Hallo! Ich habe eine Frage zum Klettern in nicht vorgegebenen Routen. Also Routen, wo noch keine Bohrhaken vorhanden sind und alles mit Friends und Klemmkeilen ect. gesichert werden muss. Wenn man es nun bis zum Gipfel, oder bis zu einem guten Stand geschafft hat und nun wieder umdrehen will… wie kommt man dann hinunter ohne Material am Berg zu lassen? Denn wenn ich mich abseilen will, so brauche ich ja einen Stand, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man dann jedes mal seine Friends und Klemmkeile ect. am Berg lässt und sich dann an diesen abseilt…? Wäre nett, wenn mir jemand auf diese Frage antworten könnte… Lg Maria
Hallo Maria,
in absolut „cleanen“ Routen den Rückzug anzutreten ohne Material zurück zu lassen ist tatsächlich schwierig bzw. nicht möglich.
Das geht eventuell noch ganz gut wenn man das Seil um einen sicheren Baum geben kann, sonst wohl nicht.
Die billigste Variante ist das Zurücklassen von Reepschnüren.
Diese z.B. durch eine Sanduhr fädeln oder um einen Felskopf legen.
Würde die (6mm)Reepschnur mindestens doppelt nehmen.
Direkt an der Reepschnur abzuseilen geht, da das Seil während es belastet wird sich in der Reepschnur nicht bewegt.
Wenn es so wäre (z.B. beim Ablassen) käme es innerhalb weniger Meter zur Schmelzverbrennung der Reepschnur und ein Absturz wäre die Folge.
Manche Kletterkumpel führen für solche Gelegenheiten ein sogenanntes Schraubkettenglied mit. Dieses kommt in die Reepschnur und anschliessend wird das Seil in dieses Kettenglied eingehängt. Das Kettenglied ist somit eine preiswertere Alternative zum Zurücklassen eines Karabiners.
Wenn du schon länger kletterst, wirst du vielleicht über altes Material verfügen, welches du nicht mehr zum Klettern verwenden willst. Dieses alte Zeug eignet sich meist genauso als „Opfermaterial“.)
In der Regel seilt man aber nicht ab, sondern steigt am Ende der Route über mehr oder weniger gute Wege ab Richtung Ausgangspunkt.
Hallo Maria!
Wenn es keine natürlichen Möglichkeiten gibt, ein Seil zum Abseilen zu fixieren (also etwa Bäume oder „Sanduhren“), bleibt einem tatsächlich nichts anderes übrig, als die oberste Sicherung im Fels zu belassen. Die weiter unten angebrachten Sicherungen können, soweit sie in gerader Fallinie liegen und von der Abseilposition aus erreichbar sind, beim Abseilen entfernt werden (nicht ganz einfach, aber auch nicht unmöglich).
Das Abziehen eines Abseilseils über eine Sanduhr oder einen Baumstamm hat natürlich den Nachteil, daß das Seil darunter leidet. Das würde ich nicht allzu häufig machen.
Ich hoffe, ich habe Dir mit dieser Auskunft weitergeholfen. Viel Spaß beim Erstbegehen,
Martin
Hallo Maria,
wenn man den Umkehrpunkt ereicht hat, seilt man ja in der Regel ab.
Wenn es am Top auch keinen Haken gibt, und keine Möglichkeit, zu Fuß über eine andere Route abzuseiten muss man sich eine Hilfskontruktion erstellen.
Das kann z.B. ein Baum sein, um den das Seil bis zur Hälfte gelegt wird. Du hast also zwei freie Seilenden, an denen Du abseilen kannst. Die Abseillänge darf somit nur halb so lang (weniger 1-2 m) als dein Seil sein.
Zur Not bleiben dann auch „opferhaken“ oder eine „Opferbandschlinge“ die in der Route verbleiben zurück.
Hat Dir meine Antwort ein wenig geholfen?
Hallo,
meistens kann man an Schlingen abseilen, die entweder an einem Latschenbusch, Felszacken oder eine Sanduhr befestigt werden. Bitte nimm in eine solche Route ein paar 8mm-Repschnüre mit, Länge so 1-1,5m.
Zum Abseilen kann man das Seil ohne Karabiner direkt in die Seilschlinge einhängen (aber nicht so topropen !)
Die sind billiger als Klemmkeile oder gar Friends.
Wenn du auf nummer sicher gehen willst, nimm einen Hammer und ein paar felshaken mit.
Beim Abseilen sollte der zweite dann erst abseilen, wenn der erste eine Möglichkeit gefunden hat zum weiterabseilen, andernfalls kann er den ersten wieder hochsichern, oder weiter oben eine Abseilstelle suchen.
Viel Erfolg
Matthias
Hi Maria,
alles richtig. Entweder es gibt es schon eingerichtete Abseilpisten, d.h. Hacken, Bohrhacken oder geschlagene Hacken , sind fest von Gipfel bis zum Wandfuß eingerichtet, meist in einen längeren Abständen bis ca. 35-50 m, oder wenn es das nicht gibt, dann Hacken zum Abseilen selbst setzen, d.h. Hammer und Hacken mit nehmen und an geigneter Stelle einschlagen.
Grüße LW
Hallo Maria,
also am besten eine Route an einem Berg aussuchen, der du auch mit SICHERHEIT gewachsen bist. Also 1-2 Grade unter Bohrhakenniveau. Dann kommst du wahrscheinlich bis oben.
A)Dann den Berg so aussuchen, dass es einen NORMALABSTIEG (meist wandernd oder leichtes Geklettere) gibt.
B)es gibt Abseilrouten. Dort hängen vielleicht noch alte Reepschnüre. BEsser eigene kurze Schnüre mitnehmen, die du über Felsköpfe legst oder durch Sanduhren fädelst. Die bleibnen dann in der Tat oben.
C)wenn es eher ein geordneter Rückzug werden soll, kannst du froh sein, dass das überhaupt geht und lässt halt alles oben, was nötig ist, um nach unten zu kommen. C’est la vie! Deshalb auch der einführende Satz.
Viel Spaß
urban
Wenn DIE Frage Relevants hat - klettere Routen MIT BH + Abseilpiste!
- Gibt´s genug. Warum machen bzw. andenken wo kein Plan da ist?
Abstieg muß nich´ gleich Abseilen sein.
Lauf runter. Oder suche die Abseile falls vorhanden + + plane 2te Möglichkeit (Stirnlampe + Beschrieb + Vorstellung vom möglichen Abstieg).
Christoph
PS.:
Nich´ jede Tour mit BH ist zum Abseilen geeignet. Vor allem für euch!!! Nur bei Abseilpiste! - bis ihr weiter seid.
Abseilen Probleme auch wenn BH:
Flache Stücke = Abziehschwierigkeiten + Steinschlag
Steile Stücke = Überhänge: beim Abseilen Klinken + 2te Aushängen / Dächer mit deponiertem Hilfseil
Beidemale = Zeitaufwand! + Können. = Üben + KEINE FEHLER
Überlege IMMER mögl. Fehler = welche Konsequenz? Fehler passieren. Manchmal weniger Konsequenz.
Aber falls bspw. Dach letzte Seillänge von 10SL Abseile ist besser 0,o Fehler!!
Tour ist zuende - am Auto.
Hi!
Da ich solche Routen noch selten gemacht habe kann ich dir da leider keine fachkundige Antwort geben. Meines Wissens nach muss man schon, wenn man mittendrin abbricht, Material in der Wand lassen, ausser du findest zufällig eine große Nase oder „Öse“ in der Wand wo du dein Seil durchführen kannst.
Sorry, aber viel Spaß noch und einen sicheren Abgang!
LG Barbara