Klavierunterricht für 5-jährigen - Erfahrungen?

Hallo,
unser Kleiner (5) möchte Klavier lernen.
Es war sehr schwer einen Lehrer zu finden, der ins Haus kommt. Mit viel Mühe habe ich drei Adressen bekommen, alle monatlich zu bezahlen, auch in den Ferien wenn
nichts stattfindet :frowning:((
Der Lehrer war jetzt ca. 4mal je eine halbe Stunde da. Er hatte am Anfang ein paar verschiedenen Klavierhefte dabei und hat zusammen mit meinem Sohn (naja) eines ausgesucht.
Jetzt muss ich sagen, dass ich es total überfordernd finde für ihn. Er hat doch noch keine Ahnung vom Noten lesen, schaut nur auf die Hände, soll aber jetzt schon mit links und rechts unterschiedliche Sachen nach Noten spielen (Hänschen klein rechts mit anspruchsvoller Begleitung links). Dieses Heft bietet nicht mal irgendeine Vorwarnung/Vorübung dafür, dass plötzlich die linke Hand das Schema „5 Finger/5 Tasten“ verlässt. Als ich mit ihm üben wollte wusste ich nicht mal wie er das spielen soll, weil der Lehrer keinen Fingersatz dazu geschrieben hat, im Heft steht auch keiner.
Ich bin sehr enttäuscht, denn der Lehrer ist mir empfohlen worden und hat angeblich viele Schüler, die meisten Kinder. Steh ich im Wald?
Ich finde diesen Lehrer total ungeeignet und befürchte, dass mein Sohn in Kürze das Handtuch schmeißt. Zum Üben hat er eh schon keine Lust mehr, weil es ihm viel zu schwer ist.
Ich habe nun bei dem Lehrer angesprochen dass er doch vielleicht ein anderes Heft verwenden könnte, weil dieses zu schwer ist. Er meinte dann dass er mal schauen könnte, aber die meisten seien ZU kindlich. (Wem - dem Lehrer?) Vor allem finde ich seltsam, dass er selbst nicht merkt, dass das für einen 5jährigen viel zu schwer ist. Vielleicht ist mein Sohn auch einfach nicht besonders begabt, aber das sollte doch egal sein, wenn er Lust hat es zu lernen, und ein guter Lehrer sollte sich darauf doch einstellen können?
Ich weiss jetzt nicht so recht was ich machen soll. Wenn ich einen anderen Lehrer herbestelle und der ist auch wieder nichts, ist das für meinen Sohn doch auch komisch, immer jemand anderen.

Sehr ihr das auch so, was würdet ihr machen? Was sind eure Erfahrungen? Könnt ihr ein bestimmtes Heft empfehlen?
Vor allem würde mich interessieren, was ein kindgerechter Unterricht beinhalten kann. Ich habe so vage Vorstellungen von wegen spielerisch und erstmal ohne Noten oder so. Vielleicht kann mir jemand von euch sagen, wie ein guter, kindgerechter Klavierunterricht ablaufen kann, damit ich weiss, worauf ich bei der Suche nach einem anderen Lehrer achten muss.

Danke!

Isa

Hallo Isa,
mein Freund hat eine Musikschule. Er ist der Meinung, dass das Stück (Hänschen klein) viel zu schwer für einen 5-jährigen ist. Er benutzt in diesem Alter die SCHAUM KLAVIERSCHULE Band 1 (Querformat). Das ist eine Kindgerechte Klavierschule, zum hinterher Ausmalen (zum Beispiel, wenn man das Stück geschafft hat). Schaue es dir einfach mal im Laden an und vergleiche.
Aber es ist ein MUSS mit beiden Händen zu spielen und dabei nicht auf die Tasten zu sehen. Oder willst du es deinem Sohn später schwerer machen? Lieber alles gleich richtig lernen.
In unserem Fall gab es haben wir mit der Mutter dann auch noch den Besuch der Früherziehungsgruppe vereinbart. Das machte ihm auch richtig viel Spass.
Wäre schade, wenn dein Sohn die Freude an der Musik verliert.
Tschau Sabine

Hi,

unser Kleiner (5) möchte Klavier lernen.

Meine Tochter hat mit 6 angefangen.

Es war sehr schwer einen Lehrer zu finden, der ins Haus kommt.

Ja, das haben wir gar nicht erst gemacht - die Lehrerin unterrichtet an der Schule, so daß sich nur eine passende Uhrzeit finden mußte.

