Klarinette

Hallo,

ich setz mir immer wieder in den Kopf irgendwelche Instrumente spielen lernen zu wollen. Meist verwerf ich die Ideen aber, da ich nicht so viel Zeit zum Üben habe.
Nun habe ich einen guten Kompromiss mit mir gefunden, Instrumente, die denen ähnlich sind, die ich beherrsche. So werd ich mir zB bald eine Ukulele zulegen.

Nun meine Frage: Wie schwierig ist es Klarinette spielen zu lernen?
Ich hab kürzlich mal wieder meine C-Flöte ausprobiert und kann sie nach ca 17 Jahren PAuse intuitiv spielen, allein nach der Tonvorstellung ohne Noten.

Ist das bei Klarinette ähnlich? Braucht man kompliziertere „Vorstellungen“?
Wenn es am wichtigsten ist, einen schönen Klang zu üben, dann wär das was für mich. Wenn es aber sehr schwierig ist, sich von vorgegebenen Noten zu lösen, mal eben transponieren oder improvisieren, dann wohl erstmal nicht…

Bin für aufklärende Antworten dankbar =)
pg

PS: Ach so, Anwendungsfall wäre quasi Lagerfeuermusikbegleitung, kein Orchestersolist. Und wer weiß, vielleicht wird ja mehr draus :smile:

Hallo!

Ich selbst bin kein Klarinettist, aber ich kann dir trotzdem etwas sagen dazu.

Die gebräuchtlichste Klarinette ist die in B, es gibt auch andere, wie die in A oder in Es z.B.

Klarinetten sind also transponierende Instrumente, das heißt, die Töne, die notiert werden, sind NICHT die Töne, die auch klingen!

Was wiederum bedeutet, dass du, wenn du die Klarinette für Lagerfeuersongs benutzen willst, die Melodie eines jeden Stückes Note für Note transponieren müsstest, damit es zueinander passt.

Einfaches Beispiel:

du hast eine Clarinette in B.

Ein Song steht in C-Dur, die Gitarre spielt einen C-Dur Akkord. Da steht nun der Ton C notiert, und du spielst ihn. Aus der Klarinette kommt allerdings der Ton B heraus, d.h. es passt nicht mehr zusammen.

Liebe Grüße,
Stefan

Guten Tag und hallo,

Eine Klarinette ist m.E. kein Instrument für nur mal so zwischendurch.
Zum einen ist sie , wie schon geschrieben, ein transponierendes Instrument. Also, mal eben einen Song, von Anderen mitgebracht, so einfach spielen geht nur , wenn du sozusagend spontan transponieren kannst.(beim Spielen des Songs)
Zweitens ist sie (die Klarinette) ein relativ empfindliches Instrument, da sie ja nun über eine Vielzahl von Hebeln und Klappen verfügt. Da ist wirklich Vorsicht bei Lagerung und Transport angesagt. Denn wenn nur eine Klappen nicht mehr korrekt schließt, dann kann man keine sauberen Töne spielen (als wenn du bei der Flöte den Finger nicht vernünftig auf dem Loch hast).
Und zu guter Letzt gibt es bei einer Klarinette noch verschiedene Griffweisen für den selben Ton (nicht für ale natürlich), je nachdem in welcher Tonart/ Tonreihe du dich befindest…

Ich hoffe dir ein wenig helfen zu können,

Jörg

Moin,

Nun meine Frage: Wie schwierig ist es Klarinette spielen zu
lernen?

es ist gefühlte hundert Jahre her, daß ich im Schulorchester die Klarinette blies, daher erdreiste ich mich, ein paar Sätze zu schreiben.

Klarinettenspiel und Blockflötenspiel lassen sich kaum miteinander vergleichen, ich hab beide Instrumente gelernt.
Der Ansatz bei der Blockflöt ist im Vergleich bei weitem einfacher, zumindestens für den Hausgebrauch.
Der Ansatz bei der Klarinette ist recht schwer, für einen Anfänger oft eine Hürde, an der er scheitert.
Dann die Punkte, die schon genannt wurden und die ich unterstreichen möchte.
Eine Klarinette ist wirklich ein recht filigranes und empfindliches Instrument, in meiner aktiven Zeit war ich bei den Pfadfindern und bin nie auf den Gedanken gekommen, sie mit ins Lager zu nehmen.
Dazu die Problematik der Transposition. Du müsstest Dir die Lieder entweder umschreiben, oder Lernen, transponierend zu lesen, was zwar kein Zauberwerk ist, aber erst mal geübt werden sein will, neben dem Üben des auch nicht so einfachen Fingersatzes und des Ansatzes.
Hast Du ein Holzinstrument, sind stark wechselnde Temperaturen und Feuchtigkeiten Gift für das Instrument, ein Kunststoffinstrument ist zwar da unempfindlicher, klingt aber nicht so gut und läßt sich oft auch nicht so gut spielen.

Mein Vorschlag:
Wenn Dir die Blockflöte zu leise ist, was eigentlich gar nicht so schlimm ist, probier mal Flageolettflöten aus, die gibt es in mehreren Stimmlagen und können in der ersten Oktav überblasen schon kräftig Klang machen.
Zudem sind die sehr robust und wenn sie mal perdü geht, sie kosten kein Vermögen.
Die Spieltechnik ist zudem der Blockflöte weit ähnlicher als die der Klarinette.

Gandalf

Guten Tag,

Ich schließe mich den Vorrednern an.
Ich spiele Klarinette und bin also mit der Problematik vertraut.
Für den Anfang ist es schon ein nicht so einfaches Instrument.
Das liegt an den folgenden Punkten:

  1. Es ist ein transponierendes Instrument in B. Also müsstest du alles einen Ton höher spielen als
    geschrieben wenn du mit einem C-Instrument zusammen musizierst. (z.B. Gitarre, Klavier, Akkordeon um bei den
    Lagerfeuerinstrumenten :wink: zu bleiben). Dieses Problem bekommt man mit Üben aber recht gut in den Griff :wink:

  2. Ist es für Anfänger häufig mit einer langen Eingewöhnungszeit verbunden das Überblasen richtig zu verstehen.
    Bei einer Flöte oder auch den Saxofon wird das Instrument überblasen und es springt eine Oktav nach oben (c1 -> c2)
    Bei der Klarinette überbläst man in die Duodezime (c1 -> g2). Da muss man am Anfang auch etwas umdenken. Hinterher läuft es automatisch.

  3. Das Materialproblem. Es gibt „Kunststoffklarinetten“… Die klingen auch dementsprechend.
    Instrumente aus Holz sind nichts um sie mal eben mit raus in die Feuchtigkeit zu nehmen.
    Es wäre nicht die erste Klarinette die durch die Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen reisst.

  4. Ton. Also eine Klarinette ist auch häufig ein Fleißinstrument das regelmäßig geübt werden will, wenn
    man in allen Lagen gut klingen und Intonieren will.

Aber wenn man die ganzen Punkte gerücksichtigt und sich von Ihnen nicht abschrecken lässt ist es ein wunderbares Instrument,
aber halt nicht das einfachste.

Bei Bedarf an weiteren Infos kannst du dich gerne melden