Klebereste von Insektenfalle von Fensterrahmen entfernen

Hallo zusammen,

wir haben über den Sommer eine Insektenklebefalle am Fensterrahmen angebracht. Als wir sie wieder entfernen wollten, blieb dort, wo die Falle klebte, Klebstoff auf dem Rahmen zurück, der sich mit nichts entfernen lässt. Selbst Spiritus blieb weitgehend wirkungslos. Das Zeug klebt unheimlich stark, selbst mit einer scharfen Klinge beschädigt man eher den Rahmen als alles andere. Ich fürchte, da muss ein anderes Lösungsmittel her. Habt ihr Vorschläge? Wo bekomme ich solche Lösungsmittel und was sollte ich versuchen?

Ich danke euch für eure Hinweise.

Hallo,

nicht ganz irrelevant für irgendwelche Vorschläge: reden wir von Holz- oder von Kunststoffrahmen?

Gruß
Christa

Wir reden von Holzrahmen mit weißer Farbe überzogen.

O, o, das wird schwierig und langwierig!
Immer wieder mit Spezialbenzin (greift Lack nicht an) reibend wegrubbeln.
Das dauert, also nicht die Geduld verlieren.
Klarspüler soll auch sehr gut gehen , hab da aber keine eigene Erfahrung.
ramses90

Servus,

„selbst“ Spiritus gilt bei unbekannten Stoffen nicht, da gibt es keine Hierarchie, welche Lösungsmittel mehr oder weniger stark wirken.

Grundsätzlich kann man in solchen Fällen immer probieren:

  • Wasser + Detergens (hast Du vermutlich schon durch)
  • Alkohol (hast Du schon durch)
  • Öl (z.B. Pflanzenöl oder, die verstärkte Form, Ballistol)
  • Benzin
  • Aceton
  • Nitroverdünner

Die letzten beiden zuerst an verdeckter Stelle probieren, sie könnten auch den Lack auf dem Fensterrahmen angreifen.

Im Zweifelsfall: Zeit (einwirken lassen) und Wiederholung macht da viel mehr als Kraft.

Schöne Grüße

MM

Das sind Lösungsmittelie und die greifen definitiv jeden Lack an! ramses90

Servus,

alle aufgezählten, auch Benzin, Alkohol, Spülwasser und Öl sind Lösungsmittel. Ohne geeignetes Lösungsmittel kriegt man keinen Klebstoff von irgendwo entfernt.

Welche davon auch den Lack angreifen, hängt vom Lack ab. So reagiert Acryllack auf Nitroverdünner allenfalls mit einem Achselzucken; auch Aceton kann im gegebenen Fall interessant sein, weil es je nach Lack verdunstet, bevor es der Lackoberfläche schaden könnte, aber noch Zeit genug hat, den Klebstoff zu lösen (je nachdem, was es für ein Klebstoff ist).

Es ist bei beiden wie gesagt notwendig, an verdeckter Stelle (im Falz) auszuprobieren, was der Lack dazu meint. Wenn das in Ordnung geht, kann man sie ruhig am Klebstoff anwenden und schauen, was dieser dazu meint.

Schöne Grüße

MM

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Generell sind die genannten Lösungsmittel nicht so gut geeignet, weil sie den Klebsroff allenfalls verdünnen - aber dadurch ist er nicht weg.
Aceton kann manche (Kunststoff-) Obetflächen sogar angreifen, so dass sie hinterher stumpf oder klebrig werden.

Was am ehesten hilft sind Etikettenentferner, weil sie den Klebstoff chemisch zerstören. Davon gibt es viele die für den einen, bestimmten „Klebefall“ besser oder schlechter geeignet sind.

Die beste Erfahrung habe ich persönlich mit Melerud Aufkleber- und Klebersteentferner gemacht. Ich kann das Mittel aber nur von der Wirkung, jedoch nicht vom Preis her empfehlen (ca. 400% teurer geworden in den letzten Jahren, unverschämt!).
Aber es funktioniert tatsächlich sehr gut solange der Klebstoff nicht ins Material eingedrungen ist und sich quasi „versteinert“ hat, aber dann hilft generell gar kein Mittel mehr!

Hallo dagegen hilft Waschbenzin.
viele Grüße noro

warum empfiehlst Du dann ein Gemisch aus Ethanol und Methanol, wenn Alkohol angeblich „nicht so gut geeignet“ sein soll?

und was glaubst Du, was mit dem Klebstoff passiert, wenn Du ihn mit dem von Dir vorgeschlagenen Gemisch (ach ja, ich vergass: Butan, Pentan, Propan und Naphta sind da auch noch drin, aber solange man den Klebstoff nicht kennt, kann man nicht wissen, ob sie überhaupt benötigt werden) behandelst? Geht er vielleicht in staubförmige Konsistenz über und lässt sich dann abwischen?

aber klar doch - Es hat auch seinen Preis, wenn man die Fenster mit Lagavulin putzt. Heißer Tip: Spiritus tut es auch, wenn man Alkohol zur Reinigung einsetzen will.

Ziemlich befremdet

MM

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Deswegen war meine nächste Überlegung zu fragen, was das überhaupt für Insektenfallen waren. :smiley: Ich habe auch ursprünglich an diese Insektengitter gedacht, keine Ahnung, wieso, aber ich frage mich, was das für Insektenfallen sind, die man am Fensterrahmen klebt. Ich kenne nur solche, die man direkt aufs Glas klebt, und die gehen rückstandsfrei wieder ab.

