind,

Das ist mir klar, aber ich denke, es war verständlich, auf wen die Kritik zielte.

ist die Frage möglicher Weise falsch herum
gestellt. Gott braucht diese Kirche sicher nicht, wohl aber
die Menschen. Ein Beispiel dafür sind die Traditionen der
Kirche. Wer in ihnen aufwächst und lebt, kann z.B. nach einem
Todesfall oder in einer anderen Krise viel Kraft daraus
ziehen. Wer natürlich nach fünfzehn Jahren Kirchenabstinenz
z.B. bei einem Trauerfall das erste Mal wieder mit einem
Gottesdienst, Gebeten und biblischen Texten in Berührung
kommt, muß einfach damit rechnen, daß ihm diese Rituale fremd
geworden und kaum mehr eine Hilfe sind.

Das ist ja alles ok und nachvollziehbar. Aber brauchen die Menschen wirklich SO EINE Kirche? Wäre eine oder mehrere Nummern kleiner und das Ganze etwas bescheidener aufgezogen nicht viel besser und vor allem glaubwürdiger?
Braucht die rk Kirche wirklich diese immense weltliche und vor allem finanzielle Macht? Braucht sie wirklich ein eigenes Arbeitsrecht in D (wie es anderswo ist, weiß ich nicht)?

Nun gibt es genügend Menschen, die ohne Kirche leben und
zeigen, daß das auch geht. Aber sie können ebensowenig ein
Beleg dafür sein, daß alle Menschen so leben können, wie ein
Linkshänder belegen könnte, daß es keine Rechtshänder gäbe
(oder umgekehrt)

Sicher richtig. Aber es geht halt. Immerhin.

Und wo bitte konkretisiert sich die „Ausnutzung eher
Ungebildeter“?

U.a. darin - und das wurde hier auch schon geschrieben - dass
der Pfarrer als Autorität galt und oft noch gilt, dem alles
geglaubt wurde und wird.

Es ist die berechtigte Entscheidung jedes einzelnen Menschen,
wem er seinen Glauben schenkt und wem nicht. Die Ausnutzung
beginnt erst da, wo die (konkret zur Zeit v.a. kath) Kirche
dieses Vertrauen mißbraucht. Aber das sind grundsätzlich mal
zwei getrennte Paar Stiefel.

Na ja, wenn ich da so an gewisse Briefe denke, die zu Wahlzeiten von katholischen Kanzeln verlesen wurden…Man sollte das nicht unter den Tisch fallen lassen. Oder findest du, dass ein derartiger Lobbyismus der Kirche gut zu Gesicht steht?

Darin, dass den Leuten die Bibel,
also eine redaktionell bearbeitete Geschichten- und
Legendensammlung, als das Wort Gottes verkauft wurde und wird.

Der Stellenwert der Bibel und ihrer Geschichten ist eine Frage
des persönlichen Glaubens. Es ist Ihr Recht, sie als
Legendensammlung zu sehen. Für Christen ist sie ein Buch, das
die Geschichte Gottes mit den Menschen beschreibt. Eben gerade
weil Menschen das glauben, sind sie ja in der Kirche - und
nicht andersherum.

Das wäre alles dann ok, wenn nicht viele der Geschichten aus der Sammlung immer wieder zum Anlass genommen würden, gegen Andersdenkende oder Andersfühlende (Homosexualität) zu hetzen oder sonstwie Stimmung zu machen.

Darin auch, dass sich verbohrte Kleingeister wie etwa ein
Bischof Mixa nicht entblöden, Entschuldigungen für sexuellen
Missbrauch durch Priester bei der sog. sexuellen Revolution
der 68er zu suchen.

Auch das ist keine „Ausnutzung Ungebildeter“, das ist
höchstens Ausnutzung ihrer Gutgläubigkeit oder schlicht ein
peinlicher Versuch der Volksverdummung.

Ok, einverstanden.

Nur sollte diese Organisation sich im klaren darüber sein,
dass sie mit Beschwichtigungen und „Aber die anderen…“ (s.
Mixa) nicht mehr durchkommen wird.
Viele Gläubige haben mittlerweile die Nase gestrichen voll,
wie ich nicht nur in meinem Bekannten- und Freundeskreis höre.

Das ist allerdings richtig.

Na fein, immerhin ein kleines bisschen Einigkeit. :smile:

Gruß TL

Sorry, ich dachte eigentlich, das sei so rüber gekommen.

Zumindest ich habe es nicht so verstanden.

Diese [Kirche] halte ich für inakzeptabel.
Ich bin nicht gläubig, aber hast du dich mal gefragt, wie
Jesus diese Kirche (hier: rk) beurteilen würde?

Sicher. Und ich behaupte nicht, er würde sie gutheißen. Das ändert aber nichts daran, daß Kirche an sich zum Christentum dazugehört.

Braucht der Gott der Christen tatsächlich eine derartige
Organisation … mit
derartigen seltsamen alten Männern, …

Abgesehen davon, daß es in der kath. Kirche viele
Mitarbeitende gibt, die alles andere als „seltsame alte
Männer“ sind,

Das ist mir klar, aber ich denke, es war verständlich, auf wen
die Kritik zielte.

Derartige Pauschalisierungen sind einer sachlichen Diskussion selten dienlich.

… brauchen die
Menschen wirklich SO EINE Kirche? Wäre eine oder mehrere
Nummern kleiner und das Ganze etwas bescheidener aufgezogen
nicht viel besser und vor allem glaubwürdiger?

Offenkundig, denn sonst wären sie schon längst bei den zahlreichen anderen Kirchen (evangelischen, Freikirche… die Auswahl ist groß) gelandet.

Braucht die rk Kirche wirklich diese immense weltliche und vor
allem finanzielle Macht?

Zumindest meint sie, das alles zu brauchen.

Na ja, wenn ich da so an gewisse Briefe denke, die zu
Wahlzeiten von katholischen Kanzeln verlesen wurden…

Sicher versucht die Kirche (evang. wie kath.) immer wieder Einfluß zu nehmen. Das ist grundsätzlich auch ihr Auftrag und ihr Recht - so wie jede weltanschauliche Gemeinschaft, jeder Verein… das Recht dazu hat, für seine Anliegen Stellung zu nehmen. Daß das nicht immer geschickt, glücklich, sinnvoll - auch in legitimer Weise geschieht, steht auf einem anderen Blatt. Aber auch hier ist wieder die Frage: Was stört’s, wenn keiner drauf hört? Es sind die Menschen, die diesen Aussagen folgen.

Der Stellenwert der Bibel und ihrer Geschichten ist eine Frage
des persönlichen Glaubens. … Für Christen ist sie ein Buch, das
die Geschichte Gottes mit den Menschen beschreibt.

Das wäre alles dann ok, wenn nicht viele der Geschichten aus
der Sammlung immer wieder zum Anlass genommen würden, gegen
Andersdenkende oder Andersfühlende (Homosexualität) zu hetzen
oder sonstwie Stimmung zu machen.

Das ist nunmal das Dilemma, in dem jeder Mensch steht, der seine Weltanschauung ernst nimmt. Für Christen ist die Bibel eine gewisse Autorität, und das heißt, daß Dinge, die in der Bibel nicht gutgeheißen werden, abgelehnt werden. In sozialen Belangen (z.B. nicht stehlen) ist das ja auch allgemein anerkannt. Aber es gibt eben auch Themen, an denen sich die Geister scheiden.

Gruß, Martinus