Klasse: Kyoto-Protokoll kann 2002 in Kraft treten

Hi.

Suedd.Ztg.
23.07.2001 13:03

Klimakonferenz

Die Weltklimakonferenz hat in Bonn einen mit Japan ausgehandelten Kompromiss gebilligt.

Der Präsident der Weltklimakonferenz Jan Pronk ® begrüßt vor der letzten und entscheidenden Plenarsitzung in
Bonn Michael Zammit-Cutajar, den Chef des UN-Klimasekretariats (dpa )

Damit ist die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls in letzter Minute gerettet worden.

Für Japan wurde eine spezielle Vereinbarung gefunden, um den Bedenken des Landes über die rechtliche Durchsetzung des Protokolls Rechnung zu tragen.

„Ein Abkommen über die Erfüllungskontrolle wird es erst später geben“, sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin.

Entscheidend sei aber die Übereinkunft, dass es eine solche Vereinbarung über die Erfüllungskontrolle geben solle.

Erfüllungskontrolle noch nicht genau geregelt

Somit bleiben zunächst rechtliche Details der geplanten Sanktionen für den Fall offen, dass die Klimaschutzziele verfehlt werden.

Darüber soll erst auf der ersten Vertragsstaatenkonferenz des Kyoto-Protokolls entschieden werden. Bei der Erfüllungskontrolle geht es um die Überprüfung, ob die im Kyoto-Protokoll festgelegten Ziele zur Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes erreicht wurden und welche Konsequenzen eine Verfehlung des Ziels hat.

Japan hat eine Schlüsselrolle bei den Verhandlungen um das Kyoto-Protokoll: Seit die USA das Protokoll im März aufgekündigt haben, hängt dessen Ratifizierung von Japan ab.

Das Protokoll kann erst in Kraft treten, wenn es 55 Staaten ratifiziert haben, und diese müssen 55 Prozent der Treibhausgase in der Gruppe der Industrieländer auf sich vereinigen.

Die USA alleine stoßen etwa 36 Prozent des CO2 weltweit aus. Wenn nun auch Japan, das für rund 8,5 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich ist, aus dem Protokoll ausgestiegen wäre, wäre die 55 Prozent-Marke so gut wie nicht mehr erreichbar gewesen.

In Kyoto hatten sich die Industrieländer 1997 erstmals zur Reduzierung der Treibhausgase verpflichtet.

Geringere Reduzierung als ursprünglich geplant

„Wir haben das Kyoto-Protokoll gerettet“, sagte EU-Kommissarin Margot Wallström nach einem rund 36 Stunden währenden Verhandlungsmarathon, der schließlich den Durchbruch brachte.

„Jetzt können wir unseren Kindern in die Augen schauen.“

Wallström sagte, nun könnten echte Verringerungen bei den für das Klima schädlichen Treibhausgasen beginnen. Ziel ist es, das Kyoto-Protokoll von 1997 bis 2002 in Kraft zu setzen. Darin verpflichten sich die Industrieländer, ihre Schadstoffemissionen bis 2012 um 5,2 Prozent unter den Stand von 1990 zu senken.

Da die USA das Protokoll nicht mittragen und für die Unterzeichner Erleichterungen beim Erreichen der Ziele vereinbart wurden, wird die echte Reduzierung deutlich geringer ausfallen.

Wälder und Felder werden als CO2-Speicher mit eingerechnet

Zuletzt war rund zehn Stunden lang über einzelne Formulierungen in einem Kompromissvorschlag gefeilscht worden, den Tagungspräsident Jan Pronk am Samstag entworfen hatte. Nach Angaben aus der deutschen Delegation wurde letztlich nur wenig an Pronks Papier verändert.

Es erlaubt vor allem Japan und Kanada, den bis zuletzt zögernden Schlüsselländern, großzügige Anrechnung von Wäldern und Feldern als Kohlendioxidspeicher.

Das macht ihnen das Erreichen ihrer Klimaschutzversprechen erheblich leichter.

Die EU sei hocherfreut, sagte Wallström. Die Einigung sei nicht die Wunschvorstellung der EU, sondern ein Kompromiss.

Doch sei „für jeden etwas drin“.

