Können Städte Gewitter auslösen?

Hallo zusammen,

ich hätte mal eine Laienhafte Frage zum Thema Gewitter: Wie Gewitter grundsätzlich entstehen weiß ich. Also man benötigt zum einen eine große Temperaturdifferenz zwischen bodennaher Luft und Luft in höheren Luftschichten (Labilität) und man benötigt latente Wärme in Form von Wasserdampf als Treibstoff damit durch freiwerden Wärme bei der Kondensation das Gewitter mit Energie versorgt wird. Soweit zu den Zutaten. Damit das Gewitter aber auch startet braucht man ja noch einen Auslösemechanismus. Fronten, Gebirge, Thermik, etc. damit die Feuchte Luft gehoben und zum kondensieren gebracht werden kann. Diese Überlegung hat mich jetzt auf eine Idee gebracht: Große Metropolen wie New York werden ja oftmals auch als Wärmeinseln bezeichnet da die Gebäude Wärme speichern und auch Verkehr / Industrie zusätzlich gewaltige Mengen an Wärme freisetzen.

Daher meine Frage: Kann eine große Stadt aufgrund der Wärmeenergie die da freigesetzt wird als Auslösemechanismus für ein Gewitter dienen?

Grüsse :slight_smile:

Dafür, daß das sein kann, gibt es zumindest Hinweise:

Ich warne aber davor, daß 1:1 auf deutsche Städte zu übertragen. Zum einen ist die Zahl der Städte der Größe Atlantas in Deutschland überschaubar und zum anderen ist das Klima ein anderes und nicht zuletzt müßte man sich die Bebauungsstruktur und -fläche mal anschauen.

Wenn man sich die Faktoren so anschaut, müßten Berlin und Frankfurt am ehesten Einfluß auf die Bildung von Gewittern haben.

Gruß
C.

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Vielen Dank für den interessanten Artikel. Dann scheint es zumindest tatsächlich Hinweise dafür zu geben dass Städte tatsächlich Gewitter auslösen können. Klar es muss natürlich schon eine ausreichend große Stadt sein da die Wärmemengen die emittiert werden natürlich auch ein gewiesse Dimension erreichen müssen. Aber wenn ich an Megastädte wie eben New York, etc. denke oder auch Frankfurt da werden ja sicherlich ganz schöne Mengen an Wärme gespeichert und auch durch Industrieprozesse erzeugt. Letzendlich ist das dann ja auch nichts anderes als ein Hebemechanismus durch Thermik.

Grüsse :slight_smile:

Frankfurt als Megastadt, noch dazu im Zusammenhang mit NY, zu bezeichnen ist aber schon eine Übertreibung.

:blush:

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Im Prinzip ja, aber es geht ja vor allem um die versiegelten Innenstadtbereiche mit schlechter Durchlüftung und da ist Frankfurt schon ziemlich weit vorn, zumal ja auch NYC nicht nur aus Manhattan besteht. Und wenn Frankfurt erst einmal seinen natürlichen Schutzwall gegen die Frischluft aus dem Taunus hat, dann wird das für die vielen Leute, die da auch im Sommer mit Anzug rumlaufen müssen, sicherlich nicht mehr witzig. Ich kann mir schon vorstellen, daß Gewittern zusätzlich auf die Sprünge hilft.

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Ja das stimmt natürlich :smiley: Aber zumindest als Wärmeinsel taugt Franfurt ein klein wenig :blush: Aber der Vergleich mit NY war tatsächlich ein wenig übers Ziel hinaus geschossen da gebe ich dir absolut recht :smiley:

Wenn man es genau nimmt ist es ja dann im Prinzip auch ein ganz gewöhnlicher Hebemechanismus so wie gewöhnliches Hitzegewitter dass sich aus einer überhitzten „Thermikblase“ bilden kann. Für Kühltürme große Kraftwerke meine ich dass ich auch mal was gelesen habe dass die auch in der Lage sind durch die riesen heißen Luftmassen die da nach oben steigen Gewitter auszulösen :slight_smile: Ziemlich spannend und interessant wie ich finde :smiley:

Als Auslöser scheint manchmal sogar ein simpler Autobahndamm zu genügen.
Ich beobachte hier im sonst sehr flachen Land dass die Autobahn eine Wetterscheide bildet. Exakt hinter der Autobahn liegt Schnee, davor nicht. Wird mit Regen auch so sein aber beim Schnee fällt es besonders auf.

Das wird eher mit Wind zusammenhängen, der den Schnee an den Damm weht. Auch die gerne Flüssen zugesprochene