Klimaerwärmung und Winterschlaf bei Tieren

Hallo Ihr Lieben,

ich weiss nun nicht, ob dies das richtige Forum ist aber ich versuche es mal:

Meine Freundin hat mir eine verzwickte Frage gestellt, und wir können sie nicht beantworten. Darum brauche ich eure Tips! Dieser Winter ist ja sehr warm - was machen die Tiere, die normalerweise Winterschlaf halten?

Ist der Winterschlaf abhängig von der Temperatur, dem Sonnenlicht oder haben die Tiere es als Instinkt in sich? Und wenn die Tierchen diesen Winter nicht schlafen und sich schön ausruhen für den kommenden Frühling, werden Sie dann ganz fett und träge weil sie sich trotzdem eine Fettschicht anfressen? Werden die Tiere dann im Frühling weniger erholt sein? Hm, Fragen über Fragen :wink:

Ich finde es wirklich interessant zu wissen, welche Auswirkungen diese warmen Temperaturen auf Igel etc. haben. Vielen Dank für eure Antworten, und sorry falls es im falschen Brett sein sollte.

Viele Grüße,
Jessica

Ist der Winterschlaf abhängig von der Temperatur

Anscheinend ja. Anders ist nicht zu erklären, warum momentan beispielsweise so viele Igel herumlaufen - und dehalb verhungern.

Ist der Winterschlaf abhängig von der Temperatur, dem
Sonnenlicht oder haben die Tiere es als Instinkt in sich?

Hallo Jessica,

Igel hab ich dieses Jahr auch schon viel zu spät herumlaufen sehen, und Bären fühlen sich,wie man hört oder liest, vom Wetter auch verarscht, aber das kriegen wir hier nicht so mit, weil sie ja bei uns unabhängig von der Jahreszeit als Problembären abgeknallt werden.

Es gibt allerdings viele Abstufungen von Winterschlaf. Ausserdem ist ja die Frage, wie es weitergeht: wenn sich ein Igel noch was anfrisst und dann erst schlafen geht, oder wenn es überhaupt nicht mehr kalt wird, dann hat er ja eher einen Vorteil.

Entscheidend für die Nahrungssuche vieler Tiere ist die Frage, ob der Boden gefroren ist.

Gruss Reinhard

Ausserdem ist ja die Frage, wie es weitergeht: wenn sich ein
Igel noch was anfrisst und dann erst schlafen geht, oder wenn
es überhaupt nicht mehr kalt wird, dann hat er ja eher einen
Vorteil.

Nicht wirklich. Dass es jetzt warm ist, heißt nicht, dass die Igel auch genug zu fressen finden, um ihren Energiebedarf zu decken oder sich gar noch Vorräte anzufressen. Sie leben ja hauptsächlich von Insekten und die sind im Winter Mangelware. Es gibt zwar auch ein paar Indekten, die sich von den Temperaturen verwirren lassen, aber das reicht offenbar nicht. Wenn die Igel nicht das Glück haben, eingefangen und über den Winter gefüttert zu werden, dann werden sie wohl verhungern.

Hallo Jessica,

Hier in der Region Basel, blühen gerade die Gänseblümchen und der Löwenzahn, aber Insekten habe ich keine gesehen …

Letzte Woche haben wir eine Eidechslein rumspringen gesehen.

Fragt sich jetzt, was geschieht, wenn es doch noch kalt wird.

MfG Peter(TOO)

Hallo Jessica

Vorhin habe ich mich mal mit einem Kollegen aus der Arbeitsgruppe gesprochen. Er untersucht zusammen mit anderen die Artenvielfalt der Spinnen, Insekten, etc. und ihre Aktivität über einen längeren Zeitraum. Das Untersuchungsgebiet ist ein Auwald im nördlichen Oberrhein. Dort liegt die Temperatur stets deutlich über dem deutschen Mittel. Jetzt seine Beobachtung:

  1. Sämtliche Tierarten treten in dem Auwald zwei bis vier Wochen früher auf, als in vergleichbaren Gebieten in Deutschland außerhalb des Oberrheingebietes. Das gilt praktisch für jeden Monat innerhalb der letzten drei Jahre. Seit der Zeit läuft das Projekt.

  2. Milde Winter mit Tagestemperaturen über 10°C sind keine Seltenheit am Oberrhein, man findet daher in der langjährigen Untersuchung in den Wintermonaten stets noch Aktivität, auch wenn anderswo eine geschlossene Schneedecke liegt.

  3. In diesem Winter gibt es bis jetzt - zumindest für die Spinnen - noch keinerlei Anzeichen für außergewöhnliche Aktivitäten. Für die anderen Tierarten sind die Daten noch nicht da. In anderen Teilen Deutschlands wird das, was hier als normale Aktivität gilt, allerdings als Außergewöhnlichkeit beobachtet.

Gruß
Andreas

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Hallo Andreas /hallo Jessica,

mein Beitrag für die Beobachtungen Deiner Kollegen am Oberrhein:

Heute morgen schlängelte sich ein ca. 10 cm langer fetter, munterer Regenwurm über meine regennasse Terrasse. Auf der Hauswand saß eine große Spinne. Inzwischen hat sie am Fensterrahmen aussen (windgeschützt) ein Netz gebaut.
Gestern Morgen flog durchs offene Badfenster eine Stubenfliege.
(Ich wohne in der Nähe von Stuttgart)

Was den Regenwurm betrifft, so bin ich überzeugt, dass es in den nächsten Tagen nicht zu nennenswertem Frost kommt. Ansonsten hätte der kleine Kerl sich heute mindestens 60 cm unter der Erde befinden müssen.

Viele Grüße
von Mara

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