Kleinspeicher und Geschirrspüler an einer Steckdose

Hallo liebe Experten,

ich möchte in meiner Küche einen Geschirrspüler anschließen. Für die Küche gibt es (außer denen für den Herd) zwei Sicherungen: eine für die Steckdose für den Spülmaschinenanschluss und eine für alles andere (Kühlschrank, Standmixer, Wasserkocher etc.). An der Steckdose für den Spülmaschinenanschluss ist allerdings bereits ein (älterer) Kleinspeicher mit 2 kW Leistung angeschlossen. Ich gehe davon aus, dass der Geschirrspüler unter Spitzenlast auch ungefähr 2 kW verbraucht. Wenn ich es richtig verstehe, darf die Leitung maximal mit 3,6 kW ausgelastet werden? (ich gehe davon aus, dass es 16 A-Sicherungen sind, 10 A würden ja schon für den Kleinspeicher nicht ausreichen, oder?) Ich möchte aber nicht das Risiko eingehen, dass beide Geräte zufällig mal beide 2 kW gleichzeitig verbrauchen.

Deshalb habe folgende zwei Lösungen angedacht:

  1. Ich baue einen neuen Kleinspeicher mit 1 kW ein. Der würde ca. 120 € kosten.
  2. Ich baue einen „Ehmann 100063 Spezial Energieverteiler“ (gibts bei Amazon für 55 €) o. ä. ein. Der würde dafür sorgen, dass der Kleinspeicher abgeschaltet wird, wenn die Leistung insgesamt 3600 W übersteigt.

Im Moment tendiere ich zu Lösung 2.
Habe ich etwas übersehen? Ist es überhaupt ein Problem, beide Geräte gleichzeitig anzuschließen? Ist Lösung 1 vielleicht doch besser? Wie viel energiesparender ist ein neuer Kleinspeicher gegenüber einem zehn Jahre alten? (Wie alt der jetzige genau ist, weiß ich nicht.)

Vielen Dank vorab.

Nilson

Hallo!

Im Grunde hast du das Problem richtig erfasst, mehr als 3600W kannst du aus einer Dose an einer 16A-Sicherung nicht ziehen. (Allerdings wären es bei 10A immernoch 10A*230V=2300W, der Speicher alleine würde also gehen)

Ich würde auch den Energieverteiler nehmen. Denn sowohl Spülmaschine als auch Speicher heizen eher selten, die Zeiten, in denen sie gleichzeitig heizen wollen, kommen noch seltener vor.
Es sei denn, du spülst mit der Maschine im Duett, dann heizt der Boiler durch. Du müßtest dann eben damit leben, daß zwischenzeitlich das Wasser für einige Minuten nicht geheizt wird.

Auf den 1000W-Boiler würde ich nicht runter gehen, denn der braucht zum Aufheizen doppelt so lang für die gleiche Wassermenge. Hinterher hat der noch ein kleineres Volumen, und hält damit weniger lange durch…

Was die Energiekosten angeht, kommt es weniger auf das Heizelement an, denn das setzt die Energie immer zu 100% in Wärme um. Es kommt auf die Isolierung des Speichers an, also, wie schnell der die Wärme verliert. Da liegen auch zwischen heutigen Modellen Welten. Im Prinzip kann man sagen: Je wärmer ein Boiler an der Außenseite wird, desto schlechter ist er isoliert, und desto mehr Energie verschwendet er.

Ach ja, du könntest natürlich dazu übergehen, eines der beiden Geräten mit all den anderen an eine Dose zu hängen, Kühlschrank plus Spülmaschine sollte noch gehen, aber alles andere solltest du nicht nutzen, während die Maschine läuft. Aber das ist so oder so keine tolle Lösung.

Das mit dem Energieverteiler ist schon gut. Jedoch solltest du schin wissen, obs nicht doch nur ne 10A Sicherung ist. Gerade in aelteren Anlagen hat man fuer solche Anschluesse fuer Kleinspeicher gern mal 10A Autonaten genommen. Warum sollte der auch nich ausreichen, es sind ja meist nur 2kW Boiler verbaut.

Und was wäre dann ?
Dann fiele die Sicherung (sicher ein Automat) aus und man kann wieder einschalten bzw. den Kleinspeicher kurz ausstecken oder einfacher runterdrehen.
Eine echte Gefahr besteht nicht.
Die Überlastung ist vom Strom her gering (Sicherung löst in Stunden nicht aus und für die Stromwärme des Kabels auch eher unbedenklich- eben weil der Fall 2 kW + 2 kW ja nur zufällig zeitgleich einträte und wenn, dann nie sehr lange (kaum 15-30 Minuten).

