Durch energischen und wirksamen Widerspruch kannst du vermutlich die Chancen deines Sohnes bei der Nachprüfung deutlich verbessern- man kann eine Prüfung so oder so gestalten…
Bei meinem eigenen Sohn war es auf dem Gymnasium mal so, dass ihn die Lehrer durchaus gerne loswerden wollten-ging aber nicht, dafür waren seine Leistungen zu gut. Inzwischen hat er auspubertiert und kommt mit den Lehrern besser klar.
Was mich aber noch interessiert: haben die Lehrer jemals Gespräche mit dir geführt, dass er gefährdet ist, dass es vielleicht besser für ihn ist, wenn er das Gymnasium verlässt?
Unser Sohn hat in der Regel einen Notenschnitt von 2,5 oder besser. Daher gab es die Überlegung nicht, ihn vom Gymnasium zu nehmen. Er ist nett, sozial kompatibel und bei Lehrern und Schülern beliebt. Er geht gern zur Schule. Er wehrt sich nicht gegen Ungerechtigkeiten, die manchmal auch aus Versehen passieren können. Er nimmt das dann hin und fertig.
Seit einem Jahr ist die Lateinlehrkraft Klassenlehrer. Diese Lehrerin sagt selber, dass sie mit der Leitung einer Klasse überfordert ist und auch in Zukunft nach Möglichkeit keine Klassenleitung mehr übernehmen will. Es sei ihr einfach zu strapaziös. Diese Dame hat es nicht geschafft, ein Gespräch mit uns zu führen. Selbst bei Elternsprechtagen hat sie uns keine Termine gegeben. Auf Mails von uns hat sie meistens nicht reagiert. Wenn überhaupt, hat sie ihr Thema in bürokratischen Dingen gefunden, niemals in pädagogischen Anliegen. Sie hat nichts speziell gegen uns, anderen Eltern ist es auch nicht besser gegangen.
Ich bin etwas ermüdet von dieser Problematik, Eltern keine Resonanz zu geben. Im Grunde scheitert unser Sohn ja am fehlenden Ausgleich für Latein. Das sollte eigentlich Deutsch sein. Auf diese Lehrerin bin ich echt sauer. Das einzige Mal, dass sie bei uns angerufen hat war, als sie die Falschinfo zum Thema der Arbeit gegeben hat, als unser Sohn krank war. Die ist einfach sehr zerstreut und überhaupt nicht kritikfähig. Also, um die Frage kurz zu beantworten. Wir haben regelmäßig um Gesprächstermine bei verschiedenen Lehrern gebeten. Ohne Erfolg. Es gab keine Gespräche darüber, dass man unseren Sohn nicht versetzen will.
Leider kann ich diese Frage nicht beantworten.
Es tut mir Leid
Wünsche allerdings viel Erfolg
Das klingt ja ganz schön krass; irgendwie ist es für mich nicht nachzuvollziehen wie man mit einer Klassenführung im Gymnasium überfordert sein kann. Umso mehr Erfolg wirst du dann mit deinem Einspruch haben, denke ich, denn dann droht auf jeden Fall Stress für die Lehrer.
Lernen für die Nachprüfung kann allerdings nur nützen da hat er auch sonst noch was von.
Nenenbei bemerkt, finde ich es ganz schön krass, was überhaupt so abgeht an deutschen Schulen: Ich habe den Eindruck,die Noten der Schüler richten sich fast nur noch nach dem Elternhaus.Kinder, deren Eltern sich nicht kümmern (oder kümmern können), haben eben einfach Pech gehabt.
Ich denke, dass Schule und Bildung politische Spielbälle sind. Schulen wird einfach immer mehr und immer wieder etwas anderes abverlangt. Daher beneide ich weder Lehrer noch Schulleiter. Aber am unteren Ende sitzen natürlich die Schüler, auf deren Rücken das Ganze ausgetragen wird. Und Du hat natürlich Recht. Eltern, die sich die Unterstützung ihrer Kinder erlauben können, sei es mit Nachmittagsunterricht oder ggfs. auch mal mit einem Anwalt, sind im Vorteil. Es sind auch Kinder aus gebildeten Elternhäusern im Vorteil. Etwas anderes zu behaupten ist Quatsch.
Im Übrigen ist es so, dass ich auch beim allerbestenWillen nicht begreife, wie man mit einer Klassenführung auf einem ländlichen Gymnasium überfordert sein kann. Da liegt ja auch der Hase eigentlich im Pfeffer. Insofern ist die Entscheidung, keine Klassenleitung mehr zu übernehmen, absolut richtig. Es wundert mich ohnehin, wie viele Lehrer sich von den Schülern offenbar gestört fühlen. Längst nicht alle natürlich, es gibt auch engagierte Pädagogen. Aber das ist auch so eine Sache an unserer Schule: Schwache Schulleitung, schwache Klassenleitung, was soll da Gutes bei rauskommen? Echt schade eigentlich.
Das sinnvollste ist: das Gespräch mit der Schulleitung suchen! Wenn die Leistungen das Jahr über so schlecht waren, nützt es ja wenig, auf dem Formfehler zu beharren. Wenn es aber knapp ist, würde ich es auf jeden Fall versuchen. Viel Erfolg!
