Klasse schreibt absichtlich schlechten Leistungs

Hallo,
meine Klasse hat gerüchteweise gehört, dass Leistungsnachweise, deren Durchschnitt unter „ausreichend“ liegt, nicht gewertet werden und wiederholt werden müssen. Aus diesem Grund hat die Klasse die Mitarbeit am Leistungsnachweis verweigert und nur Unsinn geschrieben. Klassenschnitt 4,8. Kann man die so erzielten Noten stehen lassen? Ich befürchte, dass mir mein Rektor schlechten Schulunterricht unterstellt. Wie kann ich ihn von der tatsächlichen Situation überzeugen?
Danke
Slides

Hallo,

um was für eine Klasse in welchem Bundesland und was für einer Schule reden wir denn?

Kann man die so erzielten Noten stehen lassen? Ich befürchte,
dass mir mein Rektor schlechten Schulunterricht unterstellt.

Wieso das dann?

Wie kann ich ihn von der tatsächlichen Situation überzeugen?

Warum meinst Du das machen zu müssen? Ich meine, Du zeigst ihm Deine Arbeit und das was die Schüler draus gemacht haben. Wenn die wirklich mutwillig Unfug geschrieben haben, wird das keiner Deinem „schlechten“ Unterricht oder einer „zu schweren“ Klausur anlasten.

Du fragst ja nun nicht danach und ich möchte auch keine bösen Vorwürfe in den Raum werfen, aber vielleicht ist das eigentliche Problem nicht was der Rektor sagt oder die eine absichtlich schlechte Note (da gibt’s immer noch Möglichkeiten) sondern das eher angespannte Verhältnis zwischen Dir und der Klasse? Aber da möchte ich nicht in Dich dringen, wollte das aber auch nicht unerwähnt lassen :smile:

*wink*

Petzi

Hallo Petzi,
es gibt kein angespanntes Verhältnis. Nirgendwo.
Die Schule ist eine zweijährige Berufsfachschule und die Noten des ersten Jahres kommen nicht ins Abschlusszeugnis. Daran krankt es!
Slides

Hallo,
das verstehe ich nicht. Was haben dann die Schüer davon die Klausur wiederholen (zu müssen)?

Das Argument macht doch nur Sinn, wenn die Schüler beispielsweise zu wenig Zeit zur Vorbereitung hatten und die Klausur gewertet wird - aber so kann es ihnen doch egal sein.

Viele Grüße

Hallo Slides,

normalerweise sind doch auch Schüler nicht wild darauf, eine Arbeit mehrfach zu schreiben *am Kopf kratz* Was genau wollten sie damit bezwecken?

LG
sine

Hallo sine,
ich denke, dass Sie einfach „Fun“ haben wollen. Der „doofe“ Lehrer muss nochmal hinsitzen und sich erneut Aufgaben für einen Leistungsnachweis ausdenken. Ist doch witzig, oder?
Slides

Hallo,

ich würde die Arbeit einfach so werten, wie sie ist. Wer eine schlechte Leistung abliefert, muss damit leben. Wenn dies mutwillig passiert ist, erst recht.

Ich würde dir raten, dich vor dem Zurückgeben mit deinem Schulleiter kurzzuschließen und das Ganze mit ihm abzustimmen. Ich kann mir keinen Grund vorstellen, warum der Schulleiter gegenteiliger Auffassung sein sollte.

Dass er Bescheid weiß, halte ich deswegen für sinnvoll, weil du damit rechnen musst, dass die Schüler nach dem Rauskriegen der Arbeit Sturm laufen, weil sie dieses Ergebnis vermutlich nicht erwartet haben. Da ist es dann doch entspannter, wenn der Chef bereits informiert ist und das Ganze gelassen abprallen lässt.

Schöne Grüße,
Jule

Gute Idee Jule,
ich hatte auch in diese Richtung gedacht, wollte mir aber noch Ratschläge von Kollegen holen. Es tut mir irgendwie weh, wenn erwachsene Menschen sich so unreif verhalten können. Da wundert’s mich nicht, wenn’s mit der Wirtschaft in Deutschland bergab geht. Ich möchte aber jetzt nicht ganz schwarz malen. Manchmal sind dann in der Masse aber doch Einzelne dabei, die ihren Weg machen und da weiß man dann, dass man doch den richtigen Beruf gewählt hat.
Vielen Dank an alle, mit denen ich mein Problem teilen konnte.
Mir war es auch wichtig, dass andere Lehrer, die das lesen, sehen, dass es problematische Klassen auch woanders gibt.
MfG
Slides

