Kleine Geschenke an Beamte in Österreich

Prima. Ich gehe auch lieber erst direkt an die Person ran und nicht über dritte Personen. …Wenn es ein Problem gibt. Hier geht es aber um ein Lob an den Sachbearbeiter. Deine Flasche Wein könnte den Sachbearbeiter eher in Schwierigkeiten bringen, als dass sie ihm nutzt (es sei denn, er hat gerade einen Mangel an Wein, was ich mir kaum vorstellen kann).

Bedanken kannst du dich bei ihm. Jedoch ging es dir um ein Geschenk, das ist eben ganz etwas anderes, weil das Geschenk letztendlich einen Vorteil bedeutet und er als Beamter eben keine Vorteile (und auch sonst nichts, noch nicht mal Vernunft :unamused:) annehmen darf.

[Beitrag editiert vom www Team]

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Upps - das erinnert mich an eine Situation vor ungefähr 25 Jahren. Ich hatte leitende Funktion in einem Landkreis, dem kurz zuvor aus dem Stand ca. 3.000 Menschen aus fast nur osteuropäischen Staaten als Aussiedler oder mit andrem Status zugewiesen worden waren. Der überwiegend alleine für die Menschen arbeitende Kollege war ein einfacher Sachbearbeiter mit Herz und Verstand.
Der irgendwann nach einigen kleinen Dankeschöns (Kuchen, selbstgebackenes Brot, eingelegtes Gemüse etc. - nie Geld) zu mir kam, weil sein direkter Vorgesetzter ihm ab sofort jede Annahme von Dankeschön - Geschenken strikt verboten hatte. Er war ganz verzweifelt, weil er sehr genau wusste, dass er mit der Ablehnung solcher kleinen Dankbarkeit sein gesamtes gutes Verhältnis zu den Leuten aus einer anderen Kultur des Freundlichseins aufs Spiel gesetzt hätte.
Ich habe daraufhin einen Sachbericht „Internes“ an die sowohl seinem als auch meinen höheren Vorgesetzten geschrieben und um Klärung im Gespräch gebeten. Das war erfolgreich.
Nicht mehr nur schwarz und weiß. Sondern auch dazwischen.
Der Sachbearbeiter durfte von Aussiedlern etc. kleine Dankbarkeit in Form von sellbstgemachten Speisen entgegennehmen (und hat sie mit vielen Mitarbeitern der Behörde geteilt).
In Österreich wird das nicht völlig anders genauso funktionieren.
Hol Dir ganz schnell das Einverständnis möglichst vieler „Vorgesetzter“ oder anderer vermeintlich wichtiger Personen ein. Kannst Du qua „Weihnachtszeitdruck“ mit folgender Formulierung hinkriegen.
Die Anerkennung und das Dankeschön für Herrn XYZ in Form von 1. 2.3.4.5. werde ich am „mögliches Datum“ auf den Weg schicken (überreichen).
Sollten Sie Einwände dagegen haben, bitte ich darum, mir diese postwendend ggf auch per EMail mitzuteilen.

Ja, es ist erlaubt, freundlich zu sein. Freundlichsein muss sich aber leider Nischen suchen. Verfolgt werden wir aber ja noch nicht.
LG
Rebekka

Danke Dir ganz herzlich
:- )
farout

Ich Dir auch! Bin immer froh, wenn ich Menschen treffe, die noch alle Sinne beisammen haben.
LG
Rebekka

Nun noch das Feedback:
Habe ein wirklich schönes Teelicht gefunden (das ich am liebsten behalten hätte, das sind ja die schönsten Geschenke) und ein schöne Karte (danke für den Tipp) und bin einfach hin.
Man hat sich sehr gefreut.
Und gesagt, meist käme ja nur das negative Feedback, wenn´s den Leuten nicht schnell genug ginge und Beamte seien überhaupt doof für die meisten, das konnte ich kaum glauben.Mit Ausnahme der Polizei habe ich bislang sehr sehr viele ausserordentlich nette, geduldige und hilfreiche Beamte kennen gelernt und bin froh, dass sie ihren Job so gut machen!

Muss noch berichten, wie es weiter gegangen ist, weil´s so entzückend war:
Bin da hin, schöne Karte plus schönes Weihnachtslicht und er hat sich sehr gefreut.
Heute kam ein kleines Päckchen mit einem Wochenkalender 2019 der mir sehr gefällt, auch , weil er von einem Hilfsprojekt in Afrika ist (dass ich ein Afrikafreak bin wusste er gar nicht) und ein ganz rührender Brief.
Der enthielt 3 mal das Wort „Lichtblicke“, und, dass er gemerkt hatte, wie ratlos ich war und es ihm Freude gemacht hatte zu helfen, auch, weil gerade in unserer hektischen Arbeitswelt Menschlichkeit und Spüren viel zu kurz käme. Es hätten sich in 30 Dienstjahren nur sehr wenige auf diese persönliche Art bedankt und es hätte ihn sehr berührt.
Was war das für eine Freude, wenn das schon Weihnachten gewesen wäre, wär´s mir auch recht. :- )

Liebe Grüße,
farout

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Na prima, es funktioniert also noch!
Sich einfach mal zu bedanken oder aufmerksam zu sein gegenüber Anderen ist leider Vielen abhanden gekommen.
Ich finde das so schade, weil ja meistens auch viel Gutes zurück kommt - wie Deine Freude zeigt. Schön, dass Du Deiner Intuition nachgegeben hast - trotz miesepetriger Bedenken.
Es ist ja eher erschreckend, wenn Menschen, die für die „Allgemeinheit“ arbeiten, über eine kleine Anerkennung so gerührt sind.
Lass Dich bloß nicht von Deinem sehr richtigen Gespür abbringen - ich mache mit meinem nur gute Erfahrung.
LG und eine gute Zeit über die Festtage
Rebekka

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Ja, das Gespür… :- ) es zu spüren kein Problem, drauf zu hören ein Lebensweg.
Dir auch eine gute stille Zeit!
farout