Mit viel Mühe habe ich drei Adressen bekommen, alle monatlich
zu bezahlen, auch in den Ferien wenn
nichts stattfindet :frowning:((

Beschwere dich nicht - das ist so üblich und in Ordnung. Wie würdest du als Lehrerin sonst deine Planung durchführen?

Jetzt muss ich sagen, dass ich es total überfordernd finde für
ihn.

Laß dich nicht irritieren! Ob du das „für dich“ überfordernd findest, ist irrelevant. Die Kleinen sind sehr aufnahmefähig, ich selbst war erstaunt, wie schnell meine Tochter da voran kam.

Er hat doch noch keine Ahnung vom Noten lesen,

Natürlich - das wird er ja lernen. Aber Notenlesen ist ganz einfach, viel einfacher als (Buchstaben-) Lesen, und gerade wenn man das als Kind erlernt, funktioniert das wunderbar.

schaut nur auf die Hände,

Das soll er sich abgewöhnen, das wird er auch. Keine Panik!

soll aber jetzt schon mit links und rechts
unterschiedliche Sachen nach Noten spielen (Hänschen klein
rechts mit anspruchsvoller Begleitung links). Dieses Heft
bietet nicht mal irgendeine Vorwarnung/Vorübung dafür, dass
plötzlich die linke Hand das Schema „5 Finger/5 Tasten“
verlässt. Als ich mit ihm üben wollte wusste ich nicht mal wie
er das spielen soll, weil der Lehrer keinen Fingersatz dazu
geschrieben hat, im Heft steht auch keiner.

Hmmm. J.W. Schaum wurde ja schon genannt - auch meine Tochter hat damit angefangen, sie war damit sehr erfolgreich. Das mit dem Fingersatz ist nicht so wichtig, sprachst du nicht von einem spielerischen Einstieg? Was dir als Erwachsene logisch erscheint, würde einem Kleinkind nicht unbedingt weiterhelfen.

Ich bin sehr enttäuscht, denn der Lehrer ist mir empfohlen
worden und hat angeblich viele Schüler, die meisten Kinder.
Steh ich im Wald?

Ja.

Ich kenne natürlich den Lehrer nicht, er könnte auch eine Niete sein. Wahrscheinlicher ist es aber so, daß du deine Ängste auf dein Kind überträgst.

Ich finde diesen Lehrer total ungeeignet und befürchte, dass
mein Sohn in Kürze das Handtuch schmeißt.

Gib dem Lehrer eine Chance. 4x eine halbe Stunde reichen nicht unbedingt aus, um ihn als Lehrer zu beurteilen. Gib ihm einen Vertrauensvorschuß und schau in 3, 4 Monaten wieder. Beobachte Deinen Sohn: wenn er glücklich ist, wenn es ihm Spaß macht, wird er weitermachen.

Zum Üben hat er eh
schon keine Lust mehr, weil es ihm viel zu schwer ist.

Da muß man ansetzen. Er soll sich das, was er nicht versteht, vom Lehrer zeigen lassen. Die Lehrerin meiner Tochter macht das sehr schön, sie führt ihre Hände ganz sanft und singt dabei.

Ich habe nun bei dem Lehrer angesprochen dass er doch
vielleicht ein anderes Heft verwenden könnte, weil dieses zu
schwer ist. Er meinte dann dass er mal schauen könnte, aber
die meisten seien ZU kindlich.

Einerseits wäre ich geneigt, dem Lehrer auch bei der Wahl des Heftes zu vertrauen, andererseits: warum nicht ein anderes ausprobieren? „Zu kindlich“ ist eigentlich kein Begriff.

Vor allem
finde ich seltsam, dass er selbst nicht merkt, dass das für
einen 5jährigen viel zu schwer ist. Vielleicht ist mein Sohn
auch einfach nicht besonders begabt, aber das sollte doch egal
sein, wenn er Lust hat es zu lernen, und ein guter Lehrer
sollte sich darauf doch einstellen können?

Da könnte auch der Haken sein. Viele Lehrer gewinnen relativ schnell einen Eindruck von der Begabtheit ihrer Schüler (oder deren Gegenteil). Dann bemühen sie sich nicht unbedingt, sondern spulen ihr Programm ab. Aber das läßt sich, glaube ich, noch nicht beurteilen.

Ich weiss jetzt nicht so recht was ich machen soll. Wenn ich
einen anderen Lehrer herbestelle und der ist auch wieder
nichts, ist das für meinen Sohn doch auch komisch, immer
jemand anderen.

