Klick-Laminat nachträglich noch ändern?

Hallo zusammen,

wir haben mal eine Frage: In einem Haus, das wir zu kaufen gedenken, wurde vom Vorbesitzer Klick-Laminat verlegt, allerdings total diletantisch (ohne Beachtung der Maserung kreuz und quer aneinandergeklickt). Jetzt fragen wir uns als absolute Laien: Kann man hier möglichst ohne viel Aufwand die falschherum verlegten Dielenbretter umgedreht bekommen, sodass es von der Maserung dann wieder passt? Oder ist das fast genauso aufwändig wie neu verlegen, weil man dann alles rausreißen muss, um an die einzelnen Bretter zu kommen? Gäbe es da evtl. irgendwelche Tricks oder Kniffe, das möglichst ohne viel Aufwand zu machen? Danke schon jetzt allen fleißigen Helferlein! :smile:

LG und schönes WE!

Claudia

Hallo Claudia,
ich fürchte, Dich mit meiner Antwort entttäuschen zu müssen. Der enizige Weg, eine dilettantische Verlegung wieder in geordnete Verhältnisse zu überführen geht nur über den Rückbau der Fußbodenelemente und deren Neuverlegung!
–…--…–…--…–…
Mfg Klaus

Hallo Klaus,

danke für die Info, das hatte ich schon befürchtet.

Habe zu dem Thema mal gegoogelt und bin dabei auf dieses Bild gestoßen:
http://www.holzprofi24.de/shop/bodenbelaege/laminat/…

Genau so sieht das da aus - ähhh, muss das etwa so sein, wenn die das sogar im Verkaufsprospekt so abbilden? Das sieht doch total doof aus, oder? *kopfkratz*

LG
Claudia

Hallo Claudia,
ich habe selbst früher jahrelang mit Parador zusammen gearbeitet, als das mit Laminatfußböden gerade los ging.
Das, was Du da auf dem Bild siehst, so sollte es keinesfalls sein.
Sicher, für Laminatdekore sind keine konkreten Vorgaben betreffend die Dekore festgelegt. Aber da sich die Dekore an Parkettwerkstoffe anlehnen, müssen sie es sich auch gefallen lassen, wenn man die für Parkett heranzuziehenden Kriterien auch an die Papierdekore festlegt.
Und ein sichtbarer Versatz des Splintholzes von 1cm nd mehr ist auffällig. Meistens stört es auch das optische Erscheinungsbild.
Würde ich also als beispielsweise gerichtlich beauftragter Sachverständiger einen derartigen Fußboden, wie im Internet abgebildet, vorfinden, dann wäre der Verleger in einer sehr unangenehmen Situation. Er hätte ein derartiges Muster erkennen und gar nicht erst verlegen dürfen.
Sind alle Elementoberfläche aus der Lieferung optisch nicht einwand frei verlegefähig, ginge die gesamte Sendung unverlegt wieder zurück an den Lieferanten oder Hersteller!
Noch einmal: das, was Du da auf den Foto erkennen kannst, spiegelt wahrscheinlich jene in Deinem Heim vorfindbare Situation des Fußbodens wider.
Klare Aussage: nicht akzeptabel!
-.-.-.-.-.-.-
Mfg Klaus

Hallo Klaus,

ja, so wie auf dem Foto sieht es da wirklich aus. Leider hat die Vorbesitzerin es so klaglos abgenommen, es ist zwar neu verlegt, aberda sie als Auftraggeberin es schon so abgenickt (und bezahlt) hat, fürchte ich, als Käufer des Hauses haben wir dann keine Handhabe mehr, da noch Schadenersatzansprüche beim Verleger geltend zu machen… Naja, das spiegelt sich dann wohl zwangsläufig in der Kaufpreisfindung der Immobilie dann wieder! Schlimm nur: Das haben die so im ganzen Haus in allen Räumen „verbrochen“! :frowning:

LG
Claudia

Servus,

ich hätte da noch eine leicht andere Meinung als unser hochgeschätzter Klaus (ehrlich gemeint).
Standard ist bei Landhausdielen (-optik) der Versatz des Dekorpapiers von Diele zu Diele.
Sehe dir die Seiten von Haro, Gründorf/Tehürne, Berry, Witex, Egger…mal an.
Bei Gründorf/Tehürne gibt es eine Serie Plankline die gerade ohne diesen Versatz auskommt. Dort wird es als absolutes Alleinstellungsmerkmal gegenüber den Wettbewerbern heraus gestellt.
Wenn du auf der Seite von Gründorf bist kannst du dir ja mal die anderen Dekore ansehen - da gibts dann wieder den Versatz.

http://www.gruendorf.de/

Wie von Klaus ja bereits erwähnt soll das Laminat den „echten Parkett“ imitieren. Gerade das ist ja das Zeichen von echtem Holz dass es keine endlos Verlegung ermöglicht. Wenn das Brett aus ist dann kommt das nächst dran. Das sieht anders aus und somit sieht man den Stoss.
Ich persönlich kann jetzt an dem Parador-Bild keinen Mangel feststellen.
Ich wüsste allerdings auch nicht wie man die Dielen anders verlegen könnte. Die Verbindung lässt eine andere Verlegung nicht zu.
Man kann die Dielen ja nicht drehen - da wäre dann Feder an Feder.

Das ist allerdings nur meine persönliche Meinung als Schreinermeister und Parkettlegermeister.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Hofer

1 Like

Hallo Herr Hofer,
es ist natürlich so, dass ein Holzdekor, das vom Hersteller bereits mit Dekorversatz angepriesen wird, niemals mangelhaft sein kann. Dann ist es eine produktspezifische Materialeigenschaft.
In den meisten Fällen jedoch wird es so sein, dass sich ein Dekorversatz oder extrem sichtbarer Versatz im dielenübergreifenden Verlauf von Kernholz oder Splinten auch optisch ungünstig darstellt.
Hier gibt es keine normativen Regeln, doch hat es sich in der Praxis eingebürgert, je nach optischer Auffälligkeit maximal 10mm zuzulassen. Wenn es optisch nicht störend wirkt.
Hamberger beispielsweise hat den dekorversatz (allerdings bei Stabdekoren) auf +/- 5mm begrenzt. Weil es eben ansonsten optisch störend ist.
Wenn Dielen verlegt werden (und nun kommen wir wieder näher an das eingangs geschilderte Problem des Fragestellers heran) dann wurde bereits im Werk eine entsprechende Selektierung vorgenommen.
Dielen, wie beispielsweise mit einem Dekor wie auf der Seite von PARADOR, die können Sie auch durch drehen oder wenden (scherzhaft angemerkt) nicht so verlegen, dass ein störungsfreies Oberflächenbild entsteht.
Eine Endlosverlegung im dekor, wie von Ihnen angesprochen, ist sicherlich nur mit einem elastischen Bodenbelag möglichm, nicht jedoch mit einem Naturprodukt wie Parkett.
Doch auch bei parkett gibt es bestimmte Regeln, die auch auf Dekore von Laminat-Fußbodenelemente übertragen werden können.
Stört der Versatz im Dekorverlauf nd wurde explizid in der Produktbeschreibung nicht darauf hingewiesne, gelten die ca. 10mm Versatz bei optischer Störung.
–…--…
Abschließend möchte ich nur noch anmerken, dass ich u.a. Schreiner- und Parkettlegermeistern mit Achtung und Respekt angesichts ihrer Fachkenntnisse gegenüber stehe!
Mfg Klaus

Man könnte das Ganze jetzt noch weiter überziehen und den längsseitigen Versatz bemängeln…! Meines Erachtens eine völlig sinnfreie Diskussion, und wie Herr Hofer schon sagte: eine Endlos-Verlegung ist bei Echtholzdielen nicht möglich, warum sollte es dann bei einem Holzimitat nicht toleriert werden bzw. nur bis 10mm – wo steht dass geschrieben und auf welcher Grundlage würde das ein Gutachter – ohne subjektive Beurteilung - bemängeln?
Ich frage mich ob Sachverständige wirklich mit Sachverstand bei der Sache sind.

Beste Grüße
Michael Schmidt

Sehr geehrter Herr Schmidt,
ob ein Sachverhalt als überzogen gilt, das entscheiden nicht Sie. Das wird in der Praxis entschieden.
Sicherlich haben Sie persönlich das Glück, aus der Distanz heraus Ihre Meinung preis geben zu können.
Doch leider ist das bei den Sachverständigen, deren Kompetenz Sie ja in Frage stellen, anders.
Wir „kämpfen“ ganz vorne an „der Front“, müssen auch bei gerichtlichen Auseinandersetzungen gerade bei Sachverhalten, die nicht immer als Anforderung in Normen und Regelwerken festgehalten sind, entscheiden.
Ich darf einmal unterstellen, dass Sie persönlich nicht jene Zeitaufwendungen für Literaturrecherchen und Weiterbildung investieren, wie beispielsweise ich.
Ihre Frage, ob Sachverständige mit Sachverstand bei der Sache sind, ist hart an der Grenze zur Denunziation und Ehrabschneidung.
Doch jeder, auch Sie natürlich, hat unbestritten das Recht auf seine eigene Meinung. Und sei sie noch so abwegig und verkehrt.
Überlassen Sie technische Bewertungen jenen, welche sich berufsmäßig täglich mit der Sache auseinandersetzen und meistens Regelwerke aufgrund ihrer Fachkenntnisse interpretieren müssen. Ob Sie bei Fußböden dazu in der Lage sind, vermag ich nicht zu bewerten.
.
Doch auch wenn -als weiteres Beispiel- nirgendwo beschrieben steht, dass Parkett nicht unter Wasser gesetzt werden darf, so darf diese Vorgehensweise -würde sie denn durchgeführt- dennoch als unsachgemäß in der Handhabung eines Fußbodens bewertet werden! Und da gibt es noch eine Vielzahl weiterer Beispiele.
Bei „ohne subjektive Beurteilung“ in Ihrem posting meinten Sie wohl „ohne objektive Beurteilung“? Dann gäbe Ihr Satz zumindest einen Sinn.
-.-.-.-.-.-.-
Mfg und abschließend: Klaus Rauer

Lieber Herr Rauer!

Warum fassen Sie sich nicht einfach mal kurz und knackig, wieso immer dieser Wortschwall?

Und natürlich habe ich das Recht die Kompetenzen mancher Sachverständigen in Frage zu stellen, das hat nichts mit denunzieren zu tun, sondern ist Betanteil des Grundrechts auf freie Meinungsäußerung und meiner beruflichen Erfahrung – nicht nur Sie sind gut ausgebildet (wieso müssen Sie das eigentlich ständig erwähnen, sollte man doch von einem Sachverständigen erwarten), sondern auch ich stecke viel Zeit in meine Weiterbildung (ich liebe Bodenbeläge).

Im übrigen ist Ihr Beispiel mit dem Parkett völlig am Thema vorbei – hierbei würde die zulässige Haushaltsfeuchte überschritten und das würde dann wiederum nicht den Normen entsprechen. lol*

Das mit der subjektiven Beurteilung habe ich schon richtig formuliert – lesen Sie den Satz einfach nochmals.

Zudem habe ich nicht vor ihre Fachkompetenz in Frage zu stellen, sondern behaupte lediglich, dass die von Ihnen bezogene Piosition in verbindung des Versatzes überzogen ist.

Beste Grüße

Hallo,

Kann man hier möglichst ohne viel Aufwand die
falschherum verlegten Dielenbretter umgedreht bekommen,

Klicklaminat kann man nicht „falsch herum“ verlegen! Auf einer Seite ist die Nut, auf der anderen die Feder. Es geht nur Nut an Feder zu verlegen.
Dass es zu einem Musterversatz an den Seiten der Einzelbretter kommt ist auch normal. Üblicherweise werden die Bretter in der Abfolge verlegt, wie sie aus der Packung kommen. Bisher habe ich noch niemanden getroffen, der sie nach Muster vorsortiert.

Gruß, Niels