Die Lastabwurfschaltung mit Vorrang Geschirrspüler ist technisch schon OK, direkt nötig ist sie aus meiner Sicht aber nicht. Nicht bei 16 A Sicherungen.

MfG
duck313

Gerade noch mal in den Sicherungskasten geschaut. Siemens 5SX21 B16, also wohl 16 A. Danke!

Danke für deine Antwort. Genau, ich wollte eben wissen, ob es in solchen Fällen nicht zu Kabelbrand kommen kann, aber du schließt das ja auch eher aus.
Was ich bei dem Kleinspeicher nicht ganz verstehe: Braucht der wirklich weniger Leistung, wenn man ihn runterdreht? Ich hätte vermutet, dass er das kalte Wasser in jedem Fall mit maximaler Leistung so lange erhitzt, bis es die eingestellte Temperatur hat. Aber bei diesen Dingen kenne ich mich leider zu wenig aus…

NEIN.
2kW sind 2kW. Bei niedrigerer Temperatureinstellung heizt er halt kürzer, aber mit der selben Leistung.

Fakt ist:
Spülmaschinen sind meist (meist!) 10A / 2300W Geräte.
2kW Untertischspeicher zieht rund 8,7A.
Das sind zusammen 18,7A.
Also nur rund 17% mehr als der Nennstrom eines 16A Automaten.
Wenn die Leitungen eher lang und dünn sind (früher hat kaum einer 2,5mm² als Stromkreiszuleitung genommen), dann begrenzt das nochmals den Strom (weil die Spannung stärker einbricht).

Niemals wird bei dieser Konstellation der 16A auslösen. Der hält 13% Überlast mindestens (!) eine Stunde (!!!).
So lange heizt weder der Speicher noch die Spülmaschine.
Die Wandsteckdose und die vermutlich nötige Mehrfachsteckdose wird aber leiden. Ich würde die Wandsteckdose durch eine Zweifach-Dose tauschen (es gibt zweifach Steckdosen für „ein Loch in der Wand“, die stehen nur etwas mehr vor, von allen guten Schalterherstellern Berker, Busch-Jäger, Gira,…))

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Danke! Ist die zweite Wandsteckdose besser, als den Energieverteiler zwischenzuschalten? Würde die Wandsteckdose auch mit Energieverteiler leiden? Ich frage, weil ich den Energieverteiler natürlich selbst anstecken könnte, aber bei einer zweiten Wandsteckdose müsste ich einen Fachmann fragen. Und wahrscheinlich auch den Vermieter…

Definitiv 16 A !

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Gibts eigentlich noch die 3-Steckdosen-fuer-1-Loch-Einsaetze noch? Sowas bräuchte ich. Die 2er findet man haeufig, kosten manchmal 3 Euro, manchmal 10… Warum sollte eigentlich ne Mehrfachdisenleiste mehr leiden!? Dafuer gibts keinen Grund. Wegen Waerme, Strom und Troofwasser wuerde ich dort sowas aber nicht empfehlen.

Gibt es noch, etwa von Fa. KOPP. Ist halt etwas klobig, steht weit vor und der uP-Einsatz ist groß und tief. In der Dose darf kein Leitungsgewirr mit womöglich noch Klemmen drin sein drin .
Und allein mit Spreizkrallen hält das „Ding“ nicht ,wenn es überhaupt reinpasst, die Abziehkräfte beim Steckerziehen sind hoch. Also sollte die uP-Dose für Schraubmontage des Einsatzes vorbereitet sein.

https://www.google.de/search?q=3-fach+Steckdose+für+Einfachsteckdose&tbm=isch&imgil=QJevaTGWJHL7GM%3A%3BZhGLsGU8ZUbs2M%3Bhttps%253A%252F%252Fwww.amazon.de%252FKopp-111401004-Schutzkontakt-3-fach-Steckdose-UP-Standard%252Fdp%252FB007K4YQZ4&source=iu&pf=m&fir=QJevaTGWJHL7GM%3A%2CZhGLsGU8ZUbs2M%2C_&usg=__utbOUPHxaNPbPGEt5gXbmLE-UtI%3D&biw=1067&bih=501&ved=0ahUKEwiN6rrFve3UAhUBbVAKHZkWBHEQyjcIlwE&ei=yWlaWc3hHYHawQKZrZCIBw#imgrc=QJevaTGWJHL7GM:&spf=1499097561151

MfG
duck313

Nein, zumindest, wenn die Anlage ordnungsgemäss ausgeführt wurde!

Die „Sicherung“ heisst eigentlich Leitungs-Schutz-Schalter (Kurzform LS oder LSS) und genau DAS macht er auch! Er schütz die Leitung vor Überlastung und somit vor Kabelbrand.

