Königsplatz in München

Hi WWW-lers!

Da ich kein „Architektur-Brett“ gefunden habe, poste ich meine Frage hier und hoffe halbwegs lebend aus dem Wagnis zu kommen! ;o))) *fg*

Aaaaaaaaalso: Es wurde mir mal mitgeteilt, daß der Königsplatz in München größtenteils untertunnelt ist (so zwischen die beide 2simetrischen" Gebäuden). Jemand anders, dagegen hat das vehement widersprochen.

Meine Frage an Euch: Wer hat Recht? wo kann ich darüber lesen?

Im Vorfeld bedanke ich mich!

Schöne Grüße aus Nürnberg
Helena *mit dem Herz aber immer in München!!*

Führerbau
Hallo Helena,

eines der Gebäude am Königsplatz, die heutige Hochschule für Musik und Theater, ist der 1937 errichtete „Führerbau“, in dem 1938 auch das Münchener Abkommen unterzeichnet wurde. Soweit ich weiß, ist das Gebäude auf weitläufigen Luftschutzkellern errichtet und durch ein Tunnelsystem unterirdisch mit anderen Verwaltungsbauten verbunden. Die genauen Verläufe kenne ich nicht, aber sicher liegt ein Teil der Tunnel auch unter dem Königsplatz.

http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BChrerbau
http://residence.aec.at/rax/KUN_POL/UND/MISC/fuhrbau…

„Rund um den Königsplatz entstand nach 1933 ein Partei-Viertel mit eigenem Postamt und Heizwerk. In über 50 Gebäuden, die durch unterirdische Gänge vernetzt waren, arbeiteten 1940 dort 6000 Personen.“
Quelle: NZZ vom 8.12.2001, siehe: http://66.102.9.104/search?q=cache:twNSk4K3vBUJ:www…

Grüße
Wolfgang

Hallo

Die beiden Hitlerbauten in der Meiserstrasse, gegenüber dem Königsplatz, sind durch einen Tunnel verbunden. Es wurde zu meiner Dienstzeit gemunkelt, daß von dort ein Fluchttunnel nach den Schwere-Reiter-Kasernen führen sollte, was plausibel klingt, da die NSDAP incl. Adolf Hitler ihren Amtsitz in der Meiserstrasse hatte. (Das Münchner Abkommen wurde dort unterzeichnet).

Dieser sollte sogar mit einem Auto befahrbar gewesen sein. Allerdings ist mir ein solcher Tunnel nie aufgefallen und mir waren die Kellerräume sehr gut bekannt.

Er könnte natürlich auch zugemauert worden sein. Es gab einige vermauerte Stellen, die das nicht gänzlich ausschließen würden. Dieser wäre dann in dieser Richtung unter dem Königsplatz gelaufen.

gruß
rolf

Vielen Dank für Eure Antwort!
Hi Thorshammer und Wolfgang!

Vielen Dank, Thorshammer und Wolfgang für eure Antworten.

Genau das ist was ich wissen wollte. Dafür jeweils ein Sternchen!

Das einzige was mich jetzt noch wundert ist weshalb so ein Geheimnis daraus machen. Zumindest Geheimnis insofern, daß wie es ausschaut, keiner weiß es 100%-ig genau und alle haben „davon gehört“, „wurde gemunkelt“, „vermutet man“…

Jedenfalls daß so viele -wenn auch „nicht ganz sicher“- Menschen davon gehört haben, ist für mich ein großes Zeichen dafür, daß dort etwas tatsächlich gibt (In die Geschichte der großen Entdeckungen basierten die ersten Grundlagen für die Inbetriebnahme von Grabungen, Forschungen, etc auf „Volkssägen“, „mündlich übertragenen uralten Geschichten“,… zB in Ägypten, oder gar in Newgrange in Irland)

Also vielen herzlichen Dank und einen schönen Gruß aus Nürnberg!
Helena

Hallo Helena

Also wenn du genaue Angaben möchtest, würde ich mich direkt an die Stadt München wenden (U-Bahnbau). Zu der Zeit als der U-Bahntunnel am Königsplatz gebaut wurde (etwa vor 20 Jahren), hätte man auf einen Tunnel dieser Art gestoßen sein müssen.

rolf

Hi,

Das einzige was mich jetzt noch wundert ist weshalb so ein
Geheimnis daraus machen. Zumindest Geheimnis insofern, daß wie
es ausschaut, keiner weiß es 100%-ig genau und alle haben
„davon gehört“, „wurde gemunkelt“, „vermutet man“…

Bei den ganzen „NAZI-Bauten“ hat man ja jahrzehntelang Panik gehabt, daß sie zu einer Wallfahrtsstätte für die braune Gemeinde werden.