Meine Empfehlungen beruhen rein auf eigenen Erfahrungen. Und da hat es sich nunmal gezeigt, dass die Hausmittel eher nicht funktionieren, aber einen Versuch ist es dennoch Wert, wenn man nichts anderes zur Hand hat. Wobei man da auch Risiken eingeht, z. B. Wenn man mit Aceton an Kunststoffe rangeht. Damit habe ich schon zweimal die Oberfläche des zu reinigenden Teils irreparabel zerstört und mich hinterher schwer darüber geärgert - aber auch daraus gelernt!

Ich habe auch mehrere Etikettenentferner ausprobiert und nicht alle taugen was. Sie riechen auch unterschiedlich, woraus folgt, dass sie von den Inhalten nicht gleich sein können!

Und ja, es ist tatsächlich so, dass der Klebstoff nach Einwirkung zersetzt wird und danach abgewischt oder abgewaschen werden kann, also ganz anders als bei einer Verdünnung, wo der Klebstoff nur verschmiert wird und dadurch eine noch größere Oberfläche versaut wird.

Ganz ähnlich ist der Vergleich zwischen Pinselreinger und Nitroverdünnung: Der Verdünnner verdünnt und der Reiniger zersetzt.
Aber: wenn der Lack durchgetrocknet ist, funktionieren beide Mittel nicht mehr!

Und ich denke nicht, dass dieser Etikettenentferner ein Gemisch aus Hausmitteln ist, dazu riecht er zu anders. Aber gerade die, die am ehesten nach Hausmitteln riechen, funktionieren gar nicht bzw. deutlich schlechter.

Also ich probiere (momentan) nichts anderes mehr aus, da dieser Etikettenentferner funktioniert (sogar bei Fleckentfernung) und bisher auch keine Oberfläche zerstört hat.
Das ist halt meine ganz persönliche Erfahrung. Die Hausmittelratschläge habe ich alle durch.

Lieber Justin,

neugierhalber: Warst Du eigentlich drei Jahre lang im Chemieunterricht krank oder sonstwie verhindert?

Um die Unterscheidung zwischen

und irgendwelchen geheimnisvollen anderen Stoffen geht es hier überhaupt nicht, sondern schlicht darum, dass „Etikettenentferner“ ein Gemisch aus verschiedenen Stoffen ist, das Du auf jedem x-beliebigen Datenblatt für Etikettenentferner nachlesen kannst.

Und jetzt ist es an Dir, - und bitte, bitte nicht anhand des ‚anderen Geruches‘ oder anderem mittelalterlichem Alchimistenblödsinn - zu zeigen, was genau die Wirkung von ‚Etikettenentferner‘ von der der von mir bereits genannten Lösungsmittel unterscheidet.

Achtung - HINT! WISCHDISCH!

Es kann dabei nur um die Wirkung von Butan, Pentan, Propan und Naphta gehen; eventuell auch um eine unterschiedliche Wirkung von Methyl- und Ethylalkohol.

Und jetzt bist Du dran: Erklär mir das bitte. Aber nicht mit Wortwolken, sowas wie der steilen These, Klebstoff würde von ‚Etikettenreiniger‘ „zersetzt“, was auch immer das sein mag, sondern bitteschön konkret.

Ich warte gespannt

MM

Die Wirkung ist, wie bereits beschrieben, dass der Kleber nach Einwirkung, seine Klebrigkeit verliert und weggewischt bzw. abgerubbelte werden kann. Wenn ein Aufkleber eine glatte Kunststoffobetfläche hat, dringt er nicht ein, sondern muss erst abgerissen werden, die Reste kann man dann problemlos damit entfernen.

Kann durchaus sein, dass auch eines oder mehrere „Hausmittel“ mit darin enthalten sind, aber wahrscheinlich auch noch was anderes, was der Hersteller leider nicht verrät.
Ich brauche auch nicht darüber zu spekulieren, warum es (leider) bedeutend besser wirkt als Omis Hausmittelchen, weil der direkte Vergleich nunmal zeigt, dass es so ist - warum auch immer.

Ich kann Dir noch nicht mal empfehlen, es auszuprobieren, weil es so unverschämt teuer ist.
Ein Trost ist, dass die 250 ml ergiebig sind. Ich hab ein Gebinde schon seit einigen Jahren und ich benutze es sogar relativ häufig - auch zum Fleckentfernen. Wie gesagt, die Hausmittel hab ich alle durch und würde sie niemandem mehr empfehlen, habe schon ausreichend schlechte Erfahrungen damit gemacht, auch mit anderen Etikettenentfernern

Servus,

das hier

ist ein hübscher Erlebnisaufsatz, aber nicht die Beschreibung der Wirkung eines Lösungsmittels.

Du kannst also nicht sagen, wie und warum die Beimischung von Butan, Pentanm, Propan und Naphta die Wirkung von Ethyl- und Methylalkohol als Lösungsmittel auf einen unbekannten Klebstoff erhöht.

Hab ich mir gedacht, dass Du gar nicht weiß, wovon Du redest. Sonst hättest Du nicht bei meiner Aufzählung der in Frage kommenden Lösungsmittel, von denen eines der wesentliche Wirkstoff von „Etikettenentferner“ ist, mit Deinem ‚Hausmittel‘-Getröte angefangen. Aber ich rede da an eine Wand - offenbar glaubst Du, Mellerud hätte eine ganz neue, geheime Parallel-Chemie erfunden. Is aber nich.

Am besten, Du fängst nochmal mit der 8. Klasse an, da kannst Du Grundlagen der Chemie lernen.

Viel Vergnügen mit diesem spannenden Fach wünscht

MM