Klöster & Wälder im Mittelalter

Hi!

Für eine wissenschaftliche Arbeit benötige ich zitierfähige Angaben zu folgenden Fragen -

1.Im 11.-13.Jh. war Europa doch noch zum größten Teil bewaldet, oder? Gibt es da Prozentzahlen oder sogar Karten?

2.Wie waren ungefähr die (außerstädtischen) Kirchen und Klöster verteilt? Es geht mir darum zu erfahren, wie „zugänglich“ für den ländlichen Durchschnittsmenschen Stätten der Religion gewesen sein mögen. Gibt es auch da Karten?

Als Kulturanthropologe und somit Nichthistoriker bin ich da etwas überfragt.

Ach ja - es eilt natürlich etwas!

Danke!!!

Netweasel

Hallo,

mit den Karten dieser Zeit ist das so eine Sache. Geländedarstellungen (Berge, Bewaldung etc.) sind nur angedeutet oder fehlen ganz. Diese Karten sind somit kaum mit den heute üblichen topographischen Karten vergleichbar.
Indirekt kann man aber aus den Gewann- und Siedlungsnamen in heutigen Karten Rückschlüsse auf die ehemalige Landnutzung ziehen:
Ortsnamen (im deutschsprachigen Raum) mit den Bestandteilen bzw. Endungen -reute, reut, -mais, -rot, -rod und ähnliches weisen darauf hin, daß hier der Wald gerodet wurde, um die entspr. Siedlung zu bauen.

Ich hoffe, das hilft ein wenig weiter.

Ciao,
Wolfgang

Hallo Hendrik,

gerade zu diesem Thema ist die Literatur Legion. Gang spontan ist mir ein Buch in die Hand gefallen, daß ich nicht unbedingt zitabel bezeichnen würde (nicht wegen des Inhalts, sondern wegen des fehlenden kritischen Apparats - keine Fußnoten), das aber über ein umfangreiches Literaturverzeichnis verfügt:
Hansjörg Küster: Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa. Von der Eiszeit bis zur Gegenwart. München 1995.

Ohne persönliche Wertung (auch dieses Buch fiel mir beim spontanen Suchen in die Hände):
Adolf Waas: Der Mensch im deutschen Mittelalter. Könige Ritter Mönche Bürger Bauern. Wiesbaden 1996.

Ansonsten seien Dir die Publikationen der historischen Geographen ans Herz gelegt. Hier insbesondere die „Zeitschrift für genetische Siedlungsforschung“.
Alle Bücher sind (meines Wissens) noch im Handel und in besseren Bibliotheken erhältlich.
Viel Erfolg
DOK HUHN

Danke Dir!

Zeitgenössische Landkarten habe ich bereits - deren Nachteile gestalten sich in etwa so, wie Du’s sagst. Aber das „Indiz“ der Ortsnamen kann ich ganz gut einbauen.

hendrik

Auch Dir Danke!

Ich will mal austesten, ob eine der Bibliotheken unserer Uni zu den „besseren“ zählt und eines der Werke hat…

hendrik