Die Schulleitung hat uns keinen Gesprächstermin gegeben. Die Leistungen in der ersten Hälfte des Halbjahres waren wirklich nicht gut,das lag aber daran, dass unserSohn 6 Wochen krank war und dann die Arbeiten geschrieben hat, obwohl er nicht im Unterricht war. Die darauf folgenden Arbeiten, Referate, Tests waren alle ok. Bis auf Latein, was er erst jetzt in den Ferien aufholt. Insgesamt hat er jedenfalls gezeigt, dass er gute Ergebnisse bringen kann und gleichzeitig Versäumtes aufholen. Wenn wir nicht volles Vertrauen hätten, dass er die nächste Klasse gut bewältigen kann, würden wir uns jetzt nicht so ins Zeug legen. Dann wäre Wiederholen ja auch absolut sinnvoll. Aber wir sehen es so, dass es für unseren Sohn einfach ein verschenktes Jahr wäre. Ein Jahr Ausland wäre dann auch nicht mehr drin und aus seiner Stufe wäre er auch noch raus.
Das sinnvollste ist: das Gespräch mit der Schulleitung suchen!
Wenn die Leistungen das Jahr über so schlecht waren, nützt es
ja wenig, auf dem Formfehler zu beharren. Wenn es aber knapp
ist, würde ich es auf jeden Fall versuchen. Viel Erfolg!
Hallo, tut mir sehr leid, aber da kann ich auch nicht weiterhelfen. Sorry
Hallo,
ich weiß nicht, in welchem Bundesland Sie wohnen. Aber in fast allen Bundesländern gibt es Vorschriften (zum Beispiel Verordnung über Klassenarbeiten oder Ausführungserlasse zu dieser Verordnung) in denen es verboten wird, eine Klassenarbeit zu schreiben, bevor die vorangegangene Klassenarbeit zurückgegeben wurde. Falls diese Klassenarbeiten in Ihrem Fall ursächlich geworden sind für die Nichtversetzung ihres Sohnes, beruht die Entscheidung meines Erachtens auf Leistungen, die nicht gewertet werden dürfen. Gegen eine trotzdem erfolgte Nichtversetzung könnten Sie daher Widerspruch einlegen und, wenn dieser erfolglos bleibt, Klage vor dem Verwaltungsgericht erheben. Notfalls müssen Sie auch eine gerichtliche vorläufige Entscheidung beantragen, damit ihr Sohn bei eines sich lange hinziehenden Klageverfahrens trotzdem schon in der nächsten Klasse mitarbeiten kann.
Es fragt sich natürlich, welchen Erfolg dieser Rechtsmittel haben werden. Hier sollte in 1. Linie das Gespräch mit der Schule versucht werden. Die Schule kann, wenn Widerspruch eingelegt worden ist, auch von sich aus ihre Entscheidung aufheben.
Viel Erfolg und freundliche Grüße
Wilhelm Habermalz
Die Schule steht für Gespräche nicht zur Verfügung. Widerspruch ist eingelegt, einstweiliger Rechtschutz für unseren Sohn beantragt (dadurch kann er den Unterricht der nächsten Klasse besuchen). Gleichzeitig bereitet er die Nachprüfung vor, die Ferien sind also dahin. Danke für die Rückmeldung.
hallo,
tut mir leid, da kenn ich mich zu wenig aus, kann leider nicht weiterhelfen.
Wünsche alles Gute
Christiane
Entschuldige die verspätete Antwort, es sind Sommerferien
Aaaalso, ich meine, die „Formfehler“ werden keine Konsequenzen nach sich ziehen, argumentiert werden kann von seiten der Schule damit, dass die Inhalte der nachfolgenden Arbeiten nicht mehr auf den vorherigen aufbauen. Somit kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Wertung der Noten ausgesetzt werden könnte.
Jetzt eine eher persönliche Stellungnahme: Hat dein Sohn die letzten Arbeiten so außergewöhnlich in den Sand gesetzt, dass damit die Versetzung mehr als gefährdet ist oder waren die Noten vorher schon im kritischen Bereich (Halbjahr, „blauer Brief“)? Ich vermute, er pendelte immer zwischen 4 und 5, und die letzte 5 war der Auslöser. Das heißt dann aber, dass er bereits länger große Lücken hat und das in 2 Sprachen. Die Frage drängt sich mir auf, ob eine Wiederholung der Klassenstufe nicht sinnvoll wäre. Dazu müsste geklärt sein: Wie steht er in den übrigen Fächern, hatte er bereits Nachhilfe und hat das funktioniert, wie kommt er mit den Lehrern klar, macht er das Gymnasium in 8 oder 9 Jahren (G8), …? Meist nützt das Wiederholen „so früh wie möglich“ mehr, als es mit ach und Krach immer wieder so gerade zu schaffen bzw. irgendwann dann doch sitzen zu bleiben.
Wenn Ihr ein gutes Verhältnis zum Klassenlehrer habt, sprecht doch gemeinsam mit ihm darüber, oder fragt bei dem Vertrauenslehrer der Schule an.
Was meint dein Sohn eigentlich zu der Situation, im 9. SJ müsste er doch schon eine recht fundierte Meinung äußern können?
Hoffentlich konnte ich hilfreiche Denkanstöße geben, viele Grüße, Snoopy
Ich würde mich beim Schulleiter beschweren.