Kleidungsstil auf Arbeit

Hi,

nach langer Auszeit und vielen Bewerbungen hat der Sohn es endlich geschafft eine Halbtagstätigkeit im Verkauf/Lebensmittel zu ergattern. Er hat nie Wert auf seine Kleidung gelegt. Es ist ihm schlichtweg egal was er trägt. Gibt dafür kein Geld aus. Nicht das er schlampig herumläuft aber er trägt halt keine Markensachen und überwiegend ältere Sachen von meinem Mann, die eben auch aus der Mode gekommen sind. Die Kleidung ist noch einigermaßen gut erhalten, keine Löcher aber eben leicht verschlissen eben älter. Er trägt überwiegend Hemden und helle Stoffhosen, die hier und da natürlich auch schon etwas abgenutzt sind. Jeans und dunkle Kleidung mag er nicht. Hinzu kommt, das er höchst selten den Frisör aufsucht, ca.1-2 mal im Jahr. Er schnippert lieber selber gerne an sich herum, was dementsprechend schlecht aussieht. In der Vergangenheit haben wir auch schon öfter etwas dazu gesagt, das er hier und dort etwas verändern müsste. Er hat den Hang alles was alt ist schön zu finden und lässt das Neue beiseite.

Im Moment hat er kein Geld, um sich etwas Neues leisten zu können, da er bis jetzt noch kein Einkommen hatte.

In der neuen Arbeitsstelle ist teilweise Arbeitskleidung gestellt worden. Hosen sowie Schuhe müssen selbst mitgebracht werden. Nun wurde bisher nur von einem Mitarbeiter bemängelt, das er unter der von Arbeit zur Verfügung gestellten Sweatjacke eigene Hemden anstatt der Polo-T-Shirts von Arbeit trägt. Ebenso sind vor Allem seine hellen Hosen bemängelt worden. Er soll dunkle Kleidung tragen, mit der Begründung diese Kleidung wäre unangemessen, da sie zu schnell schmutzig wird und nach kurzer Zeit Flecken sichtbar werden. Er hat wie schon erwähnt eine solche Kleidung nicht, muss erst auf die erste Abrechnung warten und will dafür auch kein Geld ausgeben.

Ist solche Kleidung zwingend vorgeschrieben?

Hallo,
wenn dein Sohn sich nicht anpassen möchte, wird er sicher die Probezeit nicht überstehen.
Das Leben besteht aus Kompromissen und wenn er meint, dem Arbeitgeber seinen Lebensstil aufdrücken zu müssen, wird er letztendlich daran scheitern.
Selbst als Gewerkschafter kann ich über deinen Sohn nur den Kopf schütteln.

Ausreden über Ausreden. Eine preiswerte dunkle Jeans bekommt man schon für unter 20 Euro und die wird er wohl auftreiben können. Es ist meist eine Sache des guten Willens und den seh ich nicht.
Wird Arbeitskleidung gestellt, hat dein Sohn diese auch zu tragen. Dunkkle Hosen, die selber gekauft werden müssen, sind dann nicht zwingend vorgeschrieben. Dein Sohn sollte aber bedenken, das in diesen Niedriglohnberufen schon zig Leute bereit stehen, die den Job auch machen können. 
Der Arbeitgeber ist nicht zwingend auf die Arbeitskraft deines eigenwilligen Sohnes angewiesen. Grüße

Hallo,

der junge Mann scheint noch nicht den Unterschiedschied zwischen Beruf und privatem Leben erkannt zu haben. Er kann seinen Kollegen danken, dass er von ihnen einen Hinweis zu den Regeln am Arbeitsplatz bekommen hat. Er scheint seinen Kollegen ja nicht egal zu sein, sonst hätte sie ihm nichts gesagt.

Jetzt liegt es an ihm selber, ob er sich entsprechend kleiden wird. Er kann auch ein Gespräch mit der Filialleitung suchen, um diese Angelegenheit zu klären. Dann wird er eine klare Botschaft bekommen, ob er seinen Kleidungs- und Haarstil weiterhin so tragen kann. 

Der junge Mann hat wohl noch kein Bewusstsein für sein Verhalten hinsichtlich der Anforderungen an einen Arbeitsplatz oder er fühlt sich angegriffen/kritisiert.

Im ersten Fall wäre ihm mal deutlich zu machen, warum Mitarbeiter in der Lebensmittelbranche sauber auftreten müssen und welche Wirkung sie auf Kunden haben.
Im zweiten Fall sollte er sich mal überlegen, ob sein Selbstwertgefühl zu stark von seinem individuellen Kelidungsstil abhängig ist.

Er sollte mal einen Test (passende Hose und angemessenen Haarschnitt) durchführen und erleben, was passiert dann in seiner Umgebung.

Viel Erfolg chicobello

hallo.

Ist solche Kleidung zwingend vorgeschrieben?

der arbeitgeber darf das in dem rahmen schon verlangen.
solange es sich nicht um „spezialitäten“ wie z.b. sicherheitsschuhe oder besondere uniformen handelt, muß der arbeitnehmer die kosten für die geforderte kleidung auch selbst tragen.

wenn dein sohn keine jeans mag: es gibt auch schwarze stoffhosen. und nachdem er sowieso keinen wert auf stil legt, tun es auch die 10-euro-schnäppchen vom wühltisch bei C&A. soviel geld sollte doch noch übrig sein.

gruß

michael

Das Leben ist kein Wunschkonzert
Hallöchen,

Er hat nie Wert auf seine Kleidung gelegt. Es ist ihm schlichtweg egal was er trägt.

Aber er ist im Einzelhandel tätig und hat Endkunden-Kontakt.
Da die Mehrheit der Endkunden darauf Wert legen, dass die Mitarbeiter des Ladens gewissen Normen entsprechen, hat der Arbeitgeber leider keine Wahl, als denjenigen, die das Geld in den Laden tragen, Respekt zu zollen und auf ihre Wünsche zu achten.

Ganz einfache Regel: Wenn Sohnemann meint, dass er das Geld der Kunden nicht braucht, so muss er auf deren Meinung keinen Wert legen - mit der entsprechenden Konsequenz.
Ansonsten beruht quasi die gesamte freie Marktwirtschaft auf dem Prinzip, dass die Meinung des Kunden darüber entscheidet, ob man zukünftig noch weiter Geld von diesem bekommt oder nicht.

Jeans und dunkle Kleidung mag er nicht.

Ich glaube, wenn es ums Geldverdienen geht und man keine Superdiva ist, dann geht es meistens nicht darum, was der Anbieter einer Dienstleistung gerne möchte - sondern was der Kunde gerne hätte.

Und es gibt auf diesem Planeten (leider immer noch) viel zu viele Menschen, die auf dem Job so die eine oder andere Kröte schlucken müssen - ich glaube, die Näherinnen in Bangladesch wären happy, wenn das persönliche Erscheinungsbild am Arbeitsplatz ihre größte Sorge wäre.

Hinzu kommt, das er höchst selten den Frisör aufsucht, ca.1-2 mal im Jahr. Er schnippert lieber selber gerne an sich herum, was dementsprechend schlecht aussieht.

Geht bei Kundenkontakt gar nicht. Würdest Du selbst denn in Läden einkaufen, wo das Personal so aussieht, als hinge der Deckenventilator zu tief?

Im Moment hat er kein Geld, um sich etwas Neues leisten zu können, da er bis jetzt noch kein Einkommen hatte.

Naja, so das eine oder andere Stück Klamotte kann man sich schon leisten.
Um es mal auf den Punkt zu bringen: Ich selbst bin leitend tätig als Berater, d.h. verkehre teilweise in Vorstandskreisen und trage auf der Arbeit teils auch normale Hemden und Hosen von kik, die mich keine 10€ gekostet haben.
Wenn Dein Sohn Geld für ne Kiste Bier oder eine DVD hat, hat er auch Geld für adäquate Kleidung. Alles eine Frage des Wollens.

In der neuen Arbeitsstelle ist teilweise Arbeitskleidung gestellt worden. Hosen sowie Schuhe müssen selbst mitgebracht werden.

Ich kann mich nicht erinnern, dass es in Deutschland irgendwo üblich wäre, dass man in der Öffentlichkeit „unten ohne“ rumläuft, würde es also für selbstverständlich erachten, dass man über derlei Zubehör verfügt.

Nun wurde bisher nur von einem Mitarbeiter bemängelt, das er unter der von Arbeit zur Verfügung gestellten Sweatjacke eigene Hemden anstatt der Polo-T-Shirts von Arbeit trägt.

Das halte ich nicht für Gängelung, sondern eher für einen Wink mit dem Zaunpfahl „Wenn Dir Dein Job was wert ist, halte Dich an die Spielregeln…“ und sollte eher freundschaftlich als feindschaftlich interpretiert werden.

Er hat wie schon erwähnt eine solche Kleidung nicht, muss erst auf die erste Abrechnung warten

Zur Not kann man dafür sogar bei der ARGE Geld bekommen, wenn man glaubhaft machen kann, dass man €2,99 für ein Hemd und €7,99 für eine Hose unmöglich erübrigen kann.

und will dafür auch kein Geld ausgeben.

Das ist eine andere Sache. Jeden, wie er will. Wenn er den Job nicht behalten will, muss er gar nichts.

Ist solche Kleidung zwingend vorgeschrieben?

Nein - genausowenig wie es zwingend vorgeschrieben ist, Mitarbeiter zu behalten, welche Kunden vergraulen.

Es muss nicht für alles ein Gesetz oder eine schriftliche Regel geben, es sei denn, man will den gesunden Menschenverstand endgültig abschaffen.

Einfache Regel: Wer den Job nicht will, braucht ihn nicht zu behalten.
Wer sich selbst nicht der Gesellschaft anpassen will, soll von ihr nicht erwarten, dass diese sich ihm anpasst.

Gruß,
Michael

will dafür auch kein Geld ausgeben.

aber geld verdienen möchte er schon ganz gern?

früher hat man solchen bengeln mit anlauf in den arsch getreten und zwar nicht erst, wenn sie schon 24 waren, sondern 10 jahre früher.

heute fragt mama wegen selbstverständlichkeiten im internet nach. so ändern sich die zeiten.

Hallo,

ich persönlich möchte meine Lebensmittel nicht bei Leuten kaufen, die dermaßen ungepflegt herumlaufen. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass dann die körperliche Hygiene besonders hoch gehalten wird.

Gruß

Guten Abend.

Nein, solche Kleidung ist nicht zwingend vorgeschrieben - aber:

Bitte  gehen Sie den Herrn Sohn doch zwei oder drei billige dunkle Hosen kaufen!
Das kostet Ihnen weniger als 100 Euro, dafür können Sie dann aber viel besser schlafen - und der Vorgesetzte Ihres Sohnes ebenso!
Die Erinnerung an die lange Auszeit und den vielen Bewerbungen sollten es Ihnen Wert sein.

Gruß

Michael