Zahlreiche Umweltgruppen lobten den Durchbruch von Bonn. Damit sei vor allem der amerikanische Präsident George W. Bush isoliert, erklärte der amerikanische National Environment Trust.

****Ende der Meldung****

Koennen wir nun wirklich unseren Kindern in die Augen schauen ?

Fragt und gruesst

Dizarus

Das Protokoll kann erst in Kraft treten, wenn es 55 Staaten
ratifiziert haben, und diese müssen 55 Prozent der
Treibhausgase in der Gruppe der Industrieländer auf sich
vereinigen.

Die USA alleine stoßen etwa 36 Prozent des CO2 weltweit aus.
Wenn nun auch Japan, das für rund 8,5 Prozent der
CO2-Emissionen verantwortlich ist, aus dem Protokoll
ausgestiegen wäre, wäre die 55 Prozent-Marke so gut wie nicht
mehr erreichbar gewesen.

Hätte die SZ besser schreiben können. Die USA stoßen nicht 36% des CO2 weltweit sondern der Industrieländer, was ja auch wie sie oben schreiben für das Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls ist.

Koennen wir nun wirklich unseren Kindern in die Augen schauen
?

Wenn das ein erster Schritt ist - und das glaube ich - ja.

Im übrigen freut es mich auch persönlich. Schließlich habe ich ja schon Ende 99 in meiner Diss von einer EU/Osteuropa/Japan-Koalition gegen die USA spekuliert. :smile:)

Dass allerdings nun - wenn ich es richtig mitbekommen habe - sogar bestehende Wälder - also ganz ohne Aufforstung, Walderhaltungsmaßnahmen etc. - eingerechnet werden sollen, damit hätte ich vorher nie gerechnet. Schon ziemlich absurd. Aber eben besser als nichts.

Das Protokoll kann erst in Kraft treten, wenn es 55 Staaten
ratifiziert haben, und diese müssen 55 Prozent der
Treibhausgase in der Gruppe der Industrieländer auf sich
vereinigen.

Die USA alleine stoßen etwa 36 Prozent des CO2 weltweit aus.
Wenn nun auch Japan, das für rund 8,5 Prozent der
CO2-Emissionen verantwortlich ist, aus dem Protokoll
ausgestiegen wäre, wäre die 55 Prozent-Marke so gut wie nicht

mehr erreichbar gewesen.

Hätte die SZ besser schreiben können. Die USA stoßen nicht 36%
des CO2 weltweit sondern der Industrieländer, was ja auch wie
sie oben schreiben für das Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls
ist.

Ja OK …die USA machen allerdings den groessten DRECK auf Erden

wie gerade auf Deutsche Welle zu hoeren war - LIFE - haben die UNO EU etc noch was im Koecher fuer die USA - die zwar 2-3 jahre raushalten kann - mehr nicht- da isoliert.

Koennen wir nun wirklich unseren Kindern in die Augen schauen
?

Wenn das ein erster Schritt ist - und das glaube ich - ja.

Na prima!

Im übrigen freut es mich auch persönlich. Schließlich habe ich
ja schon Ende 99 in meiner Diss von einer
EU/Osteuropa/Japan-Koalition gegen die USA spekuliert. :smile:)

Wie Recht du hast - diese USA-Luemmel … :smile:)

Dass allerdings nun - wenn ich es richtig mitbekommen habe -
sogar bestehende Wälder - also ganz ohne Aufforstung,
Walderhaltungsmaßnahmen etc. - eingerechnet werden sollen,
damit hätte ich vorher nie gerechnet.

Doch - doch - sieht verdammt gut aus durch 36 Stunden Marathon Sitzung- alle jubelten - na also.

Schon ziemlich absurd.

Aber eben besser als nichts.

Soo ists - aber es geht nun voran - DAS ist entscheidend.

Gruss

wie gerade auf Deutsche Welle zu hoeren war - LIFE - haben die
UNO EU etc noch was im Koecher fuer die USA - die zwar 2-3
jahre raushalten kann - mehr nicht- da isoliert.

