Was ist gerechter oder angebrachter, wenn Putzdienste von Eltern in Kita/Schule erbracht werden müssen. Und gibt es rechtliche Regelungen oder ist das disponibel und auszuhandeln?
Soll also rundum je Kind geputzt werden oder je Familie, egal wie viele Kinder der Familie die Einrichtung besuchen. Der wahrscheinlich erste Gedanke - Solidarität mit Familien mit mehreren Kindern wenn je Familie geputzt wird. Aber Eltern, die noch Kinder in anderen Einrichtungen haben, müssen dann dort auch alle Dienste für Ihre Kinder erfüllen. Und ist es gerecht, wenn solidarisch je Familie geputzt wird, aber alle Rechte (z.B. Stimmrechte) je Kind in Anspruch genommen werden? Und wenn dann eine Putzfrau eingestellt wird, wird die dann auch nach Familien bezahlt…?
Ich weiß es nicht und würde mich über Hinweise und Meinungen freuen. Vielen Dank!
Eine Familie, die zwei Kinder in der Einrichtung hat profitiert schließlich von dieser doppelt, daher sollte auch ihre Gegenleistung entsprechend höher sein (egal ob monetär oder durch direkten Einsatz).
Wer sagt oder bestimmt denn überhaupt, dass es Stimmrechte je Kind geben soll ?
Das ist doch großer Quatsch. Wenn jemand 2 oder 3 Kinder dort hat so könnte der jeden Unsinn beschließen lassen und Einzelkind-Familien überstimmen ?
So etwas kann nur nach der Zahl der Eltern gehen. Ein Elternpaar = 1 Stimme, ein Alleinerziehender = 1 Stimme.
Schon das Eltern Putzdienste übernehmen sollen…
Und natürlich teilt man die Putzfrau(Putzmann)kosten durch die Zahl der Eltern/Alleinerzieher, nicht durch die Kinderzahl.
Die putzen nach Plan, egal ob 8, 14 oder 21 Kinder. Es macht nicht mehr Dreck, bzw. Arbeit.
Klos werden geputzt egal ob von 1 oder 12 benutzt. Böden werden nach der Grundfläche geputzt, gesaugt, gewischt unabhängig von Kinderzahl.
Lange vom Putzdienst in der Waldorfschule geplagt kann ich nur berichten, wie es in „unserer“ Schule war:
Pro Kind.
Für mich auch keine Frage.
Familienrabatt gab´s nicht,(wieso auch, gab ja auch keinen Alleinerziehendenrabatt), usw., zumal die Kinder meist in verschiedene Klassen gingen und verschiedene Klassenräume geputzt werden mussten.
Auch die Elternaufbauarbeit der jungen und expandierenden Schule (50 Baustunden waren es, glaube ich) ging pro Nase, nicht pro Familie.
In 2 Waldorfkindergärten, in denen es nur Gemeinschaftsräume gab, wurde auch pro Kind geputzt.
Es wird ja auch pro Kind bezahlt.
Meines Wissens ist das so generell üblich in Waldorfeinrichtungen, Ausnahmen wird es geben.
Wie in einer staatlichen Schule Putzdienste einforderbar wären, das würde ich gerne wissen.
Stimmrechte: Drei Kinder = drei Stimmen. Wie könnte damit jeder Blödsinn beschlossen werden, wenn die Kinder, sagen wir, 3 von 80 Kindern sind? Selbst bei einem kleinen Kindergarten, 3 von 20 Kindern sind das auch nur 15%.
Und bei 1 Elternpaar = 1 Alleinerziehender orientiert sich dann auch eher am Kind (obwohl natürlich auch Alleinerziehende mehr als ein Kind haben können).
Bei der Kostenrechnung wird deine Logik noch löchriger: der Kindergartenbeitrag wird doch pro Kind erhoben, nicht pro Elternpaar.
Und ein Kind mehr oder weniger fällt beim Putzen tatsächlich nicht auf beim einen Mal auf, aber auf Dauer macht es halt doch einen Unterschied.
Wie willst du das quantifizieren?
Nimm mal an 12 Kinder in einer Gruppe. 12 Elternputzdienste.
Aber jetzt sind 6x2 Kinder Geschwister. 6 Elternputzdienste.
Ich bin der Überzeugung, dass die 6 Putzeinheiten mehr Arbeit sind als die 12.
Ein Rechenbeispiel: Eine MiniKita muss 4 mal im Monat gereinigt werden und es gibt in dieser Kita 4 Kinder aus 2 Familien. Drillinge in Familie 1 und ein Einzelkind in Familei 2. Putzdieste nach Familie würde bedeuten, dass jede Familie im Monat je 2 Putzdienste hat. Putzdienste je Kind würde bedeuten, dass Familie 1 3 Putzdienste im Monat hat und Familie 2 einen Putzdienst. Es macht also schon einen deutlichen Unterschied, wie die Putzdienste geregelt werden.
Ich finde Deine Frage an ein Forum nicht tangierter Eltern ziemlich blödsinnig. Das muss mit den anderen evtl. betroffenen Eltern besprochen werden, weil es immer auf Kompromisse der konkret Betroffenen hinausgeht.
Absolute Gerechtigkeit gibt es halt nicht. Manchmal müssen Menschen einfach nur miteinander reden. Natürlich gibt es dafür keine rechtlichen Regelungen - das würde ich mir auch verbitten. Demokratie fängt bei solchen Fragen an - man redet miteinander und schreit nicht gleich nach „Vorgaben“.
LG
Amokoma1
Anhand all der Argumente, die bislang gebracht wurden, wird ersichtlich, dass Gerechtigkeit etwas sehr Komplexes ist und davon abhängt, wie man die vielen Kriterien, nach denen man Gerechtigkeit herstellen will, beurteilt.
Da kann dir niemand im Forum helfen!
Wonach du fragst ist wohl eher Gleichheit, aber die ist eben nicht automatisch gerecht.
Eine Alleinerziehende mit 3 Jobs und 3 Kindern zu 3 Putzdiensten zu verdonnern, während die „Millionärsgattin“, die für ihr Einzelkind daheim bleibt, nur einen Putzdienst machen muss - das mag gerecht sein, aber nicht richtig oder sozial.
Die Gerechtigkeit kann nur ausgehandelt werden mit den Betroffenen - und da ergibt sich manchmal sogar die Möglichkeit, dass sich freiwillig genug Eltern finden, die Putzdienste übernehmen, sodass niemandem etwas zugemutet werden muss.
Darüber muss aber geredet und abgestimmt werden, und da möchte ich an dieser Stelle auch gerne eine weniger bekannte Abstimmungsmethode in die Debatte werfen: Das Systemische Konsensieren.
Dabei wird nicht gefragt, wer für dies oder jenes stimmt, sondern, für wen bestimmte Lösungen ein absolutes No Go wären. Diese Lösungswege werden dann ausgeschlossen und so bleiben Lösungen über, die vielleicht für niemanden optimal sind - aber auch für niemanden ein No Go!
Diese Abstimmungsmethode hat sehr hohes Akzeptanzpotential.
Danke schön. Es geht mir halt enorm auf den Keks, wenn Leute so tun, als sei Demokratie eine Staatsform, die sie selber von Verantwortung im normalen Umgang miteinander freistellt. Das ist ja gerade nicht der Fall.
LG
Amokoma1
… das merkst du dann, wenn du in einem Mehrfamilien Haus UNTEN die Kehrwoche machst oder OBEN im Treppenhaus - vorausgesetzt du lebst im Kehrwochenländle
Für ein vielgenutztes 1. Stockwerk im Treppenhaus brauchst du 1x die Woche locker 1,5 Eimer Wasser und reichlich Reinigungsmittel … im 4 - 5. OG musst du nur alle paar Wochen mit einem feuchten Lappen mal kurz drüber wischen und brauchst fast kein Reinigungsmittel und eben deutlich weniger Zeit