Hallo,
es gibt Studien darüber, dass Hunde in der Lage sind, Bilder von Artgenossen zu erkennen, wenn sie darauf trainiert wurden. In einem Fall wurde den Hunden das Bild eines Hundes und das einer Landschaft vorgelegt. Immer wenn die Testhunde das Bild mit dem Hund wählten, bekamen sie Futter.
Im weiteren Verlauf des Tests unterschieden die Hunde zuverlässig auch auf neuen Bilder die Bilder von Hunden von denen mit Landschaften.
Insgesamt fällt es Hunden eher schwer, flächige, unbewegte Bilder zu erkennen und zu unterscheiden. Die Unterscheidbarkeit muss deutlich sein und der Hund muss lernen, welches Bild er wählen muss. Im Falle der Studie wurde mit einem Touchscreen gearbeitet, den die Hunde berühren mussten.
Falls ja kann man den Hund dazu erziehen beim Zeigen eines Symbols (z.B. eines Wortes) eine bestimmte Handlung auszufuehren - oder?
Bei Worten und Zahlen halte ich das für schwierig, da diese sich doch vom Erscheinungsbild sehr ähnlich sind. Ich könnte mir vorstellen, dass sie für den Hund nicht ausreichend zu differenzieren sind. Bei Bildern funktioniert es offensichtlich.
Das Training selbst erfordert das Erlernen einer Handlungskette. Diese wird immer vom Ende her aufgedröselt, d.h., der Hund lernt das, was er am Schluss tun soll, zuerst. In diesem Fall hieße das, der Hund müsste zunächst lernen, bei immer demselben Bild eine bestimmte Handlung auszuführen, wie z.B. Bellen oder sich wälzen.
Das kann man mit zwei oder drei verschiedenen Bildern (mehr würde ich zunächst nicht nehmen)trainieren, so dass der Hund bei jedem Bild die dazu gehörende Handlung ausführt.
Beherrscht er das zuverlässig, wird die Differenzierung gelernt, d.h. dass der Hund die Bilder nun gleichzeitig gezeigt bekommt und beim Deuten auf eines der Bilder die dazu passende Handlung zeigt. Das ist allerdings ungleich schwieriger als die Bilderdifferenzierung im o.g. Test. Dort gab es ein klares „Richtig“ (Hundebild) oder „Falsch“ (Landschaftsbild), und die Hunde wurden nur belohnt, wenn sie das Hundebild wählten.
Bei dem von mir genannten Training ist das „Falsch“ aber nicht ganz so klar definiert: Soll der Hund z.B. beim Bild eines Hundes bellen und beim Bild des Weihnachtsmanns Männchen machen, wäre es falsch, wenn er beim Bild des Weihnachtsmannes bellt. Gleichzeitig ist das Bild an sich aber nicht ganz falsch, da er ja etwas anderes tun soll. Hier muss man sehr sauber trainieren, wenn das zuverlässig klappen soll und darf vor allen Dingen nicht zu schnell vorgehen. Erst muss eine Handlung 100prozentig sicher klappen, bevor man die nächste einführt.
Die meisten Trainer, die rechnende oder lesende Hunde vorführen, arbeiten aber mit Tricks. Sie geben dem Hund mittels ihrer Körpersprache Zeichen, indem sie z.B. mit einem Finger so oft gegen die Hosennaht tippen, wie der Hund bellen soll. Die geschickteren Trainer nehmen nur eine bestimmte Körperhaltung ein, bei der der Hund zu bellen beginnt. Das tut er solange, bis sie die Körperhaltung verändern.
Schöne Grüße,
Jule