Die können sich auch länger heraushalten. Kann natürlich sein, dass die USA nun innenpolitisch Druck bekommen. Denn natürlich haben die US-Umweltgruppen nun ein Pfund, mit dem sie argumentativ operieren können. Aber ansonsten kann die USA lange Widerstand leisten. Und wenn sie dann doch unterschreiben werden, dann werden sie wohl noch viel mehr Erleichterung herausschlagen als Japan. Und alle werden sich freuen, dass die USA unterschrieben haben, fast egal welche Reduktionen die dann haben.

Wohl doch nicht!

Suedd.Ztg.
23.07.2001 13:03

Klimakonferenz

Die Weltklimakonferenz hat in Bonn einen mit Japan
ausgehandelten Kompromiss gebilligt.

Damit ist die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls in letzter
Minute gerettet worden.

Stimmt leider nicht, was diese dubiose Zeitung aus einer Großstadt in der Nähe von Augsburg berichtet. :wink:

Die Russen haben ihre Zusage zur Ratifizierung des Kyoto-Protokolls zurückgezogen, weil die Umweltvereinbarungen den nationalen Interessen Rußlands widersprächen (O-Ton Putin).
Damit ist der ganze Krempel wieder hinfällig.

Quelle: Videotext ARD und Nachrichten Morgenmagazin

Grüße
Siegfried

mit der Diskussionsbereitschaft hier im Brett.
Da gibt es eine neue Entscheidung in der Welt, die uns alle betrifft. Und was kommt dabei raus? 5 mickrige Postings!
Und dann schnell zum nächsten Thema. Ich merke an, daß vor ein paar Tagen im Brett „Lust und Liebe“ eine schier unendliche Diskussion über das Pro und Contra der Schwulenehe stattfand.
Soviel zu der augenscheinlichen Wertigkeit der Weltklimakonferenz.

Um es vorweg zu nehmen: Nein, wir können unseren Kindern nicht
in die Augen schauen. Wir werden es wohl niemals können.

Denn das, was da gestern in Bonn unter lautem Beifall beschlossen wurde, ist eigentlich ein Schlag ins Gesicht der Menschheit.

Gruß

Tom

dazu einen Artikel der NZZ…
NEUE ZÜRCHER ZEITUNG
www.nzz.ch

Der südpazifische Inselstaat Tuvalu droht zu versinken

Während im Rahmen der Klimakonferenz in Bonn auf sicherem Boden
viel geredet wurde, sieht der südpazifische Inselstaates Tuvalu
bereits vor einer Klima-Katastrophe. Die Regierung sucht eine
neue Heimat für die rund 11 000 Inselbewohner.
Der seit 1978 unabhängige Inselstaat besteht aus fünf Atollen und vier Koralleninseln, die sich über 700 km erstrecken. Die gesamte Landfläche beträgt 24 Quadratkilometer. Der höchste Punkt liegt knapp fünf Meter über Meer - und der Meeresspiegel steigt stetig.
In den vergangenen zehn Jahren hat das Land infolge des steigenden Meeresspiegels bereits zehn Prozent seiner Landfläche verloren, die Bewohner müssen immer enger zusammenrücken.
Die Regierung hat Neuseeland und Australien offiziell um die
Aufnahme der gesamten Bevölkerung gebeten, sollte sich in den
kommenden Jahren die Lebensqualität auf Tuvalu merklich
verschlechtern.

Gruß Mic

Die Russen haben ihre Zusage zur Ratifizierung des
Kyoto-Protokolls zurückgezogen, weil die Umweltvereinbarungen
den nationalen Interessen Rußlands widersprächen (O-Ton
Putin).
Damit ist der ganze Krempel wieder hinfällig.

Hab ich auch gehört, aber weder in Yahoo-News, noch in Spiegel-Online oder der Tagesschau wird darüber berichtet. Scheint also nicht so ernst zu sein.

Andererseits stimmt es: ratifizieren müssen die Parlamente. Da kann es noch Überraschungen geben. Solange gehe ich aber davon aus, dass die Ratifizierung erfolgreich sein wird.