Personenschutz bietet der LS nur indirekt, durch verhindern von Kabelbränden. Für den Personenschutz ist ein Fehlerstrom-Schutzschalter (Kurzbezeichnung: FI oder RCD) zuständig.

MfG Peter(TOO)

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Ja, nach neuer Vorschrift und weil er den hochwertigsten Schutz bietet.

Aber natürlich bietet der LS auch Personenschutz (Schutz gegen elektrischen Schlag). Das hat er in den Jahrzehnten bisher und in vielen Haushalten macht er das auch weiterhin zuverlässig.

Hallo Entlein,

Das Prinzip des RCD wurde schon 1903 patentiert. Allerdings für grössere Ströme um im Versorgungsnetz Erdschlüsse zu erkennen.
1951 kam dann der erste RCD mit 0.3A auf den Markt, kleinere Auslöseströme betrachtete man damals als unwirtschaftlich.
Den heutigen RCD gibt es im Prinzip seit 1957, anfänglich mit 100mA, dann auf70mA, 65mA und 30mA weiter entwickelt.

Es dauerte dann rund 30 Jahre, bis der RCD auch die privaten Anlagen über die Vorschriften erreicht hat.
Hier in CH war die SUVA die erste Institution, welche auf Baustellen RCDs zur Unfallverhütung vorgeschrieben hat. Für neue Hausinstallationen wurde der RCD, für Bad und Feuchträume, ab 1985 zur Vorschrift.

Naja, das stimmt nicht so ganz.

Ohne LS würden bei einem Erdschluss etwa 115V am Gehäuse anliegen, da L und PE in etwa den selben Widerstand haben.
Würde man für den PE einen wesentlich grösseren Querschnitt al für L wählen, wäre der Berührungsschutz auch schon gegeben.
Allerdings würde bei einem Erdschluss ohne LS ganz schnell die Leitungen glühen. so 1.5mm2 leuchten mit 100-200A ganz schnell. :smile:

Und wenn das Gehäuse nicht geerdet ist, schützt der LS gar nicht …

MfG Peter(TOO)

Hallo,

eine 2fach-Steckdose in der Wand ist eine Option.
Ich halte die 17%ige Überlastung bei ansonsten korrekter Installation, insbesondere bei einer Zuleitung mit 2,5mm², für wenig problematisch. Das schwächste Glied in der Kette sind die Kontakte der Steckdose.
Etwas widersinnig: 1,5mm² Leitung wird bei selber Stromstärke heißer als 2,5mm², aber durch den erhöhten Spannungsfall mindert sie auch die Stromstärke etwas.

Ganz übel sind die fast ausschließlich anzutreffenden billigen Messingstreifen in Mehrfachsteckdosen.

Die lastabwerfende Steckdosenleiste ist sehr sicher, weil eine Überlastung verhindert wird.
Die 2fach Steckdose verhindert die Überlastung nicht, aber verteilt sie auf zwei Kontaktpaare.

Hallo,

Mehrfachsteckdosenleisten in vernünftiger Qualität sind leider rar gesät.
Lieblos in Thermoplast eingepresste Messingstreifen halt.
Zudem sind die für Verschmutzung anfälliger als eine Wandsteckdose. Horizontal fällt halt weniger herein als vertikal in die liegende Steckdosenleiste.

Nachfrage. Warum geht das, wenn es doch dieselbe Sicherung ist? 16A sind 16A, egal ob eine oder fünf Steckdosen bzw. Abnehmer.

Data

Hallo,

16A sind 16A?

Mitnichten.
Ein 16A Leitungsschutzschalter wird so getestet:
Zuerst wird er eine Stunde lang mit 13% überlastet, also etwa 18,1A.
Er darf dabei nicht auslösen.
Dann wird er mit 45% überlastet - also satten 23,2A. Nun muss er innerhalb einer weiteren Stunde auslösen.

Unter diesen Bedingungen halte ich es für unwahrscheinlich, dass er bei 18,7A (für den Zeitraum, wenn die Heizstäbe in Spülmaschine und Speicher aktiv sind) auslösen wird, bevor das Wasser heiß genug ist.

Es ist aber ein großer Unterschied, ob ich ab und zu diese 18,7A über einen Kontakt der Schuko-Steckdose führen muss, oder ob er sich aufteilt in 10A und 8,7A.

Wenn die Zuleitung recht lang ist und nur 1,5mm² hat, dann hast du bei Volllast übrigens schnell über 5% Spannungsfall. Dann ziehen SM und Speicher nur noch 16,9A. Ca. 190W Wärme werden dann in der Leitung verheizt - das sind 5% der auf 3700W geschrumpften Nutzlast.

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