Ich rate zu Geduld. Nach 4 Halbstunden läßt sich nun wirklich nicht viel sagen. Und dein Sohn muß sich auch ein bißchen überwinden - am Anfang klappt naturgemäß nicht alles. Gib den beiden Zeit!

Vor allem würde mich interessieren, was ein kindgerechter
Unterricht beinhalten kann. Ich habe so vage Vorstellungen von
wegen spielerisch und erstmal ohne Noten oder so.

Davon würde ich abraten. Gerade das Klavier läßt sich nicht gut ohne Noten spielen. Gönne dem Kleinen dieses Wissen, er wird dir das danken!

Meine Tochter wird übrigens demnächst 10, und sie spielt wunderschön. Vor allem macht es ihr Spaß: jede freie Minute setzt sie sich ans Klavier und übt. Auch wir mußten durch die eine oder andere Durststrecke, aber es hat sich gelohnt!

Gruß

Sancho

Hi,

Ja, das haben wir gar nicht erst gemacht - die Lehrerin
unterrichtet an der Schule

Da hast du großes Glück.

Jetzt muss ich sagen, dass ich es total überfordernd finde für
ihn.

Ob du das „für dich“ überfordernd
findest, ist irrelevant.

Ich habe nicht gesagt dass es „für mich“ überfordernd ist, sondern für IHN.

Die Kleinen sind sehr aufnahmefähig,

ich selbst war erstaunt, wie schnell meine Tochter da voran
kam.

Ein Jahr älter, kindgerechte Klavierschule und einfühlsame Lehrerin…?

Er hat doch noch keine Ahnung vom Noten lesen,

Natürlich - das wird er ja lernen.

Das finde ich ja auch richtig dass er das lernt - ich hab nur noch nichts davon gemerkt, dass dieses Thema im Unterricht thematisiert wird - es wird einfach vorausgesetzt dass man das kann. Und der Lehrer geht einfach nur nach dem Heft vor. (ist übrigens das Heft „Für kleine Klavierkünstler“ von Michael Proksch.)

schaut nur auf die Hände,

Das soll er sich abgewöhnen, das wird er auch. Keine Panik!

Klar soll er sich das abgewöhnen, aber ich kapiere nicht wie er sich das abgewöhnen soll, wenn er nicht die geringste Ahnung davon hat warum er auf die Noten schauen soll, die ihm überhaupt nichts sagen (und es erklärt auch keiner).

Das mit

dem Fingersatz ist nicht so wichtig, sprachst du nicht von
einem spielerischen Einstieg? Was dir als Erwachsene logisch
erscheint, würde einem Kleinkind nicht unbedingt weiterhelfen.

Stop!
Ich muss ja mit ihm üben (allein übt er nicht mehr seit er Unterricht hat) und ICH brauche fürs Üben die Information mit dem Fingersatz, denn er selbst konnte mir überhaupt nicht sagen wie er das spielen soll was er üben muss.

Steh ich im Wald?

Ja.

Offen gestanden überzeugt mich deine Mail eher davon dass ich doch nicht im Wald stehe…

Ich kenne natürlich den Lehrer nicht, er könnte auch eine
Niete sein. Wahrscheinlicher ist es aber so, daß du deine
Ängste auf dein Kind überträgst.

Das mag zum Teil so sein, ich versuche schon da sehr aufzupassen (es mir meinem Sohn gegenüber nicht anmerken zu lassen), ist aber glaube ich nicht die Hauptsache.

Beobachte
Deinen Sohn: wenn er glücklich ist, wenn es ihm Spaß macht,
wird er weitermachen.

Ja, siehste, genau das ist der Punkt.
Mir wäre das alles egal, Heft, Lehrer, Unterricht, solange es ihm - insgesamt - Spaß macht. Ich weiß dass es auch Durststrecken gibt, wo man nicht so Lust hat und dass man da durch muss.
Aber auf das Problem gekommen bin ich, weil mein Sohn VOR dem Unterricht oft und gerne Klavier gespielt hat, sich selbst Kinderlieder erarbeitet hat und diese mit Begeisterung geübt hat. Die Begeisterung ist aber mit Beginn des Unterrichts mehr und mehr abgestorben; freiwillig übt er jetzt überhaupt nicht mehr, hat kein Sitzfleisch mehr am Klavier und mag nicht mehr spielen.
DAS war und ist für mich der Anlass mir Sorgen zu machen, ob dieser Lehrer vielleicht ein Fehlgriff war.

