Klangbearbeitung fertiger Audiomix

Wie kann ich bei einem vorhandenen , abgeschlossenen Mix, den Klang von Bass und Drums ändern ?
Ich habe einen fertigen Musikmix auf einem Tonträger /(CD/R) vorliegen, d.h. ich komme an die einzelnen Spuren, einzelne Instrumente nicht mehr ran. Ich kann nur den fertigen Mix bearbeiten. Habe ich trotzdem eine Chance den Klang meinen Wünschen entsprechend verändern und wie kann ich das erreichen.

Ich möchte den Bass, voller und weicher, mehr einem Naturbass ähnelnd, haben und die Drums, speziell die Kickdrum kräftiger und satter.
Vorhandene Technik:
Profimischpult : Phonic, mit Equalizer, Kompressor, 3 fach Klangregelung
                         ( Höhen, Mitten,Tiefen)
externer Graphic -Equalizer: dbx 231 (31 Band)
PC mit Audioeditierungssoftware: Nero-Wave Editor, Audacity, Magix Cleanig Lab und AAMS
Wer kann hier helfen , im voraus, vielen Dank

Hallo, in einem fertigen Mix einzelne Instrumente nachzubearbeiten ist nur sehr eingeschränkt oder gar nicht möglich. Außerdem benötigt man dazu etliches an professionellem Equipment. Allein die Analyse von Frequenzbereichen, Transienten, Überschneidungen mit anderen Instrumenten etc. lässt sich nur mit recht teuren Tools bewerkstelligen und verlangt zudem eine gehörige Fachkenntnis. Mit den von Dir genannten Geräten sehe ich da keine Chance.

Allerdings lässt ich auch im Gesamtmix mit Hilfe parametrischer EQs, Compressoren, Sidechain-Gates etc. noch einiges verändern. Eine genaue Anleitung dazu würde den hier gegebenen Rahmen sprengen - also einfach mal im Netz ein wenig suchen und Fachliteratur zu Rate ziehen.

Ein Problem wird bei Dir sein, dass Du gerade zwei Instrumente ändern möchtest, die sich im Frequenzspektrum stark überschneiden (Bass und Bassdrum/Kick), und das auch noch genau gegensätzlich (das eine weicher, das andere satter/kräftiger). Änderst Du das eine, wirkt sich das automatisch auch auf das andere aus. Da wäre schon extrem viel Aufwand nötig.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen.

Beste Grüße, Jochen

P.S.: Als „Profi-Mischpult“ würde ich ein „Phonic“, das noch nicht einmal parametrische EQs hat, nicht bezeichnen - wirkliche Profi-Mixer fangen im hohen 4-stelligen oder gar 5-stelligen Euro-Bereich an… :wink:

Hallo
H. Joachim Blomberg hat schon vieles gesagt.Eine Änderung am fertigen Mix bringt nicht viel.
Du kannst experimentieren, indem du zu dem Fertigen Mix die Drums und den Bass nach deinen Wünschen nochmal einspielst. Dann kannst du aus dem Original die Frequenzen etwas runternehmen, die dann diesen Bereich überlappen.
Es ist ein Experiment mit viel Zeitaufwand.
Zweitens kannst du die die Audiodaten der Spuren besorgen und in ein professionelles
Programm einladen und das Mastering nach deinen Wünschen neu machen.
Mit dem genannten Eqipment ist leider nicht allzuviel zu erreichen, da hat Herr Blomberg
schon Recht.
Drittens kannst du den Prduzenten der die originalen Daten hat bitten, das Mastering nach
deinen Wünschen nochmals neu zu machen.
Das wäre der schnellste Weg, den Titel nochmals abzumischen.
Ich hoffe das hat dir geholfen.

Recht herzlichen Dank.

Vielen herzlichen Dank.

Hallo Klaus,

viel wirst Du nicht ändern können, aber die simpelste - und von sehr vielen Star-Produzenten angewandte Methode - ist diese:

Verwende ein Equalizer Plugin (Hardware geht auch, ist aber umständlicher), nimm darin ein Frequenzband (einen bestimmten Frequenzbereich, für den Bass irgendetwas zwischen 80 und 200 Hz), stelle die Bandbreite auf nicht mehr als „1“ und drehe den Gain deutlich bis ganz voll auf. Jetzt bewegst Du Dich innerhalb des Frequenzspektrums vor und zurück und hörst dabei, in welchem Frequenzbereich der Klang dem von Dir gewünschten am nähesten kommt. Hast Du diesen Frequenzbereich gefunden, stellst Du wiederum den Gain und ggf. die Bandbreite nach Belieben und Geschmack ein.

Das funktioniert umgekehrt übrigens genauso, also mit negativem Gain. So lassen sich ggf. störende Frequenzen entdecken und unterdrücken.

Falls Du Literatur brauchst, „The Mixing Engineer’s Handbook“ von Bobby Owsinski ist der Hammer. Darin sind z.B. auch alle Frequenzen gelistet und was sie bewirken (z.B. Sprachverständlichkeit bei 2-4 kHz, „Bauch“ bei 200 Hz usw.).

maketunes.com ist eine geniale Homrecording Community, wo genau solche Themen wie Deines behandelt werden. Grüße C.C.

Hallo Klaus, 

als „Profi“ kann ich jedenfalls die bisherigen sachlichen und fachlichen Antworten nur unterschreiben. Die beschriebene Möglichkeit dies zu beheben muss selbst mit den besten Tools und teuerstem Masterequipment erst mal beherrscht werden, ohne eine Aufnahme zu zerstören. Da habe ich schon Material von reinen Masteringstudios gehört, bei denen dann eher eine Verschlimmbesserung stattgefunden hat. Mit gutem Ohr, dem Buch und geduldiger probiererei, kann man jedoch dem Ziel näher kommen und lernt dabei. Denn hier ist mehr angesagt, als an einem DJ Mischpult zu drehen. Viel Erfolg! 

Grüße C.O.