Hallo, Slides,

Der „doofe“
Lehrer muss nochmal hinsitzen und sich erneut Aufgaben für
einen Leistungsnachweis ausdenken.

er könnte gelegentlich - in anderem Zusammenhang, keinesfalls in Form einer Drohung - beiläufig erwähnen, dass die „erste Fassung“ einer Klassenarbeit üblicherweise optimal auf den behandelten Stoff und den gegenwärtigen Wissensstand der Klasse zugeschnitten ist, während ein „Neuaufguss“ nicht nur für den Lehrer, sondern auch für die Schüler möglicherweise halt nicht mehr so geschmeidig von der Hand geht …

Gruß
Kreszenz

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Hallo Kreszenz,
so weit lasse ich mich nicht hinunter :o)
Die Schüler werden im Leben irgendwo ihren Meister finden. Das muss nicht ICH sein.
Schönen Abend
Slides

so weit lasse ich mich nicht hinunter :o)
Die Schüler werden im Leben irgendwo ihren Meister finden. Das
muss nicht ICH sein.

Hallo slides,

deine Einstellung finde ich oberprima :wink:

Sie lässt mich ahnen, dass du dein Ego nicht unnötig aufbläst und vermutlich haben diese Schüler dich genau deshalb auserkoren, um ihr Späßchen durchzuziehen.

Unser Direktor hat uns in einer ähnlichen Situation (Lehrerin kein Hardliner) als „peinliche Dünnbrettbohrer“ bezeichnet und uns aufgefordert, das unangemessene Verhalten (dort ging es nicht um eine Klausur) doch mal bei Lehrer XY an den Tag zu legen und bereit zu sein, die Folgen zu tragen …
Daran denke ich bis heute.

Aufrichtig liebe Grüße und viel Kraft!
sine

Hi,

ich denke, die finden es nicht nur cool - die gucken sich sozusagen mal an, wie das so läuft bei der Lehrkraft mit Schulaufgaben, damit sie sozusagen eine Testrunde haben. Und natürlich ist es eine Kraftprobe. Die sie nicht gewinnen können - insofern glauben auch nur die Schüler, es sei eine Kraftprobe.

Also, bewerten, Direktor in Kenntnis setzen, rausgeben und werten. Fertig. Wichtig: auch keine Ex oder so anbieten, um das Ergebnis ausgleichen zu können. Sonst machen die das jedes Mal so.

Einzelne Schüler spekulieren gelegentlich mal auf die vermeintlich leichtere Nachholschulaufgabe und melden sich am Haupttermin krank. Sowas bestraft sich automatisch, weil die besten Aufgaben wirklich für den Haupttermin verbraucht sind (Punkt A), und weil der Nachtermin natürlich das gleiche abprüfen muss wie der Haupttermin. Und dennoch wiederholt sich bei weitem nicht so viel, dass sie durch ein Verhör der Mitschüler einen Vorteil ziehen könnten.

Also, lass sie laufen.

die Franzi

Hi,

siehe was ich weiter oben geschrieben habe.

die Franzi

Hallo

so weit lasse ich mich nicht hinunter :o)
Die Schüler werden im Leben irgendwo ihren Meister finden. Das
muss nicht ICH sein.

Na dann danke ich doch schön, denn alles was die Schüler bei dir lernen, ist, dass sie es immer weiter treiben können, da sich eh keiner getraut ihnen Grenzen zu setzen. Die vor dir haben so gedacht und die nach dir denken sich das auch.

Und du versuchst dir ein lockeres Leben zu machen und der beliebteste, weil gefügigste, Lehrer zu sein, anstatt dem Erziehungsauftrag (auch eine BFS hat den) nachzukommen.
Das ist berufliche Bildung! Die Leute sollen nachher in der Lage sein, einer Berufstätigkeit nachzugehen

Wo dieses Gehätschel, Getüttel und „Ja-keinen-Konflikt-eingehen“ hinführt lesen wir des Öfteren in der Zeitung und so mancher Chef kann ein Liedchen davon singen!

Zeig ihnen, wo der Hammer hängt und Folge dem Rat den dir andere schon gegeben haben. Werte die Arbeit und es hat sich ausgetestet. Das nächste mal traut sich die Klasse das nicht mehr.

Kopfschüttelnde Grüße
Wawi

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Hallo,

meine Klasse hat gerüchteweise gehört, dass
Leistungsnachweise, deren Durchschnitt unter „ausreichend“
liegt, nicht gewertet werden und wiederholt werden müssen. Aus
diesem Grund hat die Klasse die Mitarbeit am Leistungsnachweis
verweigert und nur Unsinn geschrieben. Klassenschnitt 4,8.
Kann man die so erzielten Noten stehen lassen?

