Hallo Eklastic,
„Jeck, loss Jeck elans.“ / „Jeck, lohß Jegge_lahns!“ (Jeck,
lass den anderen Jeck vorbei, im Sinne von: Leben und Leben
lassen).
Ich hätte das zwar mit der gleichen Bedeutung übersetzt, aber
dennoch so:
Jeck, lass den Jeck allein = lass ihn zufrieden.
Nun, vielleicht ist ein Mainzer versucht, ein rheinhessisches „Älaans“ zu verstehen, das kölsche „Elans“ hat mit „allein“ aber nichts zu tun, eher mit „entlang“ und „längs“. So steht es auch in meinem kölschen Wörterbuch.
(Kölsch von A bis Z, 7. Auflage 1986 ISBN: 3-7616-1175-7 Buch anschauen)
Der Spruch passt besonders gut, wenn es darum geht, andere Gecke (das schreibt man übrigens auch auf Kölsch mit , spricht es aber mit ), im Gedränge entlang des Zugswegs ihren Platz finden zu lassen.
Kann ein richtiger Kölner sich mal melden? Ich denke da auch
an einen gewissen Kettenraucher, der mir letztes Wochenende
schwere Maschinenteile schmackhaft machen wollte.
Der bin ich zwar nicht, aber immerhin in Köln geboren und seit elf Jahren wieder dort wohnhaft. Meine Eltern haben in der süddeutschen Diaspora das Kölsch der Sechzigerjahre als Umgangssprache in der Familie bewahrt, sodass ich mit Originalkölsch vertrauter bin als manch einer, der in Köln aufgewachsen ist und nur noch ein verwässertes Kölsch gelernt hat.
Karnevalslieder à la „Die Karawane zieht weiter, dä Sultan hät Doosch“, sind doch nur pseudokölsch: Normalerweise dürfte es nicht „zieht weiter“, sondern müsste es „trick wigger“ heißen.
Aufgrund dieses kölsch-standarddeutschen Mischmaschs wollte ich vor einigen Jahren den zweiten Teil der Zeile auch zuerst als „der Sultan hält durch“ statt „der Sultan hat Durst“ verstehen.
Aber jetzt ereifere ich mich schon so über dieses Thema, dass ich damit gegen das Prinzip „Geck loss geck elans“ verstoße.
Mit identitätskritischem Gruß
Gernot