Knochen im Mörtel

Hai, Kenner der Zeit vor 1000 Jahren,

im heutigen Pforzheim gibt es diverse Burgruinen. In einer dieser Burgruinen wurde „Mörtel mit Knochenstücken“ gefunden - nicht von modernen Archäologen, sondern vom Verschönerungsverein bei Aufräumarbeiten um 1912.

Bewusste Burg wurde um 1165 geplättet und soll nicht allzulange bestanden haben.

Nun meine Frage: warum waren Knochenstücke im Mörtel? Der Autor von 1912 schreibt von einer „Wahnidee“ - mir geistert 'was von „in Mörtel braucht man Kalk“ durch’s Hirn - was sagen Experten?

Gruß
Sibylle

Kalk für Mörtel
Servus,

in der näheren Umgebung von Pforzheim hat es genug Muschelkalk, um Kalk zum Bauen zu brennen.

Wenn man den übrigens aus Knochen hätte gewinnen wollen, hätte man hinterher nicht mehr gesehen, dass das einmal Knochen waren.

Es wäre interessant, zu bestimmen, von welchem Lebewesen die Knochen sind - das sollte mit heute verfügbaren Methoden möglich sein.

Schöne Grüße

MM

Hallo Sibylle,

wenn du englische Texte lesen kannst, hätte ich etwas für dich:
http://en.wikipedia.org/wiki/Me%C8%99terul_Manole
und zwar der Abschnitt „Plot“, dort steht etwas zur Legende. Allerdings aus Rumänien und nicht aus Pforzheim, könnte aber auch so etwas sein …

Viele Grüße
Christa

Hai, MM,

in der näheren Umgebung von Pforzheim hat es genug
Muschelkalk, um Kalk zum Bauen zu brennen.

der schlichte Mangel wird’s also nicht gewesen sein

Wenn man den übrigens aus Knochen hätte gewinnen wollen, hätte
man hinterher nicht mehr gesehen, dass das einmal Knochen
waren.

OK

Es wäre interessant, zu bestimmen, von welchem Lebewesen die
Knochen sind - das sollte mit heute verfügbaren Methoden
möglich sein.

Bestimmt - nur war das eben der Verschönerungsverein, der da aufgeräumt hat - gründlich. Es gibt nicht einmal eine nähere Beschreibung.

Danke und Gruß
Sibylle

Hallo Christa,

zum Gelingen in Gebäude und Deiche eingemauerte oder eingegrabene Menschen (bevorzugt Jungfrauen) sind ein nicht ganz seltenes Motiv von Volkssagen und -legenden. Es ist aber ziemlich unwahrscheinlich, dass im 11. / 12. Jahrhundert tatsächlich eine Leiche in Mörtel verarbeitet worden sein sollte - das Verbauen eines Tieres aus irgendeinem Aberglauben heraus kommt hier wohl eher in Frage. Von daher finde ich es überraschend, dass die in diesem Zusammenhang gefundenen Knochen nicht genauer untersucht worden sind.

Obwohl - ein Schwabe könnte es ja schon auch gewesen sein…

Schöne Grüße

MM

Guten Abend, Martin!

zum Gelingen in Gebäude und Deiche eingemauerte oder
eingegrabene Menschen (bevorzugt Jungfrauen) sind ein nicht
ganz seltenes Motiv von Volkssagen und -legenden.
Es ist aber
ziemlich unwahrscheinlich, dass im 11. / 12. Jahrhundert
tatsächlich eine Leiche in Mörtel verarbeitet worden sein
sollte - das Verbauen eines Tieres aus irgendeinem Aberglauben
heraus kommt hier wohl eher in Frage.

Bauopfer http://de.wikipedia.org/wiki/Bauopfer sind belegt. Ob zuweilen auch lebendige Menschen herhalten mussten, weiß ich nicht. Soll bis heute zu den Gepflogenheiten bestimmter Kreise gehören, denen es allerdings nicht um ein Ritual zum Gelingen eines Gebäudes geht.

Gruß
Wolfgang

1 Like

Würde spontan sagen: Da wurde mal jemand eingemauert.

Möglicherweise handelt es sich auch um schon mal weiterverarbeitete Trümmer-Reste.

Das Alter der Knochen wäre interessant…

Servus,

was spricht dafür, dass das „jemand“ etwas anderes als ein Produkt Deiner Fantasie ist?

Schöne Grüße

MM

Hai, Thomas

Würde spontan sagen: Da wurde mal jemand eingemauert.

Dann hätte man Knochen hinter Steinen und nicht Knochenstücke im Mörtel gefunden und das wäre selbst dem schwäbischen Putztrupp einer Erwähnung wert gewesen…

Das Alter der Knochen wäre interessant…

Vor 1165…

Gruß
Sibylle