Hallo,
natürlich ist es richtig zu sagen, dass die Schüler einsehen
müssen, dass Unterricht ohne Störungen ablaufen muss und dass
man sich halt an Regeln halten muss…
Völlig einverstanden.
Aber trotzdem interessiert mich die Frage auch (unabhängig,
wieso solche Klassenarbeiten geschrieben werden!):
Damit drohen i.d.R die Kollegen, die die Klasse nicht im Griff haben oder denen die Mittel ausgegangen sind oder die keine andere Mittel kennen oder kennen wollen.
Ich kenne natürlich unangekündigte Hausaufgabenkontrollen /
Tests. Bis jetzt dachte ich aber immer, dass es bei der
Notengewichtung einen Unterschied zwischen Tests und richtigen
Klassenarbeiten gibt? Und auch ich war eigentlich auf dem
Stand, dass Hausaufgabenkontrollen / Tests zwar nicht,
Klassenarbeiten aber sehr wohl angekündigt werden müssen.
Das ist ein ganz weites Feld und ist in einzelnen Verordnungen, von Land zu Land unterschiedlich, geregelt oder auch nicht geregelt. Lehrer sind in der Notengebung autark, allerdings muss die Notengebung transparent sein. Idealerweise gibt es innerhalb der Schule, innerhalb der Fachschaften eine Regelung, an die sich alle Kollegen halten, d.h. wie zählen schriftliche und mündliche Leistungen, was zählt zu den schriftlichen bzw. mündlichen Leistungen, gibt es sonstige Leistungen, wie ist das alles gewichtet. Und diese Regelung ist den Schülern bekannt, aber immer mit dem Hinweis: „in der Regel“. Dieser Hinweis ist wichtig um manchen Schülern noch einen Rettungsschirm zur Verfügung stellen zu können.
Es gibt schriftliche und mündliche Leistungen und in BW ist das eben „in der Regel“ geregelt und es gibt einfach Ausnahmen von der Regel.
Hat sich da was geändert oder liege ich einfach falsch?
Keine Ahnung wie das in anderen Ländern geregelt ist, in BW gilt: in der Regel anzukündigen.
Alle Lehrer, die ich kenne, halten sich daran. Aber wenn es in einer Klasse brennt, aus welchen Gründen auch immer, wird immer ein Kollege aufstehen, der dann sagt: Ich schreibe unangekündigte Tests. Das ist dann natürlich die Signalpistole, die ankündigt, dass es da ein Problem gibt, das unlösbar ist, genauer, dass es für den Kollegen nicht lösbar ist.
An dieser Stelle bräuchte man dann Kollegen, die sich mit in den Unterricht setzen und einfach die Klasse beobachten und Kollegen, die sich darauf einlassen (es gibt Schulen die das praktizieren). Man braucht Schulsozialarbeiter, die sich mit der Klasse und den unterrichtenden Kollegen beschäftigen, ohne mit der Notenkeule drohen zu müssen.
Professionelle Lehrer sind notwendig, die sich auch mal selbst hinterfragen, Eltern, die nicht immer ihren Kindern alles glauben (aber trotzdem zu ihnen stehen, wenn sie was ausgefressen haben), damit alle am Schulleben beteiligten zusammenarbeiten können.
Das wäre jetzt eigentlich eher was für eine pm gewesen, aber ich kopiere das jetzt nicht in eine pm, sondern lasse es hier stehen.
Gruß