Kleiner Server

Hallo Wissende!

Ich würde gerne einen kleinen Server einrichten. Gerne auf Raspberry Pi o. Ä.
Er soll einerseits als Filserver eine SSD im LAN zugänglich machen. Dann sollte ein Wiki, z. B. DokuWiki darauf laufen. Und schließlich wäre es noch schön, wenn er einen Drucker mit USB-Anschluss für alle LAN-Teilnehmer zugänglich machen könnte, einschließlich funktionierender Scan-Funktion.

Bisher hängt die SSD an der FritzBox. Das funktioniert, ist aber mitunter sehr zäh. Drucken geht, scannen nicht. Und ein Wiki ist vermutlich prinzipiell nicht möglich.

Die zugreifenden Rechner haben alle Windows-Systeme. Wenn auch iOS bedient werden kann, umso besser.

Das Ganze sollte sich mit überschaubarem Aufwand einrichten lassen. Ich habe nur wenig Erfahrung mit Linux und derzeit keine Lust, mich da groß einzuarbeiten.

Was habt Ihr so für Vorschläge? Vielen Dank schonmal!

Gruß
Arndt

Hi!

Für einen Pi wird es ohne Linux-Kenntnisse schwer, aber nicht unmöglich.

  • Fileserver
    Das ist durchaus machbar, Linux kennt die Windows Netzwerkfreigabe. Die SSD sollte nach Möglichkeit ne eigene Stromversorgung bekommen (z.B. per USB-Hub) Fraglich ist, ob das schneller als an der FritzBox wird, und ggf. warum es an der FritzBox so zäh ist.
  • Doku-Wiki
    Dieses Wiki bekam ich innerhalb von 5min ans Laufen. ABER: Es muss ein Webserver installiert und konfiguriert werden, das Dokuwiki ist nur ne Ansammlung von Scripten, die vom Webserver dann aufgerufen wird.
  • Drucker
    Das sollte ähnlich wie bei der Fritzbox machbar sein
  • Scannen
    Das sehe ich kritisch. Denn der Scannertreiber von Windows erwartet einen Scanner am USB-Anschluß, und lässt sich vermutlich nicht zu was anderem überreden. Daher wird das vermutlich nicht gehen.

Aber wie gesagt… ohne Linux-Kenntnisse…

Schade, das wäre eine ideale Gelegenheit, sich ein wenig in Linux einzuarbeiten, ein Samba-Server und ein Webserver. Ich betreibe einen Medienserver auf einem alten Raspberry Pi B mit 512K RAM. Für Video in HD reicht das. Mit den neueren Pis geht sicher mehr. Zum Scannen und Drucken würde ich ein netzwerkfähiges Multifunktionsgerät nehmen.

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Linux und „ich habe keine Lust mich einzuarbeiten“ geht leider nicht wirklich zusammen, wenn Du nicht gerade ein fertiges Image zu einem speziellen Zweck 1:1 übernehmen kannst/willst oder . Davon gibt es diverse für den Raspberry Pi, z.B. Medienserver.

Es gibt auch diverse Anleitungen mit denen man ohne großes Vorwissen einen dedizierten Pi für bestimmte Zwecke auch ohne großes Hintergrundwissen aufsetzen kann. Aber wenn Du mehrere Aufgaben gemeinsam von einem Pi erledigen lassen willst, dann besteht immer die hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich diese in ihren Standardkonfigurationen dann in die Quere kommen, und man doch etwas tiefer einsteigen muss.

Eine Variante dies in den Griff zu bekommen wäre der Einsatz von Docker mit einzelnen Containern pro Aufgabe. Da müsste man sich aber zumindest etwas mit Docker beschäftigen, und dann sehen, ob man fertige Container für deine Zwecke findet, die man dann nur noch laden müsste.

Ansonsten zu deinen konkreten Ideen:
Der Raspi macht als reiner Fileserver für eine per USB angeschlossene SSD mE wenig Sinn. Du kannst im Gegensatz zur Fritzbox natürlich hier die Rechte besser verwalten und dich voll in Samba austoben (was Du ja aber eigentlich gar nicht willst), behältst aber die mäßige Zugriffsgeschwindigkeit über USB und eine eher schwache Netzwerkperformance beider Geräte. Es gibt zwar spezielle Adapterplatinen für SATA für den PI, aber auch die arbeiten über USB und kannst hier keine so netten Sachen wie RAID sinnvoll machen, die die Vorzüge eines echten NAS ausmachen.

Was Drucken und Scannen angeht, so gab es gerade in einer der letzten ct einen Schwerpunkt zur Nutzung des Pi zur Weiterverwendung alter Hardware mit entsprechenden Anleitungen. Darunter eine, mit der man einen Pi mit kleinem Aufwand zum Drucker- und Scannerserver für Geräte macht, die keine eigene Netzwerkschnittstelle haben/nicht mehr vom Hersteller mit Treibern für moderne Betriebssysteme unterstützt werden.

Ich muss mich teilweise korrigieren, denn hier wird eine recht interessante Möglichkeit beschrieben ein brauchbares NAS auf Basis eines Raspis zu realisieren. Der Trick ist hier, statt dem normalen Raspi das Raspi Compute-Modul auf einer passenden Basis-Platine einzusetzen, die SATA-Ports hat, und das OS auf dem Raspi um entsprechende Treiber zu ergänzen.

SATANAS – selbstgebauter Netzwerkspeicher mit dem Raspberry Pi Compute Module 4 | heise online

Das wäre z.B. auch eine nette Idee für ein altes NAS von QNAP, das bei mir noch rum steht, und schon lange nicht mehr supportet wird, und daher auch ausgetauscht wurde. Netzteil, Mechanik, … ist alles noch OK. Da könnte man einfach das Mainboard entsprechend tauschen, und es wieder zum Leben erwecken.

Hi!

Ich würde auch sagen, dass das ein wenig auf die Anforderung ankommt.
Eine SSD ist zwar schneller als eine normale Platte, was der Pi am USB-Anschluß nicht richtig ausnutzen kann, aber sie benötigt auch weniger Strom als eine normale Platte.

An meinem Pi hängt eine normale SSD über USB2. Das Interface schafft 60MB/s an meinem Rechner, am Pi sind es nur 40MB/s (gemessen mit hdparm)

Das ist nun wahrlich nicht viel, kann aber reichen, wenn es nur darum geht, Dokumente zentral abzulegen, und so. Bei der Bildersammlung sieht es da schon anders aus.

Andererseits hat der aktuelle Pi auch USB3 an Bord, was deutlich mehr bringen kann - allerdings weiß ich nicht, wie die Anbindung dort aussieht, und was wirklich an Geschwindigkeit möglich ist.

Beim SATANAS hängen die Festplatten an einer SATA-Schnittstelle, wie der Name suggeriert.