Klimaveränderung von wann?

Hallo,
die Entwicklung des Wetters momentan ist ja schon erstaunlich. Sintflutartige Regenfälle und heftige Stürme (zumindest hier bei uns im Norden). Nun prophezeit man uns ja, daß dies erst der Anfang der Auswirkungen von Umweltverschmutzung etc. sei.
Das heisst ja so ungefähr, daß dies die Auswirkungen sind von Umwelteinflüssen, die bereits Jahre zurückliegen. Ja, aber wie lange liegen die denn nun zurück? Und wenn dem so ist, wann bekommen wir die Auswirkungen unserer heutigen Umweltsünden zu spüren? Unterliegt das einer gewissen Progression? In einigen Gebieten der Erde gibt es Flutkatastrophen, in anderen Erdbeben, in wieder anderen Stürme oder Dürreperioden. Welchem Prozeß nach geht das vor sich? Ich meine, könnte es auch andersherum gehen, das wir im Norden plötzlich eine Dürreperiode erleben und die Wüste wird von Dauerregen heimgesucht? Ich meine festgestellt zu haben, daß die Stürme hier im Norden deutlich zugenommen haben, sowohl an Anzahl als auch an Intensität. Zumindest habe ich noch nie so einen Sommer mit derartigen Regenfällen erlebt. Ich bin gespannt auf Theorien, wissentschaftlich fundiertes oder aber auch nur Meinungen zum Thema.
Gruss Sebastian

Hallo,

ich war am Mittwoch in Salzgitter und am Donnerstag in Flensburg. Ich hatte den eindruck, daß irgend so ein Trottel gerade die Ostsee auskippt. Ich dächte sogar von weitem den alten Noah auf seiner Arche erkannt zu haben. bin mir aber nicht sicher :smile:

Brauchst mir jedenfalls über die Vorgänge nix zu erzählen, war live dabei.
Im Allgemeinen wird es schon seit ca. hundert Jahren stetig etwas wärmer. Ich habe über Vermutungen gelesen, daß es ein ganz normaler Vorgang sei. Wir leben ja in einer Warmperiode einer Eiszeit. Auch hat es aus geswchichtlichen Aufzeichnungen heraus schon wesentlich wärmere und wesentlich kältere sommer gegeben als seit den aufzeichnungen, bzw sogar Perioden, die man als kälter oder wärmer bezeichnen könnte.

Frank

Hallo Frank,
naja, wärmer und kälter ist ja gut und schön. Aber dieser Sommer ist nicht nur kalt, sondern auch verdammt nass. Das die Koppel gegenüber unseres Gartens im Herbst geflutet ist kenne ich ja schon, aber im Sommer? Vor allem die Stürme werden schon verdammt heftig (siehe Berlin und Brandenburg). Noch dazu werden momentan die Bäume ja nicht nur durch Stürme entwurzelt, sondern kippen bei leichtem Wind schon um, weil sie durch den aufgeweichten Boden entwurzelt werden. Was bei uns gestern wieder alles so an Bäumen auf der Strasse lag obwohl es nicht windig war. Im Frühjahr ist uns eine mächtige Birke aufs Haus gefallen. Die Wurzeln waren regelrecht verfault. Und dieses „Baumsterben“ wirkt sich ja auch wieder irgendwie auf das Klima aus (auch wenns in den USA eher durch Waldbrände verursacht wird). Daher interessiert mich mal, in welche Richtung wird das ganze gehen? Die Meinungen gehen ja von „Es war auch schon mal wärmer/kälter, das hat nichts zu bedeuten“ bis zu „Das sind erst die Vorboten der Klimakatastrophe“.
Gruss Sebastian

Hallo nochmal,

das kann dir keiner so genau beantworten. die Wetteraufzeichnungen sind erst ein paar Jahrzehnte alt (so ab 1870?), da kann man keine stichhaltigen Prognosen liefern. Zudem spielen da noch ganz andere Aspekte mit rein. Wenn es z.B. wärmer wird, kommt auch mehr Dreck in die Luft, der Licht vielleicht in höhheren Schichten schon reflektiert und es sich unten wieder abkühlt (das muß jetzt aber nicht stimmen, ich habe davon keine ahnung). Oder es spielen sich noch ganz andere Szenarien ab, die wir bislang noch nicht kannten.

Frank

Hi Frank,
hmm. Das unter bestimmten Umständen der Treibhauseffekt auch zu mehr Wasserverdunstung führt, die wiederum zu erhöhtem Niederschlag führt habe ich auch schon gehört. Nur meine ich letztens irgendwo gelesen zu haben, das wir erst in x Jahren die Auswirkungen von Heute erleben werden. Das heisst doch, das es für so eine Prognose irgendwelche auswertbaren Daten geben muss.
Zumindest nach heutigem Kenntnisstand sind scheinbar irgendwelche Hochrechnungen möglich. Immer noch neugierig auf Antworten.
Gruss Sebastian

Hallo Sebastian,

Nun prophezeit man uns ja, daß dies erst der Anfang der
Auswirkungen von Umweltverschmutzung etc. sei.

Da die Klimamodelle mit grossen Unsicherheiten belastet sind
(z.B. wann hört der Golfstrom auf, wieviel CO2 ist im Meereswasser gelöst, löst sich da noch mehr oder entweicht es aus dem Meer und geht in die Athmosphäre,…)

Das heisst ja so ungefähr, daß dies die Auswirkungen sind von
Umwelteinflüssen, die bereits Jahre zurückliegen. Ja, aber wie
lange liegen die denn nun zurück?

Bei den FCKW scheint es rel. sicher zu sein. Da hat man wohl Halbwertszeiten, Ozonzerstörungsraten, Transportmodelle…
Da ist das Ergebnis, dass der schlimme Teil erst noch kommt und in ca. 45 J (50 Jahre nach Verbot) es wieder besser wird

Und wenn dem so ist, wann
bekommen wir die Auswirkungen unserer heutigen Umweltsünden zu
spüren? Unterliegt das einer gewissen Progression?

Es ist ganz einfach: Mach eine Vorhersage und dann findest Du in der Bibliothek auch ein (anerkanntes) wiss. Modell, welches Dich bestätigt.
Im Ernst: Soll heissen, die Vorhersagen der Klimaforscher gehen soweit auseinander, je nachdem welche Effekte man wie einkalkuliert/vernachlässigt, dass alles denkbar ist. Dies hat auch mein Vorposter schon ausgeführt.

Zumindest habe ich noch nie so einen Sommer mit derartigen
Regenfällen erlebt. Ich bin gespannt auf Theorien,
wissentschaftlich fundiertes oder aber auch nur
Meinungen zum Thema.

Wetter-Extreme gab es immer, nur durch die Mobilität und dem Auflösen der Dorfgemeinschaften wird sowas nicht mehr tradiert. Als Extrembeispiel kann ich aufbieten:
Austrocknung der Elbe bei Dresden Anfang dieses Jahrhundert: einmal wohl auf wenige cm (?1906), einmal wohl einige 10cm (1918). Soviel zur Klimaerwärmung, die B*** vor einigen Jahren anlässlich eines warmen, regenarmen Sommers auf das Titelblatt hob.

Tschuess Marco.

Hallo,
ich denke, daß derzeit viel zu viele subjektive Einschätzungen
zu dem Thema gemacht werden. Innerhalb eines Menschenlebens
können merkliche Veränderungen beim besten Willen nicht subjektiv
beurteilt werden wenn selbst mit modernsten Meßmethoden keine
signifikanten Änderungen zu beweisen sind.
Unwetter, Stürme, extrem kalte Winter und lange Regenperioden
gab es immer und überall mal.

Was es aber früher nicht gab, das waren Ferhnsehen und Presse,
die sich sofort auf jedes Ereignis stürzen und es als
herausragend und einmalig klassieren, um daraus eine Topmeldung
für Seite 1 zu zelebrieren und in langen Berichten mit
ausführlichen bunten Bildern den sensationgierigen Zuschauer
füttern. So kommt eben jede Woche mind. eine Katastrophe in
unser Bewustsein.
Dabei sind endliche Katatrophen nur lokal begrenzte Effekte,
die vom Menschen hausgemacht wurden.
-> in Hamburg gab es wohl vor einigen Jahrzehnten eine gewaltige
Springflut, die riesige Stadtgebiete überflutete, weil die
Deiche zu schwach waren.
-> Die große Oderflut war auch auf ähnliche Effekte zurückzufühen.
-> Daß Köln regelmäßig überflutet wird, liegt ja wohl auch
daran, daß es zu niedrig liegt und daß dem Rhein Flußaufwärts
große Poldergebiete weggenommen wurden.
-> Häufigere Fluten an der Elbe sind z.B. auf abgestorbene
Wälder im Riesengebirge zurückzuführen usw.
-> In vielen Gebieten der Erde wurden riesige Waldgebiete
abgeholzt, die dann nach Jahrzehnten der Bodenerosion nun keine
Wasser mehr halten. So gibt es jetzt eben regelmäßig
Überschwemmungen, wenns im Gebirge regnet. Das Wetter muß da
gar nicht anders sein.

Zur Klimmaveränderung gibt es zwar Theorien, aber alle Prognosen
gehen von merklichen Veränderungen frühestens nach 30…50Jahre
aus. Wieviel davon der Mensch zu verantworten hat, ist unklar.

Allerdings steht natürlich eindeutig die Forderung, eine evtl.
gravierende Beeinflussung des Klimas durch menschl. Handeln
weitestgehend zu begrenzen. Hier steht also gar nicht die Frage,
ob es erst zu Maßnahmen kommen soll, wenn das Eintreten einer
Katatrophe bewiesen werden kann, weil es dann schon zu spät ist.
Insofern sind alle heutigen Maßnahmen reine Prophylaxe gegen die
mögliche „Klimakatastrophe“.
Gruß Uwi

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Sebastian,

Mit KLIMA wird das mittlere Wetter über einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren bezeichnet. Wenn du also heute das Wetter ändern würdest, währe erst in einigen Jahrzenten bewiesen, dass es auch eine Auswirkung auf das Klima hatte.

Das Problem ist aber, dass erst bewiesen ist, dass WIR eine Klimaänderung versucht haben, wenn es zu spät ist.
Hinzu kommt, das die „Wettermaschine“ ein chaotisches System ist und deshalb dazu neigt „plötzlich“ umzuschlagen.
Da das System extrem kompliziert ist, können eigentlich nur Wahrscheinlichkeiten berechnet werden Was welchen Effekt bewirken wird. Das ist auch einer der Gründe wieso die verschiedenen Klimamodelle sehr unterschiedliche Resultate liefern. Hinzu kommt noch, dass wird das Wetter nicht im Labor „testen“ können um zu beobachten welche Einflüsse welche Auswirkungen haben.

Als einzige vernünftige Möglichkeit, ausser die Menschheit will wirklich ausprobieren ob die Geschichte mit Noah so stimmt, ist und bleibt, alles was nach unserem Wissen das Klima beeinflusst zu unterlassen.

MfG Peter(TOO)
P.S. Ich habe auch subjektiv das Gefühl, dass wird jetzt mehr und stärkere Stürme haben.

hi Sebastian,

aufgrund von Eisbohrungen hat man wohl festgestellt, daß es in den letzten einigen tausend Jahren ‚unnatürlich‘ stabiles Wetter bzw Klima gegeben hat. Es gab Zeiten, da waren Temperatursprünge von einigen °C in wenigen Jahren keine Seltenheit.
Was spricht dagegen, daß dieser ‚unnatürliche‘ Zustand jetzt zufällig zuende geht?
Das der Mensch durchaus einen Einfluß haben kann, möchte ich nicht in Abrede stellen. Außerdem bin ich weiterhin der Meinung, daß die Menschen sehr(!) sorgfälltig mit den Rohstoffen umgehen sollen, das oben gesagte ist also kein Freibrief für ungehemmtes Wachstum um Umweltzerstörung!

Gandalf

Hi Uwi,
ich glaube schon, das ich das nicht nur subjektiv sehe. Sicher gabs mal die sog. Jahrhundertsommer. Aber es war z.B. nie so, das ich nach einer Stunde Rasenmähen gleich einen heftigen Sonnenbrand bekam. Überflutungen im Binnenland sind oft auch durch unnatürliche Flussbegradigungen bedingt, klar. Trotzdem habe ich so ein ungutes Gefühl, daß dies erst der Anfang ist.
Gruss Sebastian

Hi Marco,
ja, das ich meine Theorien schon bestätigt bekommen würde, wenn ich gezielt danach suche, war mir klar. Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, mir eine kleine Wetterstation im Garten zu bauen, um einfach mal zu beobachten, ob ich mich nicht irre.
Schlagzeilen hin oder her, da gebe ich nichts drauf. Aber ein Blick aus dem Fenster und das beobachten von Pflanzenwachstum etc. kann schon eine Menge aussagen. Man beobachte nur mal die Wespen oder Hornissen, die dieses Jahr (und erstaunlicherweise auch letztes Jahr) deutlich weniger Nester bauen, als die Jahre zuvor. Ich mache mir halt Gedanken, wenn es Ende Juli Hunde und Katzen regnet bei nur 14°C.
Gruss Sebastian

Hi Gandalf,
wo Du gerade von Eisbohrungen sprichst. Nach Aussagen des BUND ist die Eisdecke in den letzten 40 Jahren im arktischen Meer um 40% dünner geworden, der Meeresspiegel um ca.10cm höher.
Da man laufende Untersuchungen erst seit ein paar Jahren macht, sind diese Messungen natürlich nicht unbedingt represäntativ, wenn man mal von ein paar Millionen Jahren ausgeht. Ich mache mir halt so meine Gedanken darüber und wollte mal wissen, ob jemand genauere, verlässlichere Daten hat.
Gruss Sebastian

Hallo Peter,

Mit KLIMA wird das mittlere Wetter über einen Zeitraum von
mindestens 30 Jahren bezeichnet. Wenn du also heute das Wetter
ändern würdest, währe erst in einigen Jahrzenten bewiesen,
dass es auch eine Auswirkung auf das Klima hatte.

Hmm, ich weiss ja nicht, ob ichs drauf ankommen lassen sollte.

Das Problem ist aber, dass erst bewiesen ist, dass WIR eine
Klimaänderung versucht haben, wenn es zu spät ist.

Genau das ist der Punkt.

Hinzu kommt, das die „Wettermaschine“ ein chaotisches System
ist und deshalb dazu neigt „plötzlich“ umzuschlagen.
Da das System extrem kompliziert ist, können eigentlich nur
Wahrscheinlichkeiten berechnet werden Was welchen Effekt
bewirken wird. Das ist auch einer der Gründe wieso die
verschiedenen Klimamodelle sehr unterschiedliche Resultate
liefern. Hinzu kommt noch, dass wird das Wetter nicht im Labor
„testen“ können um zu beobachten welche Einflüsse welche
Auswirkungen haben.

Tja, das die Meteorologen noch immer keine verlässlichen Daten haben, weiss ich immer dann wenn Sonnenschein vorhergesagt wird und ich mal wieder keinen Schirm dabei habe ;-(

Als einzige vernünftige Möglichkeit, ausser die Menschheit
will wirklich ausprobieren ob die Geschichte mit Noah so
stimmt, ist und bleibt, alles was nach unserem Wissen das
Klima beeinflusst zu unterlassen.

Wenn man damit Geld verdienen könnte, bestimmte Sachen einfach bleiben zu lassen, würden es wahrscheinlich mehr Leute machen.

P.S. Ich habe auch subjektiv das Gefühl, dass wird jetzt mehr
und stärkere Stürme haben.

Wenn ich mir hier bei uns im Wald die Bäume so ansehe und nach jedem Sturm denke, das was jetzt noch steht ist stabil und beim nächsten Sturm liegen wieder zig Bäume, dann werden entweder die Stürme stärker oder die Bäume schwächer.
Gruss Sebastian

Hai Sebastian,

ich war gestern und vorigen Donnerstag in Flensburg. am donnerstag schien in Hamburg die sonne und in Flensburg hat einer die Ostsee ausgekippt, gestern war es umgekehrt. Ist schon irre das Wetter.
Ich verstehe nur nicht, warum die dort roggen anbauen und keinen Reis, das Klima ist ideal und Planatgen mit Seekühen drauf gibts auch genügend. :smile:

Frank

Hi,
hier meine Ideen: der Treibhauseffekt ist nur EIN Grund für die Erd-Erwärmung. Diagramnme zeigen, dass die Erwärmung deutlich parallel geht mit einer erhöhten Sonnenzyklen-Aktivität. Die Korrelation Treibhausgase - Erderwärmung ist dagegen schwächer!

Eine Erwärmung kann natürlich auch mehr Orkantiefs = Stürme bringen, weil mehr Wasserdampf in die Atmosphäre gerät. Allerdings ist dies örtlich sehr verschieden. In Norddeutschland mag man es merken - hier in Ostösterreich gab es kaum solche Stürme oder sintflutartigen Regenfälle in letzter Zeit. Man darf nicht den Fehler machen von persönlicher, lokal begrenzter Beobachtung auf globale Zustände zu schließen.

Noch eine Theorie: Sollte es mit der Erwärmung so weitergehen, könnte es in etwa 50-100 Jahren zu einem abrupten Umschalten auf Eiszeit kommen, da der Golfstrom abreißen könnte. Das heißt, speziell in Nordeuropa wirds empfindlich kühl. Allerdings sagen Wissenschafter heute, dass die Wahrscheinlichkeit dafür eher gering ist. Einen guten Artikel zum Thema gibts unter www.profil.at

ciao,
Pi.

Hi Pierre,
danke für Deine Anregungen. Ich sehe das auch nicht nach lokalen Begebenheiten. Aber es ist ja offensichtlich das was nicht stimmt, wenn es in Südafrika schneit wie Teufel, hier regnet und stürmt während es wieder woanders Dürre gibt.
Aber die Meteorologie scheint erstaunlicherweise noch ziemlich in den Kinderschuhen zu stecken, wenn ich (wie heute Mittag) in den Nachrichten den folgenden Wetterbericht höre (Radio NDR2):
„Die Temperaturen liegen bei 18-19°C und es kann immer wieder Regen geben.“
Da kann ich auch selbst auf das Thermometer schauen bzw. die Wolken anschauen :wink:
Gruss Sebastian