Hallo!
Zu den Sandalen sagt man hier „Klapperl!“ (mit hellem „a“, wie engl. in „but“).
Nun lese ich bei Barbara von Wulffen (Urnen voll Honig):
„[…] ‚Klapperln‘: Mit Hilfe von Stoffresten zusammengenagelte Holzstücke bilden eine Art Sohle, die schmerzhaft zwickend in den Fuß beißen kann; weitere Stoffreste […] halten sie sandalenartig am Fuß fest.“
Fällt die Erfindung der K. (die also wirklich klapperten!) tatsächlich, wie hier behauptet, in die Notzeit des Zweiten Weltkriegs?
Kennt jemand noch solche Klapperl?
Sieht man sowas vielleicht noch in einem Heimatmuseum?
Mit dem besten Dank und schönen Grüßen!
H.
Servus Hannes,
diese Art von Primitivsandalen wurden schon vor dem zweiten Weltkrieg in großem Umfang getragen: In Dachau, Buchenwald, Flossenbürg etc. etc. - U.a. David Rousset berichtet von diesen Sandalen, die eine Art zynischer Karikatur auf die Reformsandalen der zwanziger Jahre waren, so wie das Leben im Lager eine art zynischer Karikatur auf das Leben „im Reich“ draußen war: Waren sie doch nicht so sehr zum Schutz der Fußsohlen gemacht, sondern eher, um Schmerzen zu bereiten und vor allem, um „zackig“ und geräuschvoll marschieren zu können. Man kann in den zu den Lagern gehörigen Museen diese Sandalen teils fotografiert, teils „in echt“ sehen.
In der Not 1946 entwickelt wurde eine viel komfortablere Sandale aus Pappelholz mit einem ordentlichen Fußbett und bereits wieder Lederriemen (möglicherweise aus kleingeschnittenen Knobelbechern, darüber schweigt der Sänger Höflichkeit), die heute noch unverändert „gebaute“ Berkemann-Sandale.
Schöne Grüße
MM