Kleinerer Versuch zum Treibhauseffekt

Hallo,

Ich muss demnächst meine GFS in Chemie über Treibhauseffekt halten und benötige dazu einen Versuch… Google gibt nix nützliches…
Vielen Dank schonmal…

Hallo Jule,

zunächst mal solltest Du bei solchen Anfragen immer die Klasse dazuschreiben und wenn Du in der Oberstufe bist auch sagen ob es ein Grund- oder Leistungskurs ist - sonst weiß ich ja nichtmal annähernd für welches Alter und auf welchem Niveau ich antworten soll.

Hm, jedes Experiment zum Treibhauseffekt ist leider immer etwas blödsinnig, weil solche Analogieexperimente immer zu sehr vereinfachen und oft mehr falsche Vorstellungen erzeugen, als das sie nützen.

Ein klassisches Experiment wäre natürlich, einen Topf zu nehmen und direkt darüber einen Halogenstrahler anzubringen, der in den Topf strahlt. der Topfboden ist die Erdoberfläche, den kannst du noch schön mit Kunstgras oder sowas auslegen und eine Playmobil-Figur reinstellen. Die Luft im Topf ist unsere Atmosphäre. Dann legst Du noch ein Thermometer in den Topf und misst die Temperatur. Das was du dann abliest, ist die Temperatur, die sich mit der natürlichen Atmosphäre bei der Einstrahlung durch die Lampe ergibt.

Dann legst du eine Glasplatte auf den Topf. Das Glas lässt das sichtbare Licht durch, aber reflektiert die Wärmestrahlung in den Topf zurück. Damit kommt die Energie des Lichts der Lampe in Form von sichtbarem Licht in den Topf rein. Auf dem Topfboden wird ein Teil des sichtbaren Lichts in Wärme umgewandelt und als Wärmestrahlung wieder abgegeben. Diese wird dann an der Glasplatte reflektiert und kommt nicht wieder aus dem Topf raus. Deswegen wirds dann im Topf immer wärmer, was Du auf dem Thermometer auch sehen solltest.

Zusätzliches CO2 in der Atmosphäre verhält sich ähnlich wie die Glasplatte. Es lässt das sichtbare Licht durch aber es ist ziemlich undruchlässig für Wärmestrahlung. Wenn wir als mehr CO2 in die Atmosphäre bringen, ist das wie die Glasplatte auf dem Topf - es wird hier wärmer.

Soweit so schön. Und nun noch warum der Vergleich doch ziemlich hinkt: Erstens unterbindet die Glasplatte auch dass Luftwirbel Wärme aus dem Topf abführen - das passiert in der Atmosphäre mit mehr CO2 aber nicht. Zweitens reflektiert das CO2 die Wärmestrahlen nicht (wie es die Glasplatte tut) sondern absorbiert diese und strahlt sie dann in alle Richtungen wieder aus - also nur zum Teil nach unten.

Trotzdem illustriert der Versuch den Treibhauseffekt schön. Ich würde den machen und dann eben auch darauf hinweisen, wieso das in der Atmosphäre eben noch ein wenig anders läuft. Dann lernen Deine Zuhörer auch gleich, dass man besser kritisch ist, wenn komplexe Zusammenhänge in so einfachen Versuchen dargestellt werden. Und ganz falsch ist der Versuch ja eben auch nicht.

Beste Grüße,
Markus

Hallo Markus Rex,

Vielen Dank für deine Antwort:smile:
Sie war wirklich sehr nützlich und werds sie auch als Versuch vorführen…

Danke

man könnte was Richtung CO2 Lösung im Wasser machen:
Sprudelflasche erwärmen: ein Druck baut sich auf
Sprudelflasche abkühlen: CO2 löst sich besser
untersucht werden würde dabei die Speicherung von CO2 in Wasser.
Mögliche Aussagen:
Wenn die Meere wärmer werden, wird weniger COs gebunden
Wenn mehr CO2 in der Luft ist, wird mehr in den Ozeanen gebunden (schau mal die Zahlen an, bei weitem das meißte CO2 ist in den Ozeanen)
Ansonsten ist es schwierig. Das Absorptionsspektrum lässt sich schwierig untersuchen.
Vielleicht noch ein Versuch mit einem schmelzendem Eiswürfel im Wasserglas: Wenn der schmilzt steigt das Wasser nicht (Folge: nur Eis das auf dem Festland schmilzt führt zum Anstieg des Meeresspiegels, sprich Grönland oder Antarktis, nicht aber das Eis am Nordpol)