Er soll sich das, was er nicht versteht,
vom Lehrer zeigen lassen.

Es geht nicht ums verstehen, die Fingerfertigkeit für die anspruchsvollen Lieder mit Begleitung ist einfach noch nicht mal im Ansatz da; mit links und rechts zugleich unterschiedliche anspruchsvolle Sachen zu spielen, mit links dabei bereits neue Tasten greifen zu müssen (während er noch nicht mal in der Lage ist mit links und rechts gleichzeitig das gleiche zu spielen - laut dem TEXT im Heft übrigens erste Übung und Voraussetzung), das alles ohne die geringste Kenntnis der Noten (aber trotzdem der Anspruch nach Noten zu spielen) - da die Lösung darin zu finden, dass man den Lehrer fragt, das ist für mich das gleiche wie der Spruch „Klavier spielen ist ganz einfach: Wenn Sie die Finger so und so bewegen, kommt Chopin heraus!“
In der nächsten Stunde sind übrigens Dreiklänge dran.!

Da könnte auch der Haken sein. Viele Lehrer gewinnen relativ
schnell einen Eindruck von der Begabtheit ihrer Schüler (oder
deren Gegenteil). Dann bemühen sie sich nicht unbedingt,
sondern spulen ihr Programm ab. Aber das läßt sich, glaube
ich, noch nicht beurteilen.

Warum nicht?

Ich rate zu Geduld. Nach 4 Halbstunden läßt sich nun wirklich
nicht viel sagen. Und dein Sohn muß sich auch ein bißchen
überwinden - am Anfang klappt naturgemäß nicht alles. Gib den
beiden Zeit!

Der Rat ist sicher nicht schlecht - meine Befürchtung ist nur, dass genau in dieser Zeit schon etwas kaputt gehen könnte (die Freude, das gewünschte Instrument zu lernen, weil die Erfolgserlebnisse ausbleiben)

Gerade das Klavier läßt sich nicht
gut ohne Noten spielen.

Da hab ich selbst andere Erfahrungen.

Gönne dem Kleinen dieses Wissen, er

wird dir das danken!

Wer hat gesagt, dass ich nicht will, dass er Noten lernt?
Ich habe gesagt ich könnte mir vorstellen ERSTMAL ohne Noten.
Ach ja, ich zitiere aus dem Anfangstext dieses Klavierheftes (nach dem sich der Lehrer aber offenbar nicht richtet):
„Erst wenn sich natürliche Spielbewegungen herausgebildet haben und der Schüler mehrere Stücke musikalisch fließend spielt, lernt er die Notenschrift. (…) Trotz der ersten Notenkenntnisse werden weiterhin Stücke nach Gehör gelernt, bis der Schüler sicher genug ist, kleine Abschnitte über Noten zu erfassen.“

Naja, verschiedene Meinungen helfen mir sicher in jedem Fall zu einem umfassenderen Bild.

Danke für deine Antwort,
Isa

Hallo,
meine Mutter gibt auch Klavierunterricht, bei ihr werden nur die Stunden bezahlt, die auch gegeben werden, aber ich schätze, sie wohnt zu weit weg :wink:
Ich weiß, dass sie am Anfang auch Probleme mit so kleinen Klavierschülern hatte, da sie vorher nur mit größeren Kindern zu tun hatte. ABER es klappte sehr gut, die Kinder sind alle begeistert.
Bei den ganz kleinen geht sie es sehr spielerisch an, da werden den Tasten + Noten Symbole zugeordnet,da sie ja noch nicht die Buchstaben können, also z.B. der Ton A ist ein Apfel (so in der Art)…
Und zuerst lernt man die Fingerstellung auf den Tasten, jede Hand einzeln, später beidhändig. Erste leichte Lieder wie „Alle meine Entchen“ schafft man dann schon in der 1.-2. Stunde… Also erstmal so Lieder, die auch mit 5 Fingern ohne übergreifen zu spielen sind.

Es kann durchaus sein, dass dich dein Gefühl nicht trügt. Wenn die Chemie nicht stimmt, ist dies durchaus ein Indiz, dass du vielleicht doch noch einen anderen Lehrer suchen musst.
Wie fühlt sich denn dein Sohn? Wenn er die Lust verliert, dann sollte es ein Warnzeichen sein.

Beatrix
http://www.trixi.de

Hallo Sabine,

mein Freund hat eine Musikschule. Er ist der Meinung, dass das
Stück (Hänschen klein) viel zu schwer für einen 5-jährigen
ist.

