Kleptomanie bei Kindern

Hallo,

wann spricht man bei Kindern von Kleptomanie?

Das Kind ist heute 8 Jahre alt und hat schon mit 4 Jahren „schöne Dinge“ mitgehen lassen. Es musste diese auch immer wieder zurück geben, wenn es aufgefallen war. Es hat auch Geld entwendet und oft kam die Ausrede, das war ich nicht, ich weiß nicht, wie das da hin kommt.

Die Eltern sehen dies als eine Phase des Kindes und das hätte ja jeder einmal gemacht.

Könnt ihr mir einen Rat geben, wie ich mich verhalten soll, nach dem ich noch einmal einen Geldbetrag von 50,00€ aus dem Rucksack des Kindes geholt habe.

Gruß Kerstin

Hallo Kerstin,
also ich halte die Aussage der Eltern für bedenklich, dass das nur eine Phase sei. Im Alter von 8 Jahren sollte ein Kind doch schon über ein Eigentums-Verständnis verfügen.
Ansonsten würde ich wahrscheinlich schnurstraks in das Zimmer des Kindes marschieren, mir da das Lieblingsspielzeug krallen und dem Kind mal so zeigen, was „meins“ und „deins“ heisst.
Grüße
Almut
PS. das ist nur meine Laien-Meinung und ich habe auch keine Kinder, darf nur ab und zu die Zwerge meiner Freundinnen betreuen.

Vielleicht brutal, aber es hilft.

Könnt ihr mir einen Rat geben, wie ich mich verhalten soll,
nach dem ich noch einmal einen Geldbetrag von 50,00€ aus dem
Rucksack des Kindes geholt habe.

Sie/ihn vor den Kameraden bloßstellen, blamieren?
Das ist aber mehr als heikel.
Dazu müsste man Steppke und Umfeld sehr genau kennen.
Gruss - digi (aEg)

Das Kind ist heute 8 Jahre alt und hat schon mit 4 Jahren
„schöne Dinge“ mitgehen lassen.

Die Eltern sehen dies als eine Phase des Kindes und das hätte
ja jeder einmal gemacht.

Hmm, eine „Phase“ die ein halbes Leben dauert…
IMHO haben die Eltern ein gröberes Realitätsproblem. Ohne ihre aktive Mithilfe wird sich aber kaum etwas ändern - jedenfalls nicht bis der Sprössling alt genug fürs Jugendgericht ist.

LG
Stuffi

Die Eltern sehen dies als eine Phase des Kindes und das hätte
ja jeder einmal gemacht.

ich glaube, das kind hat da weniger schuld.
ich wuerde mal ein ernstes woertchen mit den eltern reden. auch wenn das nix bringt…ein versuch ist es wert…

mfg:smile:
rene

Hallo, Kerstin,

Könnt ihr mir einen Rat geben, wie ich mich verhalten soll,
nach dem ich noch einmal einen Geldbetrag von 50,00€ aus dem
Rucksack des Kindes geholt habe.

Du kannst wiederholt Gespräche mit Eltern und Kind führen oder führen lassen, in denen mit Nachdruck darauf aufmerksam gemacht wird, daß es sich bei einem solch inadäquaten Verhalten mit einer Dauer von 4 Jahren nicht um „eine Phase, die jeder durchmacht“ handelt, sondern um ein Verhalten, das in seiner Häufigkeit reduziert werden muß. Vielleicht weist das häufige Stehlen auf zusätzlich problematisches Verhalten des Kindes und / oder in der Familie hin (Aggressivität in verschiedenen Formen, Schulschwänzen, häufiges Übertreten von Verboten und Nichteinhalten von Regeln und Vorschriften, Streiten mit Eltern, Geschwistern, Mitschülern, Verbreiten von Unruhe, Lügen u.ä.). Bei konkreten Anhaltspunkten könnte man das Jugendamt verständigen.

Grüße,

Oliver Walter

Hallo,

wann spricht man bei Kindern von Kleptomanie?

Da bin ich Laie.

Allerdings denke ich, das es bei einem so ausgeprägtem Fehlbewusstseins von „mein und dein“ viele Gründe sein könnten.
Vielleicht ist das Kind nicht „kriminell“ sondern nimmt seine Umwelt in der Art und Weise wahr, das es z.B. denkt es käme immer zu kurz, würde benachteiligt oder ungerecht behandelt, oder bekäme einfach nicht genug. Auch das könnte vielfältige Hintergründe haben. (Familiensituation, Besitztum anderer Kinder, Liebe?)
Nur mal als Denkansatz in eine andere Richtung.

Könnt ihr mir einen Rat geben, wie ich mich verhalten soll,
nach dem ich noch einmal einen Geldbetrag von 50,00€ aus dem
Rucksack des Kindes geholt habe.

Das würde ich dem Kind schon deutlich sagen, aber auch vorbeugen. Es zumindest im eigenen Einwirkungskries nicht dazu kommen lassen das es klaut.
Ansonsten würde ich, wie unten auch schon jemand schreibt, dem Kind auch mal was wichtiges klauen, es dann aber nach langer „Suche“ zufällig in meinem Rucksack/Schrank/wasweissichnoch finden lassen. Es wird bestimmt reagieren, und dann würde ich mich doof stellen und sagen: wieso ist doch cool. Machst du doch auch immer … Irgendsowas in der Art z.B… es könnte ja sein, das das Kind selber Gegenargumente findet und auf Dauer ein bischen einsichtiger wird.

Sabine

Das ganze hat mit Phase überhaupt nix zu tun.
Das ist ein ganz normaler Test der Grenzen wie es jedes Kind tut und wo man als VERANTWORTUNGSVOLLER Erziehungsberechtigter SOFORT eingreifen musst, um zu unterbinden, dass es wieder passiert.

Schon beim ersten Diebstahl hätte das Kind volle Elterliche Härte spüren müssen (sprich: Deutliche Standpauke, ins Gewissen reden sofern es da ist bei nem 4 jährigen…, vielleicht ein Tag Hausarrest).

Es stimmt, dass jedes (oder die meisten) Kind das mal macht, aber es muss auch sofort eine erzieherische Maßnahme folgen, wenn man das mit „Ist ne Phase“ abtut und trotz Maßnahmen keine Ernsthaftigkeit dahinter steckt, ist doch klar, dass der kleine weitermacht.

Dafür ist es jetzt aber zu weit fortgeschritten.
Es geht ja schon über Jahre. Das Kind hat die Hälfte seines Lebens so verbracht wenn es mit 4 angefangen hat.

Es kennt es nicht anders… es hat eine Verhaltensweise entwickelt.

Und was hat Hausarrest mit dem eigentlichem Problem zu tun?
Wenn schon Strafe statt Gespräch/anderen Versuchen (z.B. herauszufinden WARUM) dann denke ich es muß auch Bezug haben.

Sabine

In wie weit sähst du einen Bezug, dem Kind was wegnehmen?

Nein, eine Strafe muss dem Kind eine Grenze auflegen (z.B. nicht raus dürfen wenn es rauswill. ist das Kind ein Stubenhocker bringt Hausarrest natürlich gar nix).
Wichtig ist nur dass es im zeitlichen Rahmen mit der Tat zusammen hängt, damit das Kind Strafe und Tat miteinander verbindet. (darum sind mehrere Wochen HA o.ä. auch vollkommen sinnfrei).

War an sich allerdings auch nur als Beispiel gedacht.