Ich dachte du bist Lehrer? In deiner Ausbildung solltest du das ja wohl gelernt haben. Oder zumindest gelernt haben, wo man das in welcher Schulordnung nachschlägt.
Das sind Basics!!! (So viele Ausrufezeichen passen hier gar nicht hin, wie ich bräuchte)

Ich befürchte,
dass mir mein Rektor schlechten Schulunterricht unterstellt.
Wie kann ich ihn von der tatsächlichen Situation überzeugen?

Wenn du das befürchtest, dann scheint ja dein Rektor schon eine entsprechende Meinung von dir zu haben bzw. Erfahrung mit dir gemacht zu haben.

Sorry, aber das musste ich loswerden.

Gruß
Wawi

Hallo,

deine Einstellung finde ich oberprima :wink:

Sie lässt mich ahnen, dass du dein Ego nicht unnötig aufbläst
und vermutlich haben diese Schüler dich genau deshalb
auserkoren, um ihr Späßchen durchzuziehen.

… womit sie nicht etwa ihre Wertschätzung demonstrieren, sondern Respektlosigkeit.

Ein Lehrer, der die Einhaltung elementarer Regeln und Normen - auch mit der nötigen Konsequenz - durchsetzen will, weil er seinen Job ordentlich erledigen möchte und deshalb eben nicht bereit ist, als Zielscheibe für Schüler"späßchen" zu dienen, verfügt m. E. eher über ein gesundes als ein „unnötig aufgeblasenes“ Ego.

Unser Direktor hat uns in einer ähnlichen Situation (Lehrerin
kein Hardliner) als „peinliche Dünnbrettbohrer“ bezeichnet

Die Lösung seiner Konflikte dem Chef zu „übertragen“, lässt allerdings auch auf ein Ego-Problem schließen …

Gruß
Kreszenz

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Hi,

Die Lösung seiner Konflikte dem Chef zu „übertragen“, lässt allerdings auch auf ein Ego-Problem schließen …

Sicherheitshalber würde ich in so einem Fall, wo die ganze Klasse den Aufstand probt, den Direktor informieren, einfach, damit er Bescheid weiß. Falls einer der Knaben nämlich auf die Idee kommt, sich beim Direktor zu beschweren, wird das Gespräch sehr kurz.

die Franzi

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Hallo Wawi,

Wenn du das befürchtest, dann scheint ja dein Rektor schon eine entsprechende Meinung von dir zu haben bzw. Erfahrung mit dir gemacht zu haben.

Das muss keineswegs so sein. An vielen Schulen (häufig, aber nicht nur im gymnasialen Bereich) ist es gängige Praxis, dass die Ergebnisse von Klassenarbeiten in einem gewissen Durchschnitt liegen müssen.

Liegt ein Lehrer mit seiner Arbeit da erkennbar darunter, muss er sich ebenso vom Schulleiter fragen lassen, wie es dazu kommen konnte, wie dann, wenn seine Arbeiten besser ausfallen, als die von Kollegen.

Allerdings geht man in diesem Fall keineswegs davon aus, dass der Lehrer guten Unterricht gemacht hat, sondern davon, dass seine Aufgabenstellung zu einfach und/oder die Benotung zu gut war. Dass es die Motivation der Lehrkräfte nicht unbedingt hebt, besonders guten Unterricht zu machen, wenn die Klasse die Früchte ihrer Arbeit nicht ernten darf, liegt dabei an der Hand. Dennoch besteht dieses ungeschriebene Gesetz an vielen Schulen erfolgreich.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo,

Das muss keineswegs so sein. An vielen Schulen (häufig, aber
nicht nur im gymnasialen Bereich) ist es gängige Praxis, dass
die Ergebnisse von Klassenarbeiten in einem gewissen
Durchschnitt liegen müssen.

Ich war an der FOS, ich kenne das Spiel.
Und dennoch wage ich zu behaupten, dass man seinem Schulleiter durchaus solche Dinge offenbaren kann, vorausgesetzt, das Vertrauensverhältnis ist gegeben.
Und das scheint mir hier nicht der Fall zu sein …

Grüße
Wawi

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Das Verhalten deiner Klasse lässt IMHO nur einen Schluss zu: hier wird ein Hilfeschrei ausgesendet, (die) Aufmerksamkeit (deiner Vorgesetzten) auf die Unterrichtsituation zu lenken.
Dem würde ich mal nachgehen :smile:
G imager