Im übrigen bei genaueren Überlegungen glaube ich auch, dass die USA mittelfristig ratifizieren werden. Ohne das haben sie bei diesen Verhandlungen keine Chance ernstgenommen zu werden. Und das werden sich die USA nicht lange bieten lassen. Allerding erst der nächste Präsident. Bush hat sich zu sehr aus dem Fenster gelehnt, der kann kaum noch zurück. Aber was sind schon vier Jahre in diesem Zusammenhang?

Außerdem weiß ich nicht, ob beim nächsten Mal die Vertragspartner der Klimarahmenkonvention oder des Kyoto-Protokolls geladen werden. Letzteres wäre logischer, dann wären die USA aber ganz außen vor.

Und noch ein netter Ausschnitt von Spiegel-Online:
------------ZITAT BEGINN--------------------------
Allerdings half der Bonner Konferenz der zeitgleiche Gipfel in Genua. Aber nicht wegen der Telefonstandleitungen zu den dort anwesenden Politiker. Das führte bei der „Bearbeitung“ Japans zu keinerlei Erfolg. „In den letzten 24 Stunden war hier alles von uns hausgemacht“, betonte Umweltminister Trittin.

Ausschlaggebender seien die schweren Krawalle von Genua gewesen, hoben viele Verhandlungsführer hervor. Die Bilder in den Fernsehnachrichten machten es den europäischen Verhandlungsführern einfach, an die unschlüssigen Teilnehmer zu appellieren: „Wir haben hier die Chance, wie man Globalisierung auch als Chance begreifen kann, um den Menschen die Angst davor zu nehmen.“ So wurde Bonn zum erfolgreicheren globalen Gipfel verglichen mit Genua.

„Oh Jesus“

Und noch ein weiterer Zwischenfall gehört zur Gipfelbilanz: Es war Sonntagmorgen um 1 Uhr, als Konferenzpräsident Pronk halbwegs resigniert in der öffentlichen Ministerrunde zu einer Notlösung griff. Er bat darum, ausschließlich
AP

Hier müssen die 178 Umweltminister Pronks Kompromisspapier noch ihren Segen geben. Es geht um „alles oder nichts“

ein besonders strittiges Thema in seinem Kompromissvorschlag zur Diskussion zuzulassen, sonst erkläre er die Verhandlung für gescheitert. Da intervenierte ein arabischer Delegierter und forderte, dann auch alle anderen Streitpunkte zu behandeln. „Oh Jesus“, ertönte ein Ruf in den Kopfhörern, dem englischen Dolmetscher war es herausgerutscht.

Als Erster bekam Jan Pronk einen Lachkrampf, und dann lachte das ganze Gremium minutenlang lauthals mit. So viel Befreiendes in einer festgefahrenen Situation hätte sich niemand erträumen können. Als Pronk wieder zu sich kam, sprach er mit besonders tiefer Stimme filmreif nur zwei Wörter: „Hey, man!“ Und die Intervention war vom Tisch.
----------ZITAT ENDE---------------------------

Nagut- der bestmoegliche Kompromiss zaehlt wohl nicht - immerhin MIT Canada und Japan im Boot - und, in 2-3 Jahren auch die USA.

Gruss

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Mag sein - aber immerhin gehts voran WAS KEINER glaubte - siehe hier nuurnegativ vorher - und NUN ?

Will keiner wissen - so typisch.

Gruss

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Suedd.Ztg.
23.07.2001 13:03

Stimmt leider nicht, was diese dubiose Zeitung aus einer
Großstadt in der Nähe von Augsburg berichtet. :wink:

Die Suedd. Ztg ist immer besser informiert 1.

zweitens redet keiner von dern Russen - die waren dto wie die Amis VORHER draussen = also genauer sein: -)

Die Russen haben ihre Zusage zur Ratifizierung des
Kyoto-Protokolls zurückgezogen, weil die Umweltvereinbarungen
den nationalen Interessen Rußlands widersprächen (O-Ton
Putin).
Damit ist der ganze Krempel wieder hinfällig.

Nichts in hinfaellig!

Es laueft OHNE Russen und Amis vorerst DIE kommen noch- da die 160 Laender denen einheizen werden -ggf. uebers business - wetten das ?

Quelle: Videotext ARD und Nachrichten Morgenmagazin

Sorry - Schneee von gestern

Gruss