Die Reihenfolge der Zitate wurde geändert.
Haben Sie die Unterschiede der Kirchen wirklich gelesen?
Ich beziehe mich hier hauptsächlich auf die rk Kirche und ihr
Auftreten in der Welt.
Dann sollten Sie das auch deutlich schreiben.
Das Christentum ist nicht mein Thema. Das ist Privatsache und
jeder soll an das glauben (oder eben nicht), das er für sich
für richtig und gut hält.
Die Organisation (rk) Kirche allerdings halte ich für
überflüssig wie einen Kropf, zumal in ihrer derzeitigen
Verfassung.
Das Christentum läßt sich aber nunmal nicht von seinen Kirchen trennen. Es gibt eine Vielzahl von Hinweisen durch die Bibel, daß der Glaube seinen Ausdruck in der Gemeinschaft mit anderen Menschen finden soll. Ob die bestehenden Organisationsformen der Kirchen die richtige, geschweige denn die einzig wahre Gemeinschaftsform dafür sind, steht auf einem anderen Blatt, darüber kann man diskutieren. Aber ein Christentum als spiritueller Individualismus ist mit der biblischen Botschaft nicht vereinbar.
Braucht der Gott der Christen tatsächlich eine derartige
Organisation wie die rk Kirche mit solchem Prunk, mit
derartigen seltsamen alten Männern, die anderen bis in ihr
Privat- und Intimleben reinreden?
Abgesehen davon, daß es in der kath. Kirche viele Mitarbeitende gibt, die alles andere als „seltsame alte Männer“ sind, ist die Frage möglicher Weise falsch herum gestellt. Gott braucht diese Kirche sicher nicht, wohl aber die Menschen. Ein Beispiel dafür sind die Traditionen der Kirche. Wer in ihnen aufwächst und lebt, kann z.B. nach einem Todesfall oder in einer anderen Krise viel Kraft daraus ziehen. Wer natürlich nach fünfzehn Jahren Kirchenabstinenz z.B. bei einem Trauerfall das erste Mal wieder mit einem Gottesdienst, Gebeten und biblischen Texten in Berührung kommt, muß einfach damit rechnen, daß ihm diese Rituale fremd geworden und kaum mehr eine Hilfe sind.
Nun gibt es genügend Menschen, die ohne Kirche leben und zeigen, daß das auch geht. Aber sie können ebensowenig ein Beleg dafür sein, daß alle Menschen so leben können, wie ein Linkshänder belegen könnte, daß es keine Rechtshänder gäbe (oder umgekehrt)
Und wo bitte konkretisiert sich die „Ausnutzung eher
Ungebildeter“?
U.a. darin - und das wurde hier auch schon geschrieben - dass
der Pfarrer als Autorität galt und oft noch gilt, dem alles
geglaubt wurde und wird.
Es ist die berechtigte Entscheidung jedes einzelnen Menschen, wem er seinen Glauben schenkt und wem nicht. Die Ausnutzung beginnt erst da, wo die (konkret zur Zeit v.a. kath) Kirche dieses Vertrauen mißbraucht. Aber das sind grundsätzlich mal zwei getrennte Paar Stiefel.
Darin, dass den Leuten die Bibel,
also eine redaktionell bearbeitete Geschichten- und
Legendensammlung, als das Wort Gottes verkauft wurde und wird.
Der Stellenwert der Bibel und ihrer Geschichten ist eine Frage des persönlichen Glaubens. Es ist Ihr Recht, sie als Legendensammlung zu sehen. Für Christen ist sie ein Buch, das die Geschichte Gottes mit den Menschen beschreibt. Eben gerade weil Menschen das glauben, sind sie ja in der Kirche - und nicht andersherum.
Darin auch, dass sich verbohrte Kleingeister wie etwa ein
Bischof Mixa nicht entblöden, Entschuldigungen für sexuellen
Missbrauch durch Priester bei der sog. sexuellen Revolution
der 68er zu suchen.
Auch das ist keine „Ausnutzung Ungebildeter“, das ist höchstens Ausnutzung ihrer Gutgläubigkeit oder schlicht ein peinlicher Versuch der Volksverdummung.
Nur sollte diese Organisation sich im klaren darüber sein,
dass sie mit Beschwichtigungen und „Aber die anderen…“ (s.
Mixa) nicht mehr durchkommen wird.
Viele Gläubige haben mittlerweile die Nase gestrichen voll,
wie ich nicht nur in meinem Bekannten- und Freundeskreis höre.
Das ist allerdings richtig.
Gruß, Martinus…