Klinische Psychologie: Makro- und Mikroebene

Hallo,

ich habe eine Frage zu klinischer Psychologie, speziell Verhaltenstherapie. Ich habe an einer Stelle gelesen, dass zuerst die Makroebene kommt, in der hauptsächlich die Störung beschrieben und klassifiziert wird und dann die Mikroebene, in der z.B. einzelne relevante Situationen aus dem Problembereich genau analysiert werden (SORKC-Modell).

An anderer Stelle habe ich gelesen, dass NACH der Diagnostik Mikro- und Makroanalyse erfolgen. Außerdem stand dort, dass eine Makroanalyse auch mit dem SORKC-Modell erfolgen kann.

Was ist nun richtig?

Vielen Dank schon mal,
Tobias

Hallo,

Moin wundert mich dass noch keiner geantwortet hat. Eigentlich ist es doch ganz leicht, wenn man ein paar BEgriffe auseindanderhält, find ich jetzt mal und ich bin als Nebenfächler nie bis zur kinischen gekommen…

Ich habe an einer Stelle gelesen, dass
zuerst die Makroebene kommt, in der hauptsächlich die Störung
beschrieben und klassifiziert wird und dann die Mikroebene, in
der z.B. einzelne relevante Situationen aus dem Problembereich
genau analysiert werden

ok hier geht es also um die Diagnostik, wie es zur Störung kam, erst klärt man das grobe (Makro) dann geht man ins Detail (Mikro).

(SORKC-Modell).

Lies doch nochmal nach was es genau ist, eigentlich erst mal nur ein LErnmodell (findet sich womöglich gar in deinen Grundstudiumsunterlagen zur Lernpsychologie) ein operantes Konditionierungsmodell mit dem man Verhalten bzw. den Erwerb eines bestimmten Verhaltens erklärt.

An anderer Stelle habe ich gelesen, dass NACH der Diagnostik
Mikro- und Makroanalyse erfolgen.

Dann ist wohl hier mit Diagnostik nicht die Analyse nach SORKC gemeint, sondern noch eine andere evtl allgemeine nach ICD10 (zB. Borderline-Störung, wobei das dann zu analysierende Fehlverhalten dann vielleicht das Ritzen wär).

Außerdem stand dort, dass
eine Makroanalyse auch mit dem SORKC-Modell erfolgen kann.

Ja warum denn nicht, es geht doch darum die Entstehung von bestimmten Verhaltensweisen zu erklären.

Da könnte MAkro zB. der allgemein negative Einfluss der Mutter in der Kindheit sein (um jetzt mal etwas konkreter zu werden als nur „Schlechte kindheit“) und Mikro dann einzelne auslösende Situationen zwischen Mutter und Nochkind.

Was ist nun richtig?

Beides?

Wenn du es umdrehst, also SORKC mal als Lernmodell ansiehst, dann lernt man ja auch manche Dinge in der Mikroebene und andere eher Makro.
Ein Reiz S wirkt auf einen Organismus O ein, der bei diesem eine emotionale-physiologische Reaktion R auslöst. Nachfolgend ergibt sich eine Konsequenz K aus der Reaktion. Läuft dieser Vorgang häufig ab verstärkt sich die Reaktion; es wird C gelernt , bestimmte Verhaltensweisen bilden sich heraus. (Modifiziert nach Wikipedia SORKC)

S: Feuer O: du R:wegrennen K: überlebt, C: Wegrennen hilft bei Feuer
Dazu muss dieser Vorgang nicht mal häufig vorkommen, er ist so massiv dass fortan bei Gelegenheit das passende Verhalten gezeigt wird, sofern möglich
Andere Dinge sind nicht so klar/eindeutig:
S: lauter Vorwurf (Modell Krach mit Muttern) du seist dumm O:du R: abstreiten/verdrängen C: du ziehst dich zurück und hälst Muttern für blöd,
Mikroebene da eine konkrete Situation
Makroebene wird es wenn aus mehreren solcher IStuationen (die in sich unterschedlich sein können) ein Hassbild (Muttern ist nicht nur blöd sondern gehört abgeschafft) aufgebaut wird

Würd ich mal so sehen… aber an und für sich hab ich ja keine Ahnung, aber vielleicht reicht es als Impuls zum selbst nochmal ergrübeln.
Gruß Susanne

hi,

die mikro-analyse macht man besser mit dem sorck-schema, die makroanalyse kann man auch ohne sorck-ebene machen. die reihenfolge, falls man beides machen will, ist meiner ansicht nach egal, da es einfach andere inhalte betrifft und man keine info´s aus der anderen analyse für die eine benötigt.

Gehört denn zur Makroebene zum Beispiel auch die Biographische Anamnese und der diagnostische Fragebogen (DIPS, SKID)?

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