Deshalb wurden ja auch der Großteil der Bunkeranlagen in Berlin gesprengt, geschliffen, vermauert. (Finde ich übrigens SEHR schade, da man meiner Meinung nach nicht unbedingt ein NeoNazi sein muss um sich dafür zu interessieren.)

MfG
Nick

Hallo Rolf!

Also wenn du genaue Angaben möchtest, würde ich mich direkt an
die Stadt München wenden (U-Bahnbau). Zu der Zeit als der
U-Bahntunnel am Königsplatz gebaut wurde (etwa vor 20 Jahren),
hätte man auf einen Tunnel dieser Art gestoßen sein müssen.

Vielen herzlichen dank für Dein Angebot, Rolf!
In der Tat würde es mcih wirklich sehr interessieren.
Allerdings glaube ich nicht, daß bei der UBahn-Bau unbedingt auf dieser Vertunnelung stoßen mußte. Die UBahn-Haltestelle Theresienstraße liegt so, daß man nicht unbedingt unter der Königsplatz hat bauen müssen…

Auf jeden Fall dort werden sie es bestimmt müssen, denn sie bauten dann nahe an der Vertunnelung vorbei, denke ich.

Also nochmals vielen Dank und einen lieben Gruß
Helena

Hi,

Bei den ganzen „NAZI-Bauten“ hat man ja jahrzehntelang Panik
gehabt, daß sie zu einer Wallfahrtsstätte für die braune
Gemeinde werden.

Das kann ich sehr gut verstehen und nachvollziehen…

Deshalb wurden ja auch der Großteil der Bunkeranlagen in
Berlin gesprengt, geschliffen, vermauert. (Finde ich übrigens
SEHR schade, da man meiner Meinung nach nicht unbedingt ein
NeoNazi sein muss um sich dafür zu interessieren.)

…und ich denke genauso wie du. Historiker udn allgemein-Interessierten müssen lange keine Nazis-Anhänger sein, um das besuchen zu wollen!
Darüber hinaus frage ich mich, wer entschieden hat, welche Gebäude stehen dürfen und welche nicht, denn hier in Nürnberg, zB gibnt es schon mehrere (und ich München auch)

Schöne Grüße aus Nürnberg!
Helena

komplett off topic


Schöne Grüße aus Nürnberg
Helena *mit dem Herz aber immer in München!!*

Wie kann man in Nürnberg wohnen und mit dem Herz in München sein?
fragt sich der Nürnberger Eingeborene
Hardy

Hi Hardy!

Wie kann man in Nürnberg wohnen und mit dem Herz in München
sein?

Mit einem gebrochenen Herz…!

fragt sich der Nürnberger Eingeborene
Hardy

antwortet die mit einem Urururururnürnberger zusammenlebenden
Helena

Hi nochmals,

Darüber hinaus frage ich mich, wer entschieden hat, welche
Gebäude stehen dürfen und welche nicht, denn hier in Nürnberg,
zB gibnt es schon mehrere (und ich München auch)

Also die meisten von diesen Entscheidungen haben die Besatzungsmächte getroffen. (z.b.: die Russen haben glaub ich mehrere Versuche gestartet um den Führerbunker zu demolieren)

Nur hatten die natürlich massiven Bedarf an Gebäuden für Ihre eigene Administration. In München sind fast alle erhaltenen Gebäude aus der Zeit von den Amis genutzt worden (von Büros bis Erholungsheime für
Soldaten, wie am Obersalzberg).
Jetzt im Irak werden ja auch die eine Hälfte von Saddams Palästen zerstört und in der anderen Hälfte residieren Ämter, Miltär etc.

In Nürnberg wars ja sogar Absicht, dort wo die Reichsparteitage abgehalten wurden, vor der selben „Kulisse“ die Täter zu verurteilen.

MfG
Nick

p.s.: zu der offtopic Bemerkung oben: Es ist nicht nur „möglich“ mit dem Herzen noch in München zu sein, sondern eigentlich Normalzustand wenn man mal länger in Minga war :wink:

Hallo Helena,

Genau das ist was ich wissen wollte. Dafür jeweils ein
Sternchen!

Gern geschehen. Und vielen Dank fürs *.

