Klinikwahl

Hallo, Ich bin im Zweifel. Was meint Ihr? Kleine Klinik auf dem Land oder Großklinik in der Großstadt? Ich brauche eine Operation der Wirbelsäule.
Die "Gesundheitsfrabriken in der Großstadt operieren im Akkord. Schichtdienst, Wochenenddienst etc. Furchtbarer Job. Ist da die kleine Klinik, die kleine Quetsche evtl. besser? Oder ist dort die Qualifikation geringer? Sind halt so Ängste.

Hallo,

bei allem, das über Appendix hinausgeht, würde ich zusehen, dass ich bei einer Uniklinik oder einem (anderen) Maximalversorger lande. Idealerweise noch bei einem, der in der Fachrichtung seinen Schwerpunkt hat. Der wichtigste Faktor ist die Häufigkeit, mit der eine Operation durchgeführt wird. Es ist schön und gut, wenn man sich in einer kleinen Klinik wohlfühlt, wo man idealerweise noch die Ärzte kennt, aber wenn die die fragliche Operation nur einmal alle Jubeljahre durchführen, hilft das alles nix.

Hängt halt - wie angedeutet - vom Schwierigkeitsgrad des Eingriffs ab.

Gruß
C.

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Hallo!

Es gibt doch einen „Klinikatlas“ wo man je nach OP die „richtige“ Klinik finden kann. Nämlich die die für deinen speziellen Fall besonders erfahren ist weil sie diese OP regelmäßig und damit oft macht.

Ob klein oder groß ist erst einmal egal. Aber man muss bedenken klein bedeutet meist auch hier werden bestimmte OP nicht oft gemacht. Die Ärzte mögen sehr gut sein, aber nur die Praxis, also Zahl der OPs dieser speziellen Krankheit/Einschränkung macht den Meister.
In dem Atlas wird auch die Zahl der Komplikationen bei der OP- Art genannt. Auch das kann bei Auswahl der Klinik wichtig sein.

OP im Akkord ? Wenn du mehrere OPs am Tag je OP-Saal als Akkord ansiehst schon. Aber das nennt man Effizienz, man nutzt Technik und Personal optimal aus und kann mehr Patienten helfen.
Übrigens, manche OPs dauern wirklich nur Minuten, das Vor- und Nachbereiten des OP-Raums dauert länger. Andere dauern Stunden .

Dieser Klinikatlas ist jetzt wieder neu aufgestellt und vom Minister allgemein publik worden,im Prinzip gab es ihn schon seit Jahren.

MfG
duck313

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Man muss schon sehr Glück haben, wenn man dort die eigene Krankheit/Operation in der Datenbank findet. Gerade mal in einer der dort geführten sieben Fachrichtungen gibt es mehr als eine Handvoll explizit genannter Krankheiten. Dazu werden auch methodische Mängel des Atlas kritisiert.

Eher dann noch das Deutsche Krankenhaus-Verzeichnis.

Gruß
C.

Du lieber Himmel. Minister und Gesundheit. Da sind wir ja schon ganz oft reingerasselt. Ich will nun aber keine Nebendisskussion aufmachen.
Wichtig wäre mal: um was geht es denn bei der OP? Dann kann dir der ein oder andere vielleicht Erfahrungen mitteilen
Gruß

offensichtlich um nen Bandschibenvorfall @Paelzer

Hallo,

wo die Klinik liegt, ist völlig egal.
Wichtig ist gerade auch im Bereich der Orthopädie, daß die OP-Teams (nicht nur die Ärzte) in Bezug auf den vorgesehenen Eingriff Routine haben aufgrund einer entsprechenden Fallzahl. Mit wachsender Routine steigen auch die Erfolgsaussichten stark.
Es gibt auch außerhalb der Großstädte Kliniken, die aufgrund ihrer Erfahrung aus einer Vielzahl von gleichartigen Eingriffen hohe Erfolgsquoten haben und auch mit evtl. Komplikationen besser umgehen können.

Wie auch in einem anderen Thread hast Du zwar offensichtlich schon eine Meinung, aber keine Ahnung.

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Ja, der Focus war immer schon die beste Adresse für Ranglisten mit ultimativer Bedeutung. Ganz egal, ob für Kliniken, Ferienwohnungen oder Universitäten. Wegweisend spätestens seit 1994.

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Jede Klinik liefert Zahlen zu Art/Anzahl ihrer Operationen - so kann man sie halbwegs vergleichen z.B. im https://klinikradar.de/kliniken zumindest hinsichtlich ihrer Erfahrung

Sie liefern auch die Erfolgs- bzw. Fehlerquote, aber die ist (logisch) nicht öffentlich einsehbar :wink:

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Natürlich steht ausser Frage, dass du auch in dieser Sache der ultimative Experte bist und durch umfangreiches Studium mit Assistenz von Suchmaschinen immer findest, was du finden möchtest.

Ich habe mir halt gedacht, es kann nicht schaden, möglichst viele Informationsquellen zu haben um sich selber ein Bild machen zu können.
Was im Übrigen noch niemand erwähnt hat ist das Gespräch mit dem Hausarzt oder der Fachärztin die sicherlich nicht die Letzten sind, denen man die Frage nach der besten individuellen Klinikversorgung stellen sollte.

Habe ich nie behauptet. Bei der Antwort zur Fragestellung habe ich deutlich gekennzeichnet, dass es sich um meine persönliche Einschätzung handelt. Bei meiner letzten Antwort ging es mir lediglich darum, dass der Focus oftmals journalistische Arbeit zweifelhafter Qualität abliefert und bei derartigen Ranglisten regelmäßig gravierende systematische Fehler macht (was übrigens nicht nur von mir allein kritisiert wird). Und in der Tat: in dem Themenbereich verfüge ich über eine gewisse Expertise, an die Du aber natürlich nicht glauben musst.

Auffällig ist in jedem Falle, dass es Dir selbst bei so einem banalen Thema nicht gelingt, bei der Sache zu bleiben, sondern direkt wieder persönlich werden musstest/wolltest. Es wird aber sicherlich irgendeinen Ort in Zeit und Raum geben, in dem ein derartiges Verhalten zur Steigerung von Anerkennung und Glaubwürdigkeit führt.

Eher dein Thema, meinst nicht?

Ich habe in den 90ern ein Praktikum in einem kleinen Krankenhaus absolviert, 2009 war ich Patient in einem anderen Provinzkrankenhäuschen. Beide wurden inzwischen geschlossen ((nicht wegen mir!).

Es gab in beiden Häusern kein idyllisches Landarztleben, sondern überlange Dienste mit „Bereitschaftszeiten“, in denen durchgearbeitet werden musste.

Daher glaube ich, dass der von dir vermutete Vorteil, dort gebe es weniger Stress, unzutreffend ist.

Ich denke viel eher, dass du in der Großklinik von einem Arzt operiert werden wirst, der schon sieben Stunden im OP stand und zuvor dreimal die gleiche Operation (an verschiedenen Patienten) durchführte, während du im kleinen Krankenhaus von einem Arzt operiert wirst, der seit sieben Stunden im OP steht und zuvor ein Kniegelenk, eine Hüfte und eine Schulter operiert hat.

Ich würde den routinierten Arzt bevorzugen. Übrigens: Hier auf dem Lande hat jedes kleine Krankenhaus meist ein Spezialgebiet neben der Grundversorgung. Die Kombination „klein“ und „hochspezialisiert“ wird es bestimmt geben.

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Es ist ein Irrtum, dass man in der kleinen Klinik automatisch besser aufgehoben ist, genauso wie es Unfug ist, anzunehmen, dass Maximalversorgung automatisch besser ist. Auch eine Uniklinik hat ihre Schwerpunkte und die müssten passen. Man kann so auch absolute Spezialisten in kleineren Häusern finden, wobei „kleine“ hier relaitiv zum UK zu sehen ist. Für Berlin könnte ich dir zum Beispiel Fachgebiete nennen, da empfiehlt sich „sogar“ Brandenburg. Und ich kenne einen Neurorchirurgen, der hat seine Nichte nicht hier in Berlin, sondern in Greifswald operieren lassen. Allerdings Kopf und das ist dort auch UK.
Besprich das idealerweise mit dem Orthopäden oder Chirurgen deines Vertrauens. Ich würde nur Kliniken nehmen, wo man oft genug diese Eingriffe macht. Und ich würde immer den Arzt / die Ärztin sprechen wollen, die den Eingriff macht.

Eine andere Erwägung wäre noch Multimorbidität. Wer Risiko hat, dass da och andere Disziplinen eine Rolle spielen könnten, sollte in Häuser gehen, wo es die Fachabteilung
En gibt. Konsil von außen ist doof.

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