Vielleicht bin ich da aber auch nur eine hoffnungslose
Romantikerin.
Ich glaube, da könnte was dran sein.
Was wir bisher versucht haben dir klar zu machen ist, dass die Natur ingesamt bestens zurecht kommt. Es gibt keine ‚wichtigen‘ Tierarten. Es gibt nur ökologische Nischen - solange es die Nische gibt, wird es auch immer jemanden geben der sie ausfüllt. Wenn die Bienen überraschend aussterben, dann wird es andere Insekten geben, die sich die entstandene Nische nutzbar machen. Der Natur als solcher wird damit kein Schaden zugefügt.
Das Problem dabei ist natürlich, dass wir unsere eigene Lebensgrundlage schädigen könnten. Objektiv gesehen sind wir aber auf einem guten Weg. Du scheinst den Eindruck zu haben die Situation würde sich stetig verschlechtern - das ist mitnichten der Fall. Die Umweltproblematik ist noch gar nicht so alt und die Industrieländer haben allein in den letzten 20 Jahren gewaltige Fortschritte gemacht. Das so etwas wie eine Ölkatastrophe überhaupt großartig thematisiert wird ist gar nicht so selbstverständlich.
Besonders Deutschland hat eine ziemlich rigide Umweltgesetzgebung. Wenn du die Wasserqualität in den Flüssen heute mit der vor 20 Jahren vergleichst, wirst du überrascht sein. Das gilt für praktisch alle Bereiche des Umweltschutzes.
Auch international werden Konzerne mehr und mehr gezwungen auf Effekte Rücksicht zu nehmen, von denen vor 20 Jahren noch niemand gesprochen hat. Das beispielsweise der Fischfang global kontrolliert und organisiert wird ist ein großer Erfolg.
Umwelt- und Naturschutz werden auf der ganzen Welt immer mehr thematisiert und aktiv vorangetrieben. Das der spanische König überhaupt einen Elefanten schiessen konnte ist, sozusagen, auch ein Erfolg des Naturschutzes - denn in vielen Gegenden ist der Elefant heute nicht mehr vom Aussterben bedroht.
Es ist natürlich noch nicht alles perfekt. Aber wir sind alles in allem auf einem guten Weg. Aber man muss sich von der Ökoromantik lösen. Es gibt keinen ‚guten‘ Ist-Zustand. Ziel des Umweltschutzes ist vor allem die Erhaltung unserer eigenen Lebensgrundlage und unseres jetzigen Lebensstandards.
PS: Was einer der Gründe ist, warum ich gar nicht so sicher bin, ob die globale Erwärmung nicht sogar etwas Gutes haben könnte. Das Klima ist leider zu komplex um die Effekte sicher voraussagen zu können.