Das einzige was mich jetzt noch wundert ist weshalb so ein
Geheimnis daraus machen. Zumindest Geheimnis insofern, daß wie
es ausschaut, keiner weiß es 100%-ig genau und alle haben
„davon gehört“, „wurde gemunkelt“, „vermutet man“…

Ich habe hier noch eine Pressemeldung der grünen Stadtratsfraktion aus dem Jahr 2000 gefunden, in der die Einrichtung eines Dokumentationszentrums und die teilweise Begehbarmachung der unterirdischen Verbindungsanlagen gefordert wird:
http://www.gruene-muenchen-stadtrat.de/seiten/texte/…

Wende dich doch mal an diese Stelle, vielleicht kannst du auf diesem Weg näheres über den derzeitigen Zustand der Tunnelbauten erfahren.

Grüße
Wolfgang

Ja, du hast Recht
Hi Nick!

Also die meisten von diesen Entscheidungen haben die
Besatzungsmächte getroffen. (z.b.: die Russen haben glaub ich
mehrere Versuche gestartet um den Führerbunker zu demolieren)

Ja, vermutlich ist es immer so, in der GEschichte: Besatzer entwcheiden immer über die Besetzten… („The winner takes it all“)

Nur hatten die natürlich massiven Bedarf an Gebäuden für Ihre
eigene Administration. In München sind fast alle erhaltenen
Gebäude aus der Zeit von den Amis genutzt worden (von Büros
bis Erholungsheime für
Soldaten, wie am Obersalzberg).
Jetzt im Irak werden ja auch die eine Hälfte von Saddams
Palästen zerstört und in der anderen Hälfte residieren Ämter,
Miltär etc.

Ja stimmt! Vor ein paar Monate las ich, daß der Führerbunker in Berlin von den sowjets vernichtet und zugemauert wurde.

In Nürnberg wars ja sogar Absicht, dort wo die
Reichsparteitage abgehalten wurden, vor der selben „Kulisse“
die Täter zu verurteilen.

Ups! An diese Idee hatte ich gar nicht gedacht! Und es leuchtet sehr ein, diese Gebaeude zu erhalten, sozusagen als Mahnmal auch f[r den Verurteilten.

p.s.: zu der offtopic Bemerkung oben: Es ist nicht nur
„möglich“ mit dem Herzen noch in München zu sein, sondern
eigentlich Normalzustand wenn man mal länger in Minga war :wink:

Na! Wenigstens einer der mich versteht!! Danke f[r dieses Verstaendnis! Genauso denke ich und ich war schlie-lich 11 Jahre in die Landeshauptstadt!!! }*seufz*

Liebe Gruesse aus Nuernberg!
Helena

Bunker und sonstige Tunnel
Hai, Nick und so weiter,

Deshalb wurden ja auch der Großteil der Bunkeranlagen in
Berlin gesprengt, geschliffen, vermauert.

die Alliierten haben logischerweise die Kriegs-Infrastruktur zerstört - völlig ohne einen Gedanken an irgendwelche deutschen Nazis zu verschwenden - war zu der Zeit doch noch synonym. Den Humbold-Bunker haben sie aber z.B. einfach nicht kaputt bekommen.

Erst später haben sich dann Neo-Nazis für diese Bunker und Gänge interessiert, schlimmer waren aber

(Finde ich übrigens
SEHR schade, da man meiner Meinung nach nicht unbedingt ein
NeoNazi sein muss um sich dafür zu interessieren.)

genau die. Die Nazis haben sich auf die größeren Hallen beschränkt und da „Führerparteitag“ und Ähnliches gespielt. Die Interessierten sind aber in den tieferen Etagen in den Gängen, Tunneln und Schächten rumgeturnt. Die waren zwar nicht ganz kaputt, aber auch nicht mehr so sicher, daß man da ungefährdet hätte rumkraxeln können. Und so hat es mehrere Tote gegeben.
Das war der Hauptgrund, die diversen Eingänge zu vermauern.

Und ich denke, daß es auch einen ganz ähnlichen Grund dafür gibt, warum keine genaueren Daten über Lage und Zugängen der Tunnel in München gibt - die haben keine Lust, da dauernd „Besucher“ mehr oder minder lebendig rauszufischen (siehe Probleme in Paris)

Gruß
Sibylle

Hi,

genau die. Die Nazis haben sich auf die größeren Hallen
beschränkt und da „Führerparteitag“ und Ähnliches gespielt.
Die Interessierten sind aber in den tieferen Etagen in den
Gängen, Tunneln und Schächten rumgeturnt. Die waren zwar nicht
ganz kaputt, aber auch nicht mehr so sicher, daß man da
ungefährdet hätte rumkraxeln können. Und so hat es mehrere
Tote gegeben.
Das war der Hauptgrund, die diversen Eingänge zu vermauern.

