Ganz klare Antwort: Nein, der Oberschenkelmuskel wird nicht effektiv trainiert und ich möchte es auch gleich begründen.
Das Zauberwort heißt: „Full Range of Motion“. Das gilt bei jeder Übung. Tatsächlich hält sich aber auch immer noch ein Irrglaube einen 90°-Winkel bei Übungen einzuhalten. Warum bloß? Auch ein 90°-Winkel wäre falsch, da die volle Bewegungsamplitude des Gelenks einfach „verschenkt“ wird und in diesem Zusammenhang spannende Adaptionen ausbleiben. In diesem Video war es ja bestenfalls ein 45°-Winkel.
Der Muskel wird nur effektiv belastet, wenn die Gelenke über den vollen Bewegungsradius (Amplitude) bewegt werden. Das impliziert natürlich, das man Gewichte wählt, die man auch kontrollieren kann und sich stetig progressiv steigert. Die Kontrolle wächst dabei in gleichem Maße mit.
Ich weiß nicht welches Ziel dieser junge Mann verfolgt. Wenn ich davon ausgehe, dass Muskelaufbau sein Ziel ist, dann würde ich ihm vorschlagen, kleinere Gewichte zu wählen, die er unter Kontrolle hat.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist doch nur eins: Externen Beobachtern ist es doch egal, wieviel Gewicht man stemmt, so lange der Muskel gut aussieht, oder?
Es gibt aber auch eine Ausnahme:
Unter besonderen Bedingungen wäre es aber z. B. für Wettkampf-Bodybuilder interessant im Feintuning das Gewicht nicht über die volle Bewegungsamplitude zu bewegen um damit den Muskel an einer ganz bestimmten Stelle auszutrainieren. Ich denke, diese Methode spricht allerdings 99% aller Krafttrainingswilligen nicht an.