Hi,
Ja, das haben wir gar nicht erst gemacht - die Lehrerin
unterrichtet an der Schule
Da hast du großes Glück.
Jetzt muss ich sagen, dass ich es total überfordernd finde für
ihn.
Ob du das „für dich“ überfordernd
findest, ist irrelevant.
Ich habe nicht gesagt dass es „für mich“ überfordernd ist, sondern für IHN.
Die Kleinen sind sehr aufnahmefähig,
ich selbst war erstaunt, wie schnell meine Tochter da voran
kam.
Ein Jahr älter, kindgerechte Klavierschule und einfühlsame Lehrerin…?
Er hat doch noch keine Ahnung vom Noten lesen,
Natürlich - das wird er ja lernen.
Das finde ich ja auch richtig dass er das lernt - ich hab nur noch nichts davon gemerkt, dass dieses Thema im Unterricht thematisiert wird - es wird einfach vorausgesetzt dass man das kann. Und der Lehrer geht einfach nur nach dem Heft vor. (ist übrigens das Heft „Für kleine Klavierkünstler“ von Michael Proksch.)
schaut nur auf die Hände,
Das soll er sich abgewöhnen, das wird er auch. Keine Panik!
Klar soll er sich das abgewöhnen, aber ich kapiere nicht wie er sich das abgewöhnen soll, wenn er nicht die geringste Ahnung davon hat warum er auf die Noten schauen soll, die ihm überhaupt nichts sagen (und es erklärt auch keiner).
Das mit
dem Fingersatz ist nicht so wichtig, sprachst du nicht von
einem spielerischen Einstieg? Was dir als Erwachsene logisch
erscheint, würde einem Kleinkind nicht unbedingt weiterhelfen.
Stop!
Ich muss ja mit ihm üben (allein übt er nicht mehr seit er Unterricht hat) und ICH brauche fürs Üben die Information mit dem Fingersatz, denn er selbst konnte mir überhaupt nicht sagen wie er das spielen soll was er üben muss.
Steh ich im Wald?
Ja.
Offen gestanden überzeugt mich deine Mail eher davon dass ich doch nicht im Wald stehe…
Ich kenne natürlich den Lehrer nicht, er könnte auch eine
Niete sein. Wahrscheinlicher ist es aber so, daß du deine
Ängste auf dein Kind überträgst.
Das mag zum Teil so sein, ich versuche schon da sehr aufzupassen (es mir meinem Sohn gegenüber nicht anmerken zu lassen), ist aber glaube ich nicht die Hauptsache.
Beobachte
Deinen Sohn: wenn er glücklich ist, wenn es ihm Spaß macht,
wird er weitermachen.
Ja, siehste, genau das ist der Punkt.
Mir wäre das alles egal, Heft, Lehrer, Unterricht, solange es ihm - insgesamt - Spaß macht. Ich weiß dass es auch Durststrecken gibt, wo man nicht so Lust hat und dass man da durch muss.
Aber auf das Problem gekommen bin ich, weil mein Sohn VOR dem Unterricht oft und gerne Klavier gespielt hat, sich selbst Kinderlieder erarbeitet hat und diese mit Begeisterung geübt hat. Die Begeisterung ist aber mit Beginn des Unterrichts mehr und mehr abgestorben; freiwillig übt er jetzt überhaupt nicht mehr, hat kein Sitzfleisch mehr am Klavier und mag nicht mehr spielen.
DAS war und ist für mich der Anlass mir Sorgen zu machen, ob dieser Lehrer vielleicht ein Fehlgriff war.
Er soll sich das, was er nicht versteht,
vom Lehrer zeigen lassen.
Es geht nicht ums verstehen, die Fingerfertigkeit für die anspruchsvollen Lieder mit Begleitung ist einfach noch nicht mal im Ansatz da; mit links und rechts zugleich unterschiedliche anspruchsvolle Sachen zu spielen, mit links dabei bereits neue Tasten greifen zu müssen (während er noch nicht mal in der Lage ist mit links und rechts gleichzeitig das gleiche zu spielen - laut dem TEXT im Heft übrigens erste Übung und Voraussetzung), das alles ohne die geringste Kenntnis der Noten (aber trotzdem der Anspruch nach Noten zu spielen) - da die Lösung darin zu finden, dass man den Lehrer fragt, das ist für mich das gleiche wie der Spruch „Klavier spielen ist ganz einfach: Wenn Sie die Finger so und so bewegen, kommt Chopin heraus!“
In der nächsten Stunde sind übrigens Dreiklänge dran.!
Da könnte auch der Haken sein. Viele Lehrer gewinnen relativ
schnell einen Eindruck von der Begabtheit ihrer Schüler (oder
deren Gegenteil). Dann bemühen sie sich nicht unbedingt,
sondern spulen ihr Programm ab. Aber das läßt sich, glaube
ich, noch nicht beurteilen.
Warum nicht?
Ich rate zu Geduld. Nach 4 Halbstunden läßt sich nun wirklich
nicht viel sagen. Und dein Sohn muß sich auch ein bißchen
überwinden - am Anfang klappt naturgemäß nicht alles. Gib den
beiden Zeit!
Der Rat ist sicher nicht schlecht - meine Befürchtung ist nur, dass genau in dieser Zeit schon etwas kaputt gehen könnte (die Freude, das gewünschte Instrument zu lernen, weil die Erfolgserlebnisse ausbleiben)
Gerade das Klavier läßt sich nicht
gut ohne Noten spielen.
Da hab ich selbst andere Erfahrungen.
Gönne dem Kleinen dieses Wissen, er
wird dir das danken!
Wer hat gesagt, dass ich nicht will, dass er Noten lernt?
Ich habe gesagt ich könnte mir vorstellen ERSTMAL ohne Noten.
Ach ja, ich zitiere aus dem Anfangstext dieses Klavierheftes (nach dem sich der Lehrer aber offenbar nicht richtet):
„Erst wenn sich natürliche Spielbewegungen herausgebildet haben und der Schüler mehrere Stücke musikalisch fließend spielt, lernt er die Notenschrift. (…) Trotz der ersten Notenkenntnisse werden weiterhin Stücke nach Gehör gelernt, bis der Schüler sicher genug ist, kleine Abschnitte über Noten zu erfassen.“
Naja, verschiedene Meinungen helfen mir sicher in jedem Fall zu einem umfassenderen Bild.
Danke für deine Antwort,
Isa