Klassenwechsel nach der ersten Klasse?

Hallo!
Wir haben von Anfang an Probleme mit der Klassenlehrerin unserer Tochter (1.Klasse) gehabt. Immer wieder droht sie den Kindern mit völlig unsachlichen Strafen, also solchen, die mit dem Stein des Anstosses in keinerlei pädagogischem Zusammenhang stehen; sie meint unsere Kinder für Versäumnisse von Elternseite bestrafen zu müssen; sie setzt zu kurze Fristen an uns Eltern um unsere Pflichten wahrzunehmen und droht dann, unsere Kinder dafür zu bestrafen, wenn wir sie nicht einhalten können; auf Klassenausflügen kümmert sie sich nicht um Kinder, die sich verletzen und läßt solche, die angesichts ungewohnter und verunsichernder Vorgänge am Rande stehen bleiben ohne sich zu mühen, die Ängste zu nehmen und amüsiert sich stattdessen selbst auf’s Köstlichste; gibt Termine an und regt sich auf, wenn sie früher anwesend ist und wir pünktlich kommen; schlägt arroganten, pampigen und herablassenden Ton uns Eltern gegenüber an; beurteilt die Herzlichkeit, mit der unsere Tochter ihre Freunde bedenkt, als „zu beobachtendes Verhalten“ - Streit, übelste Schimpfworte und körperliche Gewalt sind in ihren Augen allerdings altersgemäß. wenn auch nicht wünschenswert, aber dennoch normal, nicht aber echte Herzlichkeit; redet über pädagogische Dinge richtig (bin selbst Erziehungswissenschaftlerin), handelt aber nicht danach; usw. Ich könnte über diese Person Romane schreiben. Wenn wir dann mit ihr über diese Probleme konstruktiv und freundlich reden wollen, fährt sie uns schulmeisterisch über den Mund und läßt uns nicht mehr zu Wort kommen, bis uns nur noch ein langes „Beeeeeeeeeep!“ Durchs Gehirn saust und wir erst mal Erholung von ihr brauchen.
Anfangs haben wir noch gemeint, dass seien halt ein paar Schrullen von ihr und wir müssten das halt so hinnehmen und unsere Tochter so gut wie möglich stärken. Aber mittlerweile sind wir es leid. Unsere Tochter muß in einem zwischenmenschlichen Spannungsfeld lernen, sodass sie die Schule inzwischen richtig hasst und nur unter Tränen dort hin zu bekommen ist. Wir können mit der Lehrerin nicht sachlich und vernünftig reden, weil sie offenbar an einem Mangel an Selbstreflexionsfähigkeit leidet, und keine andere Meinung gelten läßt als ihre eigene. Eine fruchtbare Zusammenarbeit ist also nicht möglich. Wir erwarten, daß sich mit weiteren Gesprächen nichts weiter ändern wird. Unsere Tochter müßte die nächsten drei Schuljahre also unter diesen Spannungen leiden und dass möchten wir nicht. Wir werden nach Pfingsten Kontakt mit der Schulleitung aufnehmen und zusehen, daß wir sie in eine andere Klasse bekommen. Sollte das nicht möglich sein, dann gibt es auch noch andere Grundschulen in unserer Umgebung, an die wir uns wenden können. Ich wüßte nur gerne, wie die rechtlichen Grundlagen dazu sind, welche Möglichkeiten uns juristisch zur Verfügung stehen um unserer Tochter doch noch eine gute Grundschulzeit und damit einen gesunden Start ins Schulleben zu ermöglichen.

Hallo Gabi,
schrecklich, diese Lehrerin. Ich finde ihr habt zu lange damit gewartet euch an die Schulleitung zu wenden.

Die richtigen Schritte wären:
1.Gespräch mit der Lehrerin suchen (habt ihr gemacht und fruchtet nicht).
2. Ihr werdet wohl nicht die einzigen Eltern sein, die einen Haufen Probleme mit dieser Person haben - also schließt euch zusammen. Dokumentiert alles schriftlich und vor allem sachlich und schickt zwei Elternvertreter zur Schulleitung.
3. Sollte das alles nichts bewirken (Lehrerwechsel), dann müsst ihr eure Tochter dort raus holen.

Das wäre jetzt normalerweise das Ende - aber jetzt geht es erst richtig los: ich halte absolut nichts von „meine Schäfchen ins Trockene bringen und danach die Sinnflut“. Wenn eure Tochter da weg ist, habt ihr genügend emotionalen Abstand um gegen die Dame vorzugehen - ob durch Öffentlichkeitsarbeit oder durch einen Rechtsanwalt - wo wir beim letzten Punkt deiner Frage sind: juristische Fragen bitte ins Rechtsbrett - sonst werden die hier gelöscht.

Lasst euch nichts gefallen!

Hallo Chili!
Vielen Dank für Deinen Rat, auch den Hinweis mit dem juristischen Hintergrund. Bin noch unerfahren mit Wer-weiss-was, daher immer dankbar für Tips!
LG, Gabi.

Liebe Gabi,

an der Schule meiner Tochter gab es ähnlich massive Probleme, auch erste Klasse, auch immer wieder ersuchende Gespräche mit ihr und der Schulleitung, die nicht fruchteten.

Wir (d.h. einige Eltern,die ebenfalls nicht schweigend auf Änderung hoffend) haben zu dem letzten Gepräch ein (sichtbares) Geprächsprotokoll geführt, ebenso haben wir eins von diesen kleinen post it Zettelchen mit der Notiz „Dienstaufsichtsbeschwerde“ sichtbar auf die Unterlagen geklebt…

Der Verlauf und die Konsequenz des Gespräches waren, wie gehabt, nichtig, da die Schule und diese Lehrerin, gedeckt durch die Direktorin, nicht gewillt ist, über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken und ebenso wenig in der Lage, bei sich zu hinterfragen, warum ein Großteil ihrer ersten Klasse mittlerweile nur noch angstbeladen (mit entspr. Auswirkungen…Angst zu versagen,einnäßen…)in die Schule kommt.

Jedenfalls haben wir diese Dienstaufsichtsbeschwerde formlos formuliert,haben das Gesprächsprotokoll alle als Zeugen unterschrieben, die Direktorin hat unterschrieben, das dieses Gepräch stattfand, und die Lehrein, die ihre Unterschrift verweigerte, wurde von uns, mit Hinweis zur Verweigerung ergänzt, und alles zum (für uns zuständigen) Bildungsministerium Sachsen geschickt.

Es gab (an uns Eltern), noch keine Rückmeldung, jedoch ist die Klassenlehrerin seit 3 Wochen „krank“ und die Kinder gehen seit langer Zeit wieder entspannt und mit Freude am Lernen zur Schule, trotz das der Unterricht bis Schuljahresende gemeinsam mit der anderen 1. Klasse durchgeführt wird,soll heißen: 1 Lehrer + 48 Kinder…

ich drück euch die Daumen, vielleicht findet Ihr noch ein paar andere betroffene Eltern, ansonsten bin ich auch der Meinung, das es zum Wohle des Kindes und vor allem zur Lernmotivation, die in der Grundschule gebildet wird, von Vorteil ist, einen Klasen,- bzw. Schulwechsel in Betracht zu ziehen.

Liebe Grüße aus Sachsen

Bei solchen Problemen sollte man am besten alles als Aktennotiz dokumentieren - man vergisst sonst viele Sachen. Dann andere betroffene Eltern suchen und - wenn das Gespräch mit der Schulleitung nicht hilft - zum Schulrat gehen. Wir haben diesen Weg hinter uns, unser Kind aber letzten Endes dann doch umgeschult auf eine ganz andere Schule. Viel Erfolg und bitte nicht zu lange abwarten!