Hallo!
Ich zitiere aus deiner VIKA:
Aufgrund negativer Erfahrungen mit der Veröffentlichung
diverser Daten über mich findet ihr hier leider nichts mehr,
was meine Person beschreibt.
Ich kenne meine ViKa . Kennst du deine?
Und ausgerechnet du meinst wirklich ein Lehrer darf öffentlich
als Schwuler tituliert werden,
Bist du sicher, dass mit „schwul“ auch das gemeint ist, was du denkst? „Schwul“ ist auch eine Formulierung für „blöd“. Die Assoziation zu „rosa“ kommt da sehr schnell. Ist ja auch ein Klischee damit verbunden. Ich glaube kaum, dass sich die Kinder darüber unterhalten, welche Sexualpraktiken von einem Lehrer wohl favorisiert werden ? sie machen sich über Äußerlichkeiten lustig. Außerdem ist „schwul“ an sich eigentlich keine Beleidigung, genauso wenig wie „hetero“.
Du als ca. 50jähriger Erwachsener interpretierst ja auch meine Antwort dahingehend, dass du mich als jemanden darstellen willst, der anderen natürliche Reaktionen („stinksauer sein“, „gegen bestimmte Dinge vorgehen“) absprechen will. Ich habe in meinem Beitrag die Verhältnismäßigkeit angezeifelt - darüber äußerst du dich gar nicht. Nein, du zitierst nur die Sachen von mir, die man alleinstehend durchaus missverstehen könnte. Dabei vergisst du allerdings, dass die alle in einem Kontext zueinander stehen. Wenn du das schon mit meinen harmlosen Äußerungen machst (schließlich tituliere ich keinen als jemanden, der nach gesellschaftlichen Normen als abnorm bezüglich seiner Sexualität angesehen wird), wie könnte das dann jemand (z.B. der Französischlehrer) sehen, der über sich und KollegInnen die von dir zitierten Dinge liest?
Hier geht es um Medienkompetenz, man muss wissen oder zumindest abschätzen können, was welche Wirkung haben könnte, was (noch) vertretbar ist oder nicht. Man braucht Wissen, Erfahrung und auch sittliche Reife, um dies bewerkstelligen zu können. Bisher ist es ja scheinbar zumindest bei den Kindern versäumt worden. Ich kann mich in meiner Schulzeit auch nicht daran erinnern, dass wir jemanls bevor irgendetwas vorgefallen ist, irgendeine Art Unterweisung dahingehend erhalten haben. Immer nur dann, wenn die unsichtbaren Grenzen überschritten wurden, kam irgendetwas in dieser Richtung, und dann massiv.
der Lehrerin X. darf nachgesagt
werden, daß sie auf den Strich geht usw. Und dies darf dann,
für alle Welt sichtbar, geschrieben werden und kann von jedem
(auch von Leuten, die die beiden nicht gut kennen) gelesen
werde?
Zu allererst einmal, wenn ich weiß, dass es sich um ein Forum pubertierender Kids handelt, dann räume ich denen nicht die Glaubwürdigkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie den Anspruch an fundierte, wahrheitsgerechte Information ein.
Da das auch gegen Mitschüler ging (auf das du ja leider gar nicht eingehst), kann natürlich auch der pure Neid sprechen. Daher werden auch einige Beleidigungen herrühren. Deswegen meinte ich ja auch, dass den Kindern Grenzen aufgezeigt werden müssen, wo die freie Meinungsäußerung endet (haste wohl großzügig überlesen bzw. ignoriert). Aber meinst du wirklich, Verhöre und die Schulakteneinträge sind dahingehend besser?
Ach ja: Das waren Erklärungsversuche, keine Legitimationen, auch wenn du sie gern wieder als solche auffassen willst. Ich versuche mich in die Schüler hineinzuversetzen (in Verhöre treibende Lehrer, die die Widerspruchsfrist für die Ordnungsmaßnahmen bedauern, kann ich das leider nicht so einfach) und die Dinge aus ihrer Sicht zu sehen.
Ich fass es nicht. Glaubst du im Ernst, daß Menschen, die den
Beruf des Lehrers haben, kein Persönlichkeitsrecht haben?
Zum dritten Mal insgesamt, zum 2. Mail in diesem Posting: Kindern sollen eben Grenzen aufgezeigt werden, wo die freie Meinungsäußerung endet. Und Persönlichkeitsrechte anderen sind derartige Grenzen.
Und wo steht bitte konkret drin, dass ich allen Lehrern Persönlichkeitsrechte abspreche? Dies ist so eine Stelle mit deinen ?netten? Interpretationen. Warum meinst du, mich als barbarischen, undemokratischen, diktatorischen Menschen beschreiben zu müssen, wird dadurch deine Person besser? Wo sind denn hier meine Persönlichkeitsrechte? Och, ich bin kein Lehrer, da weiß ich ja jetzt, wo sie sind (nur mal eine Kostprobe deiner Interpretationsstrategie auf dich zurückgeworfen!).
Meine Frau ist auch Lehrerin und wenn ich solche Dinge über
sie in der Zeitung, in einem Forum oder sonstwo lesen würde,
dann würden wir da auch gegen vorgehen und zwar mit aller
Konsequenz.
Da 13jährige nicht schuldfähig sind, hat man da wahrscheinlich relativ wenig Angriffsfläche. Allerdings ist ja auch das das gute Recht eines jeden, gegen derartiges vorzugehen, habe ich auch niemandem verboten, oder? *sicherheitshalbernochmalinmeinevikaschau*
Ich glaube, der Französischlehrer ist einfach nur stinksauer,
dass er so kritisiert wird bzw. dass er auf diesem Weg
erfahren musste, was die Schüler von ihm wirklich halten.
Was heißt hier „nur“? Er ist wohl zu Recht stinksauer.
„Nur“, eigentlich ja „einfach nur“, heißt, dass das eben der Hauptgrund ist, weswegen er sich so viele Mühe gemacht hat (nicht jeder erarbeitet sich Akten mit 2000 Seiten Umfang zu Foren). Damit mutmaße ich, dass es ihm mehr um den Strafvollzug als um pädagogische Prinzipien geht. Dass er darüber stinksauer ist und dass das auch nachvollziehbar ist, habe ich ja keineswegs angezweifelt. Aber das darf nicht Hauptmotivation für das Nachgehen sein, was ich ihm allerdings damit unterstellt habe. Allerdings könnte man ja auch in den Raum die Frage stellen, inwieweit gewisse (nicht alle!) Aussagen auch zumindest eine nicht von der Hand zu weisende Ursache beim Lehrer haben?
Andererseits hat man ja als Schüler kaum Gelegenheit, seine Meinung über einen Lehrer kund zu tun. Erstens interessiert es sowieso keinen von den Nicht-Schülern, was die Schüler von den Lehrern halten, und zweitens erfährt man ja sowieso nur bei vielen Lehrern negative Konsequenzen, wenn man offen mit ihm/ihr über derartiges spricht. Beispielsweise haben wir damals (12./13. Klasse) kritisiert, warum wir in Deutsch nicht Lektüren wie vorher sonst auch auswählen durften. Antwort: „Weil ich das so für richig halte.“
Oder
wie würdest du dich fühlen, wenn du auf einmal (für jeden
sichtbar) über dich lesen mußt, daß du auf den Strich gehst,
oder klaust oder kleine Kinder mißhandelst. Und dann sagt
jemand, Manor ist nur sauer, weil sie lesen muß, was andere
von ihr halten.
Ich würde mich wahrscheinlich genauso schlecht wie der Lehrer fühlen. Und ich würde wahrscheinlich auch versuchen, dagegen anzugehen - allerdings mit anderen Methoden (die ich hier ja maßgeblich auch kritisiert habe). Ich spreche niemanden seine Menschlichkeit ab, aber ich würde mir zumindest überlegen, wie die Kinder auf solche Sachen kommen. Über mich ist in meiner Schulzeit auch viel Müll erzählt worden (mir war das aber meist egal), z.B. ist aus „ich kämme meine Haare nie“ die Aussage „ich wasche mir die Haare nie“ und dann „ich wasche mich nie“ geworden. Grund dafür: Ich hatte so eine Mütze (eine längliche Rolle, die man mit dem einen Ende bis zum Hals zieht und dann schon gar keinen Schal mehr brauchte, war topmodisch in den 80ern) immer auf, durch die die Haare verwuschelt wurden. So ergab dann eine Aussage die andere. Vielleicht ist sowas auch geschehen und da sich Jugendliche gern selbst übertrumpfen, gab es dann auch bestimmt solche Entwicklungen.
Wenn ich jetzt mal deine Ansicht in Bezug zu der Vorgehensweise des F-Lehrers interpretiere: Dann hältst du es für richtig und legitim, Verhöre an den Schülern bei Kritik durchzuführen?
Und
deswegen hat er seinen Kreuzzug eröffnet (2000 Seiten starke
Akten sprechen zumindest sehr dafür).
Das spricht auch dafür, daß hier eigentlich viel zu spät
eingeschritten wurde.
Und dann als Kompensation mit Rigorosität gehandelt wurde.
Die Frage ist, was die Schüler nun gelernt haben. Haben sie
wirklich gelernt, dass man sich nicht so verhält? Oder haben
sie vielmehr gelernt, solche Aktionen besser zu planen, Spuren
zu verwischen und das dann lieber still und heimlich als so
öffentlich zu machen? Werden die Schüler tatsächlich nun
weniger verbale Angriffe auf Mitschüler starten? Werden
Schüler nun wirklich weniger auch gegen Lehrer lästern?
Dann schaffen wir doch gleich jegliche Art von Rechtssprechung
und Gesetzbüchern ab.
Tut mit leid, aber rechtliche Strukturen konnte ich da nicht erkennen, schließlich waren Ankläger und Richter in einer Person vertreten - und „Verhör“ sagt ziemlich viel darüber aus, wie das vonstatten ging. Davon einmal abgesehen war das ja nicht vor Gericht, also bei der Instanz, die der Rechtssprechung gewidmet ist.
Aber sicher, ich schreibe davon, dass Kindern Grenzen aufgezeigt werden sollen (zum 4. Mal mittlerweile btw.) - und du machst gleich eine Forderung nach Auflösung von Rechtssprechung und Gesetzbüchern daraus. Sorry, aber anscheinend willst du nicht vernünftig drüber diskutieren. Sonst würdest du ja nicht meine Aussagen ins Gegenteil verkehren.
Aber ich denke, den Kids muß klar gemacht werden, daß ihr
Handeln Konsequenzen hat und haben muß.
Muss es auch, kein Zweifel, aber in Form von Verhören und auf unendlich lange verhängte Strafen („bis auf weiteres“ ist keine eindeutig zeitliche Grenze). Vor Gericht bekäme man ein derartiges Zeitlimit aber, soviel zu Rechtssprechung, die ich ja neuerdings nach deinen Aussagen abschaffen will (eigentlich ist das ja auch eine Denuntiation meiner Person durch dich… wer im Glashaus sitzt…).
Ich sag ja immer: Lehrer sind keine Pädagogen, auch wenn sie
sich - meiner Ansicht nach meistens auch widerrechtlich - als
diese gern bezeichnen.
Vor allen Dingen sind Lehrer zunächst mal Menschen, denen man
die gleichen Rechte zubilligen sollte wie dir und mir.
Das hatten wir schon. Siehe oben.
Das beweist schon alleine der Umstand,
dass die Eltern und nicht die Lehrer darauf bestehen, dass das
Ganze im Unterricht aufgearbeitet wird. Gerade dieser
Französischlehrer scheint ja eine rechte Keulenmentalität zu
besitzen.
Das gibt noch niemandem das Recht, ihn öffentlich zu
beleidigen oder zu denunzieren.
Nun ja, sich das Recht nehmen wäre ja dann zeitlich nach und nicht - wie in diesem Fall - vor der darauf bezogenen Tat: Wenn ich mir das Recht herausnehme, andere wegen ihrer Keulenmentalität zu beleidigen, dann ist die Keulenmentalität die Grundlage des Rechtes, welches ich mir heraus nehme. In diesem Fall aber nimmt sich der Lehrer das Recht aus Keulenmentalität aufgrund der Beleidigung(en) heraus. Das sind zwei Paar Stiefel.
Sorry, aber ich würde dagegen angehen. Auch Schüler haben das
Recht auf freie Meinungsäußerung,
… solange niemand verletzt, verleumdet oder beleidigt wird.
Aber das ist hier geschehen.
Einfach mal weiterlesen, da kommt nämlich genau das, was du selbst schreibst, nur allgemeiner formuliert.
Das meine ich mit Kontext: Nicht alles zerpflückt lesen und dann auch so interpretieren (und dann selbst Anschuldigungen starten), sondern sich eben auch auf das Ganze dahinter einlassen.
ihnen sollte allerdings
vermittelt werden, wo die Grenzen sind - und Einträge in die
Schulakte bzw. sogenannte „pädagogische“ Maßnahmen sind dafür
nicht sehr geeignet.
Doch, sie sinds. Das ist sowas wie die „gelbe Karte“. Die
Schüler werden es sich gut überlegen, nochmals in dieser
Richtung aktiv zu werden.
So, jetzt kommen wir zu der eigentlichen Antwort auf meinen Beitrag, endlich!
Ich meine eher, die Schüler werden nicht ihre Persönlichkeit vollkommen umkrempeln, sondern einfach nur darauf verstärkt achten, mehr erwünschtes Verhalten zu zeigen. Wieder ein paar äußerlich angepasste Menschen mehr. Einfacher Behaviorismus .
Dieses Verhalten (also über andere herzuziehen) ist eigentlich normal für Kinder, es heißt nicht umsonst, dass Kinder grausam sind oder eben alles so sagen, wie sie es denken („Kindermund tut Wahrheit kund“). Und zum fünften Mal: Es müssen Grenzen aufgezeigt werden, aber insbesondere dann, wenn es nicht schon zu spät ist. Danach mit Keulen zu kommen, kann nicht der rechte Weg sein.
Grüße
Manor