Und ich denke, daß es auch einen ganz ähnlichen Grund dafür
gibt, warum keine genaueren Daten über Lage und Zugängen der
Tunnel in München gibt - die haben keine Lust, da dauernd
„Besucher“ mehr oder minder lebendig rauszufischen (siehe
Probleme in Paris)

Hast absolut Recht, daß man auf jeden Fall vermeiden sollte, daß irgendwelche Amateurarchäologen sich da allein rumtreiben.
Nur die ALternative zum Demolieren wäre ja evtl. Erschließung gewesen (Museum, etc.)
An der Bausubstanz kanns kaum scheitern, weil, wie Du gesagt hast, beim Humboldt- und Führerbunker war nach je 3 Sprengversuchen (und zwar FETTE Sprengungen) ja immer noch nicht mal Einsturzgefahr.

Ich denke halt, daß zukünftige Generationen es ohne irgendetwas Greifbares schwerer haben sich das Ganze vorzustellen.
All die Dokus, Fotos und Reportagen machen das Thema zu etwas sehr Abstrakten.
Dieser Führerbunker z.B. hat was deutlich mystischeres, als verbuddeltes, verstecktes Geheimnis, als er hätte wenn man da durchlaufen könnte um festzustellen, daß da ganz normale Leute gelebt, gegessen uns geschlafen haben.

MfG
Nick

Hallo Wolfgang!

Nochmals vielen Dank für Dein Posting.

Meine Theorie ist (sehr subjektiv, natürlich!), daß wo es so nachhaltig ein Geruch über Jahre und gar über Generationen hinweg hält, muß es ebenfalls einen wahren Kern haben. Im Laufe der Geschichte wurden auf dieser Basis viele, sehr sehr wichtige Monumente entdeckt (gerade denke ich an die „Cuevas de Altamira“ im Cantabria, Spanien; oder gar Newgrange in Irland).

Nur ob die Grünen jetzt im Jahr 2005 und voll in der Mitte eines Wahlkampfs sich damit beschäftigen wollen, weiß ich nicht…

Jedenfalls Dir vielen herzlichen Dank! :o))

Schöne Grüße aus Nürnberg!
Helena

Hallo Helena,

Nur ob die Grünen jetzt im Jahr 2005 und voll in der Mitte
eines Wahlkampfs sich damit beschäftigen wollen, weiß ich
nicht…

Nun, die erste Meldung, die ich oben zitiert hatte, stammt aus dem Jahr 2000. Der folgende Antrag aus dem vorigen Jahr zeigt, dass sich die Fraktion nach wie vor mit dem Thema beschäftigt:
http://www.gruene-muenchen-stadtrat.de/seiten/texte/…

Aber bis nach der Wahl würde ich wirklich warten (ist ja nicht mehr lange hin …)

Grüße aus dem hessischen Exil
Wolfgang

Hallo Wolfgang,
Genauso werde ich es tun, wie du es mir vorschlägst.
Ich hatte es wohl falsch verstanden und gedacht, daß es im Jahr 2000 ein Thema war/wurde und seitdem nix mehr… Das dem nicht so ist, freut mich, natürlich!
Nochmals vielen herzlichen Dank und einen lieben Gruß aus dem fränkischen Exil!
Helena

Hallo!
Noch ein Nachtrag zum Thema, das ich aus Urlaubsgründen erst heute entdeckte:
Vor einigen Monaten hörte ich imn Bayerischen Rundfunk eine Dokumentation über die Münchner Musikhochschule, in der auch über die Verbindungsgänge berichtet wird. Der Eingang befindet sich in der Pförtnerloge hinter einem Schrank, und der Autor (Markus Vanhoefer) beging sie mit dem Hausmeister. Man kann sich zwischen den Parteibauten des Umfelds bewegen, sie dienten auch zur Lagerung von Lebensmitteln (inklusive Fischbassin und Weinkeller), und sie sind offenkundig noch relativ gut erhalten.

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Vielen Dank für Deine Antwort, Armin * owT
Sternchen
ohne
weiteren
Text