Danke - vielleicht liege ich also doch nicht so falsch.

Er benutzt in diesem Alter die SCHAUM KLAVIERSCHULE Band

1 (Querformat).

Werd ich mir mal anschauen, danke für den Tip! Ich merke grade dass ich rausfinden möchte, ob er selbst überhaupt was anfangen kann mit einem Kleinkind und dem entsprechenden Unterricht, oder ob ER (der Lehrer) sich dann vielleicht langweilt?

Aber es ist ein MUSS mit beiden Händen zu spielen und dabei
nicht auf die Tasten zu sehen. Oder willst du es deinem Sohn
später schwerer machen? Lieber alles gleich richtig lernen.

Das war ein Missverstaendnis. Klar dass er das lernen muss, die Frage ist nur wie.

In unserem Fall gab es haben wir mit der Mutter dann auch noch
den Besuch der Früherziehungsgruppe vereinbart.

Da ist er schon. Den dortigen Leiter himmelt er an und geht mit Begeisterung hin. Ist SEHR kindgerecht und macht ihm entsprechend Spass.

Wäre schade, wenn dein Sohn die Freude an der Musik verliert.

Eben!

Danke,
Isa

Hallo Isa,

Ich finde „Klavierspielen mit der Maus“ nicht schlecht:

http://www.einkaufszentrum-online.com/item_3920880609/

Der erste Band ist ganz ohne Noten, und alles sehr spielerisch.

Lieben Gruß,
Klio

Hallo Isa,

Noch ein Nachtrag (ich hatte vorhin nicht so viel Zeit).

Ja, siehste, genau das ist der Punkt.
Mir wäre das alles egal, Heft, Lehrer, Unterricht, solange es
ihm - insgesamt - Spaß macht. Ich weiß dass es auch
Durststrecken gibt, wo man nicht so Lust hat und dass man da
durch muss.

aber schon nach dem 4. Mal ???

Aber auf das Problem gekommen bin ich, weil mein Sohn VOR dem
Unterricht oft und gerne Klavier gespielt hat, sich selbst
Kinderlieder erarbeitet hat und diese mit Begeisterung geübt
hat. Die Begeisterung ist aber mit Beginn des Unterrichts mehr
und mehr abgestorben; freiwillig übt er jetzt überhaupt nicht
mehr, hat kein Sitzfleisch mehr am Klavier und mag nicht mehr
spielen.
DAS war und ist für mich der Anlass mir Sorgen zu machen, ob
dieser Lehrer vielleicht ein Fehlgriff war.

Da finde ich, dass deine Sorgen unbedingt berechtigt sind. Ich würde so schnell wie möglich mit diesem Lehrer aufhören, bevor ihm der Spaß am Klavierspielen ganz genommen wird.

Der Rat ist sicher nicht schlecht - meine Befürchtung ist nur,
dass genau in dieser Zeit schon etwas kaputt gehen könnte (die
Freude, das gewünschte Instrument zu lernen, weil die
Erfolgserlebnisse ausbleiben)

Das finde ich auch.
Und dass er von sich aus mit Begeisterung gespielt hat und sich selbst Lieder erarbeitet hat, finde ich ganz toll, und das ist in keinster Weise selbstverständlich, und zeigt, dass das Klavier das richtige Instrument für ihn ist.

Noch eine andere Klavierschule für Kinder, die mir auch gefällt, ist
Piano Kids von Hans-Günther Heumann.
Schau doch mal in so ein Heft hinein, da siehst du, was für viele Möglichkeiten es gibt, Kindern so etwas spielerisch zu vermitteln.

Ich wünsche dir viel Glück bei der Suche nach einem guten Lehrer.
Klio

1 Like

Hallo Klio,

danke für deine Antworten.
Wir sind noch unsicher was wir machen sollen, da unser Kleiner doch auch sich schnell an jemanden gewöhnt und eine Beziehung aufbaut. Jetzt brauchen wir etwas Fingerspitzengefühl, um die richtige Lösung zu finden. Ich werde mal versuchen ihn zu überzeugen, es mit jemand anderem wenigstens zu probieren - ich möchte aber möglichst dass er nicht mitbekommt, dass ich den jetzigen Lehrer für ungeeignet halte, um sein Vertrauen in Klavierlehrer im allgemeinen nicht anzuknacksen…
Ich denke halt, auch mit einem neuen Heft: Besonders viel Einfühlungsvermögen hat dieser Lehrer einfach nicht, und ich traue ihm diesbezueglich nicht (mehr) viel zu.
Im Moment denke ich wir machen eine kleine „Lehrerpause“ und ich arbeite eine Zeitlang selber mit ihm (ich spiele nicht gut, aber dafür reicht es vielleicht). Denn die anderen die in Frage kommen, fangen alle erst im Oktober mit dem neuen Schuljahr an und sind jetzt voll.
Nur, wie bringe ich das taktvoll dem Lehrer bei…?

Danke und viele Gruesse,
Isa

Noch ein Nachtrag (ich hatte vorhin nicht so viel Zeit).

Ja, siehste, genau das ist der Punkt.
Mir wäre das alles egal, Heft, Lehrer, Unterricht, solange es
ihm - insgesamt - Spaß macht. Ich weiß dass es auch
Durststrecken gibt, wo man nicht so Lust hat und dass man da
durch muss.

aber schon nach dem 4. Mal ???

Aber auf das Problem gekommen bin ich, weil mein Sohn VOR dem
Unterricht oft und gerne Klavier gespielt hat, sich selbst
Kinderlieder erarbeitet hat und diese mit Begeisterung geübt
hat. Die Begeisterung ist aber mit Beginn des Unterrichts mehr
und mehr abgestorben; freiwillig übt er jetzt überhaupt nicht
mehr, hat kein Sitzfleisch mehr am Klavier und mag nicht mehr
spielen.
DAS war und ist für mich der Anlass mir Sorgen zu machen, ob
dieser Lehrer vielleicht ein Fehlgriff war.

Da finde ich, dass deine Sorgen unbedingt berechtigt sind. Ich
würde so schnell wie möglich mit diesem Lehrer aufhören, bevor
ihm der Spaß am Klavierspielen ganz genommen wird.

Der Rat ist sicher nicht schlecht - meine Befürchtung ist nur,
dass genau in dieser Zeit schon etwas kaputt gehen könnte (die
Freude, das gewünschte Instrument zu lernen, weil die
Erfolgserlebnisse ausbleiben)

Das finde ich auch.
Und dass er von sich aus mit Begeisterung gespielt hat und
sich selbst Lieder erarbeitet hat, finde ich ganz toll, und
das ist in keinster Weise selbstverständlich, und zeigt, dass
das Klavier das richtige Instrument für ihn ist.

Noch eine andere Klavierschule für Kinder, die mir auch
gefällt, ist
Piano Kids von Hans-Günther Heumann.
Schau doch mal in so ein Heft hinein, da siehst du, was für
viele Möglichkeiten es gibt, Kindern so etwas spielerisch zu
vermitteln.

Ich wünsche dir viel Glück bei der Suche nach einem guten
Lehrer.
Klio

hallo isa,

Der Lehrer war jetzt ca. 4mal je eine halbe Stunde da. Er
hatte am Anfang ein paar verschiedenen Klavierhefte dabei und
hat zusammen mit meinem Sohn (naja) eines ausgesucht.

nach 4 stunden kann man den lehrer noch nicht beurteilen da muss ich meinen vorrednern recht geben aber das dein sohn sich das klavierheft aussuchen durfte hmmmm an deiner stelle würde ich das mit anderen kinder klavierbüchern mal vergleichen ob der anforderungsbereich ungafär gleich ist und ansonsten einfach mal mit dem lehrer sprechen ob das buch nicht gewechselt werden kann.
ich hab mit 6 jahren erst richtig angefangen mit klavierunterricht vorher hatte ich ein jahr eine art vorbereitungsunterricht wo wir die noten und pause und alles was dazugehört gelernt haben. In der zeit wo ich dann angefangen haben hab ich mit der kinder-klavierschule von gertrud keller sehr gute erfahrungen gemacht. zum einem wird der notenumfang ganz langsam gesteigert ( man fängt mit 4 noten an aber sofort beidhändig ) und zum anderen sind auf den ersten seiten oben drüber die klaviertasten und direkt darunter die dazugehörigen noten abgebildet - klasse zur orientierung im notensystem und auf dem klavier

Jetzt muss ich sagen, dass ich es total überfordernd finde für
ihn. Er hat doch noch keine Ahnung vom Noten lesen, schaut nur
auf die Hände, soll aber jetzt schon mit links und rechts
unterschiedliche Sachen nach Noten spielen (Hänschen klein
rechts mit anspruchsvoller Begleitung links). Dieses Heft

wenn das buch tatsächlich sofort mit liedern wie hänschen klein anfängt hast du mehr als recht das es nicht das richtige buch für deinen sohn ist. bevor er solche lieder spielen kann ist es notwendig das er die noten kann und vorallem auch während des spielens auf die noten schauen kann und nicht nur auf seine hände - da müsste er ja immer erst die noten auswendig lernen um sich dann auch mit den augen auf seine finger zu konzentrieren - nein das kann es nicht sein. erstmal muss er einen gewissen tonumfang lernen und dann kann wird er auch mehr erfolg bei den liedern haben.
vielleicht kannst du das ein wenig mit ihm üben indem du ihm einen ton nennst und er ihn dir entweder im notensystem oder auf dem klavier zeigt

Ich bin sehr enttäuscht, denn der Lehrer ist mir empfohlen
worden und hat angeblich viele Schüler, die meisten Kinder.
Steh ich im Wald?

es kann sein das er viele kinder hat, die schon die grundlagen mitbringen und nicht ganz von vorne anfangen aber eigendlich müsste er auch in der lage sein deinem sohn die grundlagen richtig beizubringen wenn er so gut sein soll

Ich finde diesen Lehrer total ungeeignet und befürchte, dass
mein Sohn in Kürze das Handtuch schmeißt. Zum Üben hat er eh
schon keine Lust mehr, weil es ihm viel zu schwer ist.

sprich mal mit deinem sohn darüber - nur wenn du ihn fragst kann er dir sagen warum er keine lust mehr hat - mich würde das auch stuzig machen. aber mit deiner vermutung kannst du schon richtig liegen kinder machen meistens nur das gerne was ihnen spass macht und wo sie sehen das sie erfolg haben - wenn die lieder zu schwer sind bleibt der erfolg aus und das wäre mehr als schade

Vor allem würde mich interessieren, was ein kindgerechter
Unterricht beinhalten kann. Ich habe so vage Vorstellungen von

kindergerechter unterricht darf auf keinen fall so ablaufen das das kind 45 min am stück am klavier sitzt und versucht ein stück zu spielen obwohl es noch nicht wirklich eine ahnung davon hat welche noten das gerade sind - der lehrer muss gerade am anfang viel geduld mitbringen und ersteinmal die grundwerte wie notennamen, notenwerte, pausen, takte, notenschlüssel mit dem kind üben - am besten in verbindung mit dem spielen - sprich das kind lernt z.b. die noten a,h,c,d sofort nachdem dem kind klar ist wo die töne liegen kleine rhytmen spielen lassen wie z.b. 2x c, 2x d mit der rechten hand dann 2x a, 2x h mit der linken hand oder abwechselnd 2x c, 2x a … da gibt es ganz viele varianten.
das schlimmst was passieren kann wenn der unterricht kaum das die töne einmal genannt worden sind gleich mit einem bekannten kinderlied oder so anfängt, denn dann wäre der tonumfang (= wieviele töne das kind schon kennt) welchen das kind kennen muss explosionsartig angestiegen und das würde in dem alter kein kind so verstehen - aus diesem grunde sollte der tonumfang langsam gesteigert werden

ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen
bis dann
chris

Hallo Isa

Ja, das ist eine schwierige Sache für so kleine Kinder. Ich habe selbst bisweilen Kinder in diesem Alter unterrichtet ( Blockflöte ) und kann dazu nur sagen: Es geht in diesem Alter nur spielerisch! Erst mit dem Schulanfang wächst langsam das Verständnis für die theoretischen Hintergründe der Musik. Dazu gehört auch das Notenlesen.
Beim Lesen deines Postings habe ich zuerst auch gedacht, du solltest dem Lehrer etwas Zeit lassen. Meine Meinung geändert habe ich, als ich las, dass er mit ihm Dreiklänge spielen will. Jetzt meine ich: Schnell weg von diesem Lehrer! Dreiklänge sind Musiktheorie, die irgendwann mal sein sollten, haben aber nichts mit spielerischem Anfang auf einem Instrument zu tun. Sind dazu noch langweilig…

Meine persönliche Meinung ist diese:
Wechsele den Lehrer! Ich würde einen Lehrer außer Haus suchen. Dann bringt dein Kind Aufgaben mit nach Hause, die es in einem anderen Umfeld erarbeitet hat. Damit gewinnt der Unterricht einen anderen Stellenwert.
Aus meinem eigenen Hintergrund würde ich dir eine Musikschule als Unterrichtsort empfehlen, weil dort die Lehrkräfte im allgemeinen gut ausgebildet sind ( bei uns haben alle Konzertprüfung… außer mir, ich bin nur Schullehrerin ). Der Unterricht bei freischaffenden Lehrern ist selten günstiger, wenn er gut ist.
Musikschule bietet außerdem guten Kontakt zu anderen musizierenden Kindern, gelegentliche Vorspielnachmittage und auch Musikfreizeiten ( später ).
Mein bevorzugtes Unterrichtswerk für dieses Alter ist " 1,2,3 Klavier " von Claudia Ehrenpreis, Edition Breitkopf 8619. Falls dich das tatsächlich interessiert, habe ich eingebrauchtes Exemplar meines Sohnes, das könntest du geschenkt haben.

Noch ein Wort zu den Kosten in den Ferien ( kann ich mir nicht verkneifen):
Die meisten Lehrer leben von diesem Unterricht. Kannst du dir vorstellen, dass dein Gehalt mal eben ausgesetzt wird für sechs Wochen. Und dann?
Der Anspruch an Musiklehrer ist hoch, der Aufwand des immerwiederkehrenden, nie enden wollenden Übens immens.
Der Preis des Unterrichts sollte so ausgerechnet sein, dass er über das ganze Jahr einen vernünftigen Stundenpreis ergibt.
Wer nicht davon leben muss, kann als Honorarkraft, freischaffend oder schwarz :frowning:( arbeiten.

In diesem Sinne
wünsch ich dir viel Glück und Erfolg bei der Lehrersuche
Grüße
von
Tutulla

Hallo Tutulla,

Ich würde einen Lehrer außer Haus suchen.
Dann bringt dein Kind Aufgaben mit nach Hause, die es in einem
anderen Umfeld erarbeitet hat. Damit gewinnt der Unterricht
einen anderen Stellenwert.

Das ist sehr berechtigt, nur leider zur Zeit eine reine Zeitfrage (einen weiteren Termin zu dem ich rumfahren muss tue ich mir frühestens nächstes Jahr an wo ich hoffe mehr Zeit zu haben).

Musikschule bietet außerdem guten Kontakt zu anderen
musizierenden Kindern, gelegentliche Vorspielnachmittage und
auch Musikfreizeiten ( später ).

Das sind gute Ideen, ich merke es mir für später.

Mein bevorzugtes Unterrichtswerk für dieses Alter ist " 1,2,3
Klavier " von Claudia Ehrenpreis, Edition Breitkopf 8619.
Falls dich das tatsächlich interessiert, habe ich
eingebrauchtes Exemplar meines Sohnes, das könntest du
geschenkt haben.

Da würde ich mich wirklich sehr freuen! Ich maile dir mal.

Noch ein Wort zu den Kosten in den Ferien ( kann ich mir nicht
verkneifen):
Die meisten Lehrer leben von diesem Unterricht. Kannst du dir
vorstellen, dass dein Gehalt mal eben ausgesetzt wird für
sechs Wochen. Und dann?

Ja, kann ich mir sehr gut vorstellen. Ich bin nämlich selbständig. Und da gilt: Ohne Arbeit kein Geld!! Wenn ich unbedingt 6 Wochen nicht arbeiten will, muss ich halt so viel ansparen, dass das geht.

Die hiesige Schule verlangt 65 EUR im Monat, also 780 EUR fuer 56 Wochen, davon 14 Wochen Ferien, also 42 Wochen zu je einer halben Stunde, das macht je halbe Stunde 18,60 EUR, macht einen Stundenlohn von 37 EUR.
Da wundert man sich nicht ueber das Abrechnungssystem und dass Unterrichtseinheiten immer nur noch eine halbe Stunde sind (auch bei Erwachsenen), denn bei einer vollen Stunde und Einzelabrechnung wuerde man schon ueberlegen, ob man wirklich jedes Mal 37 EUR hinlegt.
Und diese Schule ist noch nicht mal die teuerste.

Jedenfalls finde ich diesen Stundenlohn nicht schlecht -

  • nach meinem Diplom-Studium, als ich noch angestellt war, bekam ich brutto nur 26 EUR…
    Aber da kommen wir schon in eine politische Diskussion rein, das möchte ich hier eigentlich gar nicht so gern.
    Jedenfalls: Es gibt auch Musiklehrer/Schulen, die zumindest im August verzichten. Leider sind diese hier zu weit weg.

Bitte nimm es nicht persönlich - ich konnte mir diese Rechnung auch nicht verkneifen :wink:

Vielen Dank für deine Hilfe,

Isa