Knappt (Verb) ?

Hi,

im Brett Tiere und Haustiere steht ein Beitrag, welcher dieses Wort „knappt“ beinhaltet.
Dadurch wird der Text für mich komplett unverständlich.
Ich vermute, dass es sich um einen Ausdruck aus einem deutschen Dialekt handelt.
Weiss jemand, was das bedeutet?
Wäre für Aufklärung dankbar.

Freundliche Grüsse
(…)

Hi,

ich habe zwar eine Vermutung, weil ich glaube, das Wort zu kennen. Ein Zitat, ein Link zum Artikel oder wenigstens der genaue Artikelname wären allerdings sehr hilfreich.

Danke,
Die Franzi

Hallo, Ray,

im Brett Tiere und Haustiere steht ein Beitrag, welcher dieses
Wort „knappt“ beinhaltet.

„knappen“ kann - u. a. - landschaftlich schnappen, beißen, zwacken bedeuten, vgl. Grimm http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu… [-> I. 8)]

und Duden:

schnappen 1. [zu]beißen; (landsch.): knappen. 2. a) an sich nehmen/reißen, ergreifen, festhalten, greifen, …

http://www.duden.de/definition/schnappen

Gruß
Kreszenz

Hallo, Ray,
ich kenne das Verb „knappen“ aus dem Oberfränkischen. Dort bedeutet es „hinken“.

Gruß
Eckard

Hallo Eckard,

ich kenne das Verb „knappen“ aus dem Oberfränkischen. Dort
bedeutet es „hinken“.

Ja, so kenne ich es auch. Ich weiß aber nicht, woher. Im „Woinemer Wortschatz“ ist es nicht verzeichnet (was aber fürs Kurpälzische/Pälzische/Hessische) noch nichts heißen muss.

Gruß
Elke

PS: Aber im Posting, auf das Ray anspielt, heißt es wohl anknabbbern, ach, guckt selbst:
/t/hund-knappt/5092553/7

Danksagung
Hallo Freunde,

ich danke Euch für die Erläuterungen.
Hat mir geholfen.
*-Vergabe folgt, da Beiträge hilfreich :wink:

Freundliche Grüsse
Ray

hi auch

ich kenne das Verb „knappen“ aus dem Oberfränkischen. Dort
bedeutet es „hinken“.

ich bin auch aus Oberfranken (Hof), kenne das Wort aber nicht - wo bist du her?

bye

Leo

Hallo, Leo,
ich bin in der Bamberger Gegend aufgewachsen. (Walsdorf, Frensdorf)
Da war dieser Ausdruck durchaus üblich.
Gruß
Eckard

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Hallo, Eckard,

ich kenne das Verb „knappen“ aus dem Oberfränkischen. Dort
bedeutet es „hinken“.

so wird es auch in Mittelfranken gebraucht.

Gruß
Kreszenz

Hallo Elke,

Ja, so kenne ich es auch. Ich weiß aber nicht, woher. Im
„Woinemer Wortschatz“ ist es nicht verzeichnet (was aber fürs
Kurpälzische/Pälzische/Hessische) noch nichts heißen muss.

so ist es. Ich habe es in Worms kennengelernt. Es wird auf Hunde angewandt - und zwar ganz im Sinne von Grimms Wörterbuch Nr. 8a (8b kenne ich hingegen nicht), vgl. den Link von Kreszentia.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo Ralf,

Ja, so kenne ich es auch. Ich weiß aber nicht, woher. Im
„Woinemer Wortschatz“ ist es nicht verzeichnet (was aber fürs
Kurpälzische/Pälzische/Hessische) noch nichts heißen muss.

so ist es. Ich habe es in Worms kennengelernt. Es wird auf
Hunde angewandt - und zwar ganz im Sinne von Grimms Wörterbuch
Nr. 8a (8b kenne ich hingegen nicht), vgl. den Link von
Kreszentia.

Jetzt muss ich nachfragen, weil ich deine Antwort nicht ganz verstehe.
Kreszenz Link geht auf „schnappen“ - das kenne ich nicht.
Ich hatte mich auf Eckards Aussage mit dem Hinken bezogen (und das wiederum bei Menschen).
Inzwischen hab ich aber bei einer alten Tante nachgefragt, die „knappen“ im (kurpfälzischen) Dialekt als hinken kennt (bei Menschen), also z.B. „du waascht schunn, der Pätzolde Heuner, der wu knappt“.

Gruß
Elke

Hallo, Elke,

Es wird auf
Hunde angewandt - und zwar ganz im Sinne von Grimms Wörterbuch
Nr. 8a (8b kenne ich hingegen nicht), vgl. den Link von
Kreszentia.

Jetzt muss ich nachfragen, weil ich deine Antwort nicht ganz
verstehe.
Kreszenz Link geht auf „schnappen“ - das kenne ich nicht.
Ich hatte mich auf Eckards Aussage mit dem Hinken bezogen (und
das wiederum bei Menschen).

Ralf hat sich möglicherweise auf 6 a bei Grimm bezogen: hinken, hixen - a) eig. mit dem fusze einknicken, wie einer der müde ist oder einen zu kurzen fusz hat.

Gruß
Kreszenz

Hallo Kreszenz,

Ralf hat sich möglicherweise auf 6 a bei Grimm bezogen:
hinken, hixen - a) eig. mit dem fusze einknicken, wie einer
der müde ist oder einen zu kurzen fusz hat
.

Das hab ich vorhin ausgelassen, meine Tante meinte es würde eigentlich nur bei Menschen benutzt, die immer hinken, also nicht jemand (der wie ich im Moment dank eines kleinen Unfalls) rumhumpelt, sondern ein Dauerhinker (auch jemand, bei dem es vielleicht nur gelegentlich, wenn er etwa müde ist, auffällt). Sie sagte aber auch, das kaum noch jemand den Ausdruck benutzt.

Gruß
Elke

Hallo, Elke,

Das hab ich vorhin ausgelassen, meine Tante meinte es würde
eigentlich nur bei Menschen benutzt, die immer hinken, also
nicht jemand (der wie ich im Moment dank eines kleinen
Unfalls) rumhumpelt, sondern ein Dauerhinker (auch jemand, bei
dem es vielleicht nur gelegentlich, wenn er etwa müde ist,
auffällt).

interessant, wie unterschiedlich das Wort regional benutzt wird. Hier in Mittelfranken hör ich es relativ häufig, aber bisher ausschließlich, wenn von Tieren (v. a. Hunden) die Rede ist; meist im Zusammenhang mit einer Verletzung, aber auch für „Dauerhinker“.

Für „schnappen/zwicken“ ist es auch hier völlig ungebräuchlich.

Gruß
Kreszenz

Hi,

Ich vermute, dass es sich um einen Ausdruck aus einem deutschen Dialekt handelt.
Weiss jemand, was das bedeutet?

Bei uns im Südwesten ist das ebenfalls als hinken bekannt.

Gruß
D.

Hallo Elke und Kreszenz

Ralf hat sich möglicherweise auf 6 a bei Grimm bezogen:

nein, Ralf hat sich - wie geschrieben - auf 8a bezogen:

_8) schnappen, beiszen, zwacken.

a) schnappend, kurz zufahrend beiszen, so westmd. (wetterauisch WEIGAND, nassauisch KEHREIN): nur brave hunde ists gefährlich im schlaf zu stören. síe (die feigen) bellen nur … und knappen von hinten nach knaben und sorglosen wandrern. GÖTHE 42, 151 (1850 13, 76), in der ersten abfassung des Götz. so wol schon im Simpl., aus gleichem sprachgebiete: dasz ich darunter (unter dem wüsten haarschopf) herfür sahe mit meinem bleichgelben angesicht, wie eine schleiereule die knappen will oder sonst auf eine maus spannet. 1, 68 (65, 15 Kurz), vgl. knappeule, ergnappen. und wol auch fläm. nl. knappen nach fläm. knap m. zufahrender bisz, knapaf (und knakaf) bissig SCHUERMANS 260b. der hauptbegriff dabei scheint aber das schnappen, nicht das beiszen._

„Wasn goldische Hund - derf mer den straischele?“
„Des deet isch besser bleiwe losse, der knappt als emol - er määnts awwer net bees.“

‚Knappe‘ ist bei einem Hund kein richtig bösartiges Zubeißen, sondern ein mehr warnendes ‚zuschnappen‘ oder ‚zwicken‘, wenn der Hund beim Dösen gestört, beim Striegeln zu sehr gepiesackt oder beim Spielen zu grob angefasst wird.

Bedeutungen in Richtung ‚hinken‘ sind mir wiederum unbekannt.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo, Ralf,

Ralf hat sich möglicherweise auf 6 a bei Grimm bezogen:

nein, Ralf hat sich - wie geschrieben - auf 8a bezogen:

schnappen, beiszen, zwacken.

sorry, dann hatte ich das missverstanden - kein Wunder bei all dem Gehinke hie und Geschnappe da :wink:

Gruß
Kreszenz

schnappen = auch hinken
Hallo,

ums noch komplizierter zu machen:
Ich war heute abend in der Chorprobe. Meine Nebensänger, d.h. die anderen Tenöre, sind fast alle „rischdische Ourewäller“, die breiten Dialekt sprechen und nicht mehr ganz jung sind. Dass ich zur Zeit etwas hinke, habe ich schon geschrieben (ich bin von einem Baum runtergefallen, bitte keine blöden Kommentare …). Jedenfalls wurde ich sofort gefragt: „Was issn der bassiert, dass du schnappscht.“

Ich war Ganzbaff, ich meine ganz baff. Schnappen und Knappen scheint regional fast austauschbar zu sein, denn Knappen kannten die anderen (die ich natürlich sofort befragte) als eben jene Hundeangewohnheit, eine Hand o.ä. anzuknabbern ohne Zähne zu benutzen.

Gruß
Elke

Hallo,

Jedenfalls wurde ich sofort gefragt: „Was
issn der bassiert, dass du schnappscht.“

Ich war Ganzbaff, ich meine ganz baff. Schnappen und Knappen
scheint regional fast austauschbar zu sein, denn Knappen
kannten die anderen (die ich natürlich sofort befragte) als
eben jene Hundeangewohnheit, eine Hand o.ä. anzuknabbern ohne
Zähne zu benutzen.

das ist ja richtig spannend :smile:

Zum „Schnapp-Hinken“ weiß Grimm:

  1. schnappen, hinken, ist kein anderes wort, sondern die übertragung des schnellens (oben 3) auf die entsprechende bewegung des fuszes; die ältere bedeutung ist, wie bei snaben (vgl. im eingang dieses artikels) wanken, straucheln …
    http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu…

Spaßeshalber hab ich ein bisschen nach weiteren landschaftlichen Ausdrücken für „hinken“ gestöbert, hier die Ausbeute (sind garantiert bei weitem nicht alle):

glimpfen
gnappen, knappen
gnaupen, knaupen
gnepfen, gnipfen, gnupfen
gnippen
gnoppen
gnutten
hanken
hätscheln
klanken
knapsen
knicken
lumpen
lunschen
schrankeln
sterzen
stülzen
stümpfen

Gruß
Kreszenz

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Rund um Karlsruhe ist es auch „hinken“.