Kochkiste/Kochsack - Erfahrung

Über Umwege bin ich auf die energie - und arbeitszeitsparende „Kochkiste“, die mir aus meiner Kindheit noch dunkel bekannt war, gestoßen. War begeistert von dem Prinzip. Habe festgestellt, dass es mittlerweile eine Art „Weiterentwicklung“ gibt: den „Kochsack“ - angeblich entwickelt in Südafrika…
Habe mir so ein Ding genäht (die im Internet auffindbare Nähanleitung ist nähtechnisch optimierbar). Jedenfalls habe ich jetzt einen Kochsack.


Milchreis, Kartoffeln mit Möhren und eine Gulaschsuppe sind bereits gut gelungen. Mit deutlich weniger Zeit- und Stromaufwand als auf dem Elektroherd.
Allerdings taste ich mich durch die Garzeiten noch eher durch:
Der Milchreis war nach etwa 2 Stunden fast zu fest, die Kartoffeln mit Möhren waren gut, aber für mich etwas zu kalt, die Gulaschsuppe mit sehr viel Gemüse war nach 3 Std. super und hatte gerade die richtige Temperatur zum Essen.
Hat jemand Erfahrung mit dieser Garmethode? Ich brauche nicht „Rezepte“, sonden eher Angaben über physikalische Grundprinzipien und/ oder „Kochregeln“.
Mit Dank für hilfreiche Auskünfte.
LG
Amokoma1

Hallo Rebekka,

klingt interessant. Mein Mann kocht den Reis in einer sehr einfachen Version (soll heißen, er wickelt den Topf nur in einem Handtuch ein, also ohne die ganze „Dämmung“). Rezepte, auch wenn du keine suchst, habe ich z. B. hier gefunden:


aber da sind auch Angaben bezüglich der Zubereitung, bzw. z. B. bei Chili con carne die „Anleitung“, wie man (nur) die Bohnen kocht.

Was ich nicht so schön finde ist das „Kochen“ mit Maggi-Tüten etc. (auch beim Chili con carne).

Viele Grüße
Christa

Hallo,

Meine Oma hat die Töpfe immer ins Bett gestellt und gut zugedeckt. Manchmal mache ich es auch - mit sehr unterschiedlichem Ergebnis.

Gruss
Jörg Zabel

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Ich kenne diese Methode, habe sie aber noch nie verwendet. Sicherlich ist die Energieeinsparung nicht von der Hand zu weisen. Andererseits kann ich mir die von Dir beschriebene Zeitersparnis nicht erklären. Du steckst auf dem Herd oder im Ofen normalerweise dauerhaft Energie ins Gericht, um eine konstante (hohe) Temperatur (mit einer gewissen Hysterese, also dem Nachlauf des Thermostaten bei Ein- und Ausschaltvorgängen gegenüber der tatsächlichen Temperatur) zu halten. Demgegenüber hast Du bei der Kochkiste nur eine einmalige Energiezufuhr, und versuchst den Verlust durch bestmögliche Dämmung zu begrenzen. D.h. die gesamte Energiemenge, die über die Garzeit zugeführt wird, ist bei diesem Verfahren geringen (positiver Effekt der Energieeinsparung), andererseits bedingt niedrigere (oder hier kontinuierlich absinkende) Temperatur eine längere Garzeit. Also eine Zeitersparnis kann dabei eigentlich nicht raus kommen.

Problematisch finde ich an dieser Methode, dass man nur zu Beginn Einfluss auf den Garprozess nehmen kann. D.h. durch die Anfangstemperatur und die Dämmung der Kiste (oder des Sacks) bist du am Ende deiner Möglichkeiten der Einflussnahme. Und daher muss jeder für seine eigene Kiste und seine eigenen Töpfe und Füllmengen selbst zu den passenden Zeiten kommen, bei denen ein bestimmtes (oder zumindest ähnliches) Gericht dann passend fertig ist. Zudem braucht es Platz in der Küche, so ein zusätzliches Trumm irgendwo zu lassen, oder man muss die Töpfe dann durchs Haus schleppen (mit Klecker- und Verbrühgefahr). Da ziehe ich dann doch den modernen Herd vor.

Hallo,
von der Physik aus betrachtet, schaltest Du den Herd mit der Speise aus (von da an wird es kaelter) und deckst ein Handtuch oder Sack darueber gegen Auskuehlen, aeh fuer langsameres Auskuehlen. Noch gegen die ausgeschaltete Herdplatte thermisch isoliert, denn auch dort verschwindet Waerme aus dem Topf.

Ja, so scheint mir das zu sein. Jeder muss aufgrund seiner eigenen Garmethode und Speisenvorliebe einen Weg finden zu müssen… Bei mir passt es halt.
LG
Amokoma1

Hallo,

ich denke, die Zeitersparnis ergibt sich durch das „nicht drum kümmern müssen“,
Man stellt das Gargut in Kiste oder Sack und kann es weit später nutzen ohne sich zwischendurch darum bemühen oder auf Garzeiten achten zu müssen.
Zur Not wärmt man es kurz wieder auf.

Ich werds mal probieren, Platz habe ich genug und bei einem Topf mit passendem Deckel hat man kaum Probleme mit Kleckern und Verbrühen.

Gruß,
Paran

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