Kirchenfenster im 2. Weltkrieg ?

Hallo, ich war kürzlich im Kölner Dom und habe eine Führung mitgemacht. Die Führerin erzählte, die Fenster seien deswegen alle noch alt und so gut erhalten, weil es schon zu Beginn der zweiten Weltkrieges eine Anweisung vom Innenministerium gegeben habe, die Fenster vorsorglich auszubauen.

Ich war nicht so reaktionsschnell zu fragen: Wie, nur für den Dom, nur in NRW (das es ja damals in dieser Form noch nicht gab) oder für ganz Deutschland?

Für ganz Deutschland kann das ja kaum gewesen sein, sonst gäbe es nicht so viele verlorengegangene Kirchenfenster. Ich erinnere mich an einen Besuch in Nürnberg (St. Lorenz oder Frauenkirche ??), in der die Fenster fast völlig zerstört gewesen waren und Thema noch gewesen war, warum man nicht wenigstens vorab alles fotografiert habe?

Weiß jemand, wie die tatsächliche Situation damals war?

Danke für Hinweise Antal

Hallo Antal,

Die Führerin erzählte, die Fenster seien deswegen
alle noch alt und so gut erhalten, weil es schon zu Beginn der
zweiten Weltkrieges eine Anweisung vom Innenministerium
gegeben habe, die Fenster vorsorglich auszubauen.

es fällt mir sehr schwer, das zu glauben. Nicht, dass die Führerin das erzählt hat, sondern dass es eine solche Anweisung gegeben haben soll. Gemeint kann hier eigentlich nur das preussische Innenministerium sein, kommissarischer Leiter war 1939, wenn ich mich nicht irre, Hermann Göring. 1939 auch nur anzudeuten, eine deutsche Stadt wie Köln hätte durch den Krieg womöglich Zerstörungen zu befürchten, gar Bomben (nochmals der Hinweis auf Göring, der eben dies kategorisch ausschloss) - das wäre Defätismus gewesen. Eine solche Anweisung wäre zwangsläufig zur Bevölkerung durchgesickert und hätte die gesamte Kriegspropaganda desavouiert. So blöd waren nicht einmal die Nazis.

Eine derartige Anweisung kann es mE allenfalls nach Einsetzen der ungehinderten Bombardierung deutscher Städte gegeben haben - also vielleicht 1941, eher 1942. Der erste wirklich schwere Bombenangriff auf Köln war die ‚Operation Millenium‘ am 30./31.05.1942. Erst da konnte wirklich niemand mehr leugnen, dass Görings Luftwaffe und auch die Flak nicht in der Lage waren, die deutschen Städte zu schützen. Erst da wäre eine solche Anweisung politisch akzeptabel gewesen.

Freundliche Grüße,
Ralf

ausschloss) - das wäre Defätismus gewesen. Eine solche
Anweisung wäre zwangsläufig zur Bevölkerung durchgesickert und
hätte die gesamte Kriegspropaganda desavouiert. So blöd waren
nicht einmal die Nazis.

Es war ganz anders :

Es gibt sogar einen Führerbefehhl, sämtliche historischen Gebäude innen und außen fotografisch festzuhalten, da man mit großen Schäden rechnete.

Diese Fotosammlung, die dann auch begonnen wurde, ist im Internet zu finden.
Ich habe sie vor einiger (den Link dazu) Zeit hier bei www auch gezeigt. Leider hielt man ihn nicht für FAQenswert.

mfgConrad

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Link dazu?
Hallo Conrad,

Diese Fotosammlung, die dann auch begonnen wurde, ist im Internet zu finden. Ich habe sie vor einiger (den Link dazu) Zeit hier bei www auch gezeigt. Leider hielt man ihn nicht für FAQenswert.

Könntest Du ihn denn bitte trotzdem nochmal posten, den Link?
Danke,
Finjen

Hallo Conrad,

Diese Fotosammlung, die dann auch begonnen wurde, ist im Internet zu finden. Ich habe sie vor einiger (den Link dazu) Zeit hier bei www auch gezeigt. Leider hielt man ihn nicht für FAQenswert.

Könntest Du ihn denn bitte trotzdem nochmal posten, den Link?
Danke,
Finjen

Ich suche ihn selbst! Damals stand er im „Spiegel“. Ich weiß nicht mehr, in welches Brett ich ihn geschrieben habe.

Dazu muß man noch sagen, dass Ende des Krieges überall in Deutschland
eingepackte Gebäude wieder von den Holzgerüsten befreit wurden.
Auch weiß man doch , dass tausende Gemälde in Bergstollen eingelagert
wurden. Dass das Schliemanngold in einem Berliner Flakbunker gelagert
wurde. Usw, usw.
Niemals wurde im 2. WK das Schützen von Kunstgegenständen verboten.
Ganz im Gegenteitl, es wurde befohlen.

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Es gibt sogar einen Führerbefehhl, sämtliche historischen
Gebäude innen und außen fotografisch festzuhalten,

Wann? Schon „zu Beginn des 2. Weltkriegs“? Kann man das irgendwo nachlesen?

Freundliche Grüße,
Ralf

Das habe ich doch schon geschrieben! Der Link liegt hier irgendwo bei www. Ich weiß nicht mehr wo.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

OT
Hallo,

Ich suche ihn selbst! Damals stand er im „Spiegel“. Ich weiß
nicht mehr, in welches Brett ich ihn geschrieben habe.

Wenn es einen Artikel von dir dazu gibt: Warum suchst du nicht unter „Meine Artikel“ danach?

Viele Grüße
Kati

Hallo,

Ich suche ihn selbst! Damals stand er im „Spiegel“. Ich weiß
nicht mehr, in welches Brett ich ihn geschrieben habe.

Wenn es einen Artikel von dir dazu gibt: Warum suchst du nicht
unter „Meine Artikel“ danach?

Ja, und dann? Wie weiter?

Hallo,

Ja, und dann? Wie weiter?

Na ja, ich hatte dich so verstanden, dass du den Link suchst, den du schon in einem alten Beitrag gepostet hast- und dann dachte ich, wenn du den Beitrag hast, dann hast du auch den Link.

Gruß
Kati

Hallo,

Ja, und dann? Wie weiter?

Na ja, ich hatte dich so verstanden, dass du den Link suchst,
den du schon in einem alten Beitrag gepostet hast- und dann
dachte ich, wenn du den Beitrag hast, dann hast du auch den
Link.

Den Beitrag habe ich ja nicht. Ich weiß nur, dass ich mit dem Link über diese Sache damals einen Stern bekommen habe.
Dann sind mir irgendwann sämtliche Adressen abhanden gekommen, als ich den PC erneuert habe.

Wenn Du schon solche Sprüche ablässt wie „Es war alles ganz anders“ dann solltest Du das auch belegen. Immer schön frisch von der Leber weg drauflosbehauptet, egal ob’s stimmt oder nicht …

Vielleicht darf ich Deinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. In zwei kunsthistorischen Instituten in Marburg und München lagern 39.000 farbige Innenaufnahmen von historischen Gebäuden aus ganz Mitteleuropa (z.B. auch vom Berliner Stadtschloss). Diese wurden Ende 2005 ins Internet gestellt.

Die Aufnahmen entstanden in der Tat auf Grund eines Führerbefehls. Von 1943. Ist das für Dich „zu Beginn des Krieges“?

Es war eben nicht"alles ganz anders".

Leicht genervt,
Ralf

Irgendwas bringst Du da schon wieder durcheinander. Damit wird genau das bestätigt, was ich sage.

Damit wird
genau das bestätigt, was ich sage.

Wohl kaum. Wer lesen und gas Gelesene dann auch noch verstehen kann, ist klar im Vorteil.

Ich hatte bezweifelt, dass diese Behauptung zutreffend ist

weil es schon zu Beginn des
zweiten Weltkrieges eine Anweisung vom Innenministerium
gegeben habe, die Fenster vorsorglich auszubauen.

Ich habe meine Zweifel begründet und darauf hingewiesen, dass es

Eine derartige Anweisung […] allenfalls nach Einsetzen der ungehinderten Bombardierung deutscher Städte […] - also vielleicht 1941 , eher 1942

gegeben haben könnte.

Erst da wäre eine solche Anweisung politisch akzeptabel gewesen

Worauf Du völlig unqualifiziert daherblubberst

Es war ganz anders

und auf einen Führerbefehl verweist, der - wie sich bei näherer Betrachtung herausstellt - aus dem Jahr 1943 stammt.

Und auch ansonsten mit unserem Thema hier nicht das Geringste zu tun hat. Nicht nur ist ein Führerbefehl keine Anweisung des preussischen Innenministeriums; die in Frage stehenden Aufnahmen wurden von Artefakten gemacht, die gerade eben nicht zum Schutze ausgebaut werden konnten wie Kirchenfenster (z.B. von Deckengemälden). Mithin auch nicht, um diese Artefakte vor Zerstörungen zu retten (wie bei den Kölner Kirchenfenstern), sondern um sie nach Zerstörung rekonstruieren zu können. Davon abgesehen sind fotografische Aufnahmen auch sehr viel unauffälliger als Entfernung und Einlagerung - was aber 1943 sicher keine Rolle mehr gespielt hat.

Thema verfehlt, setzen, sechs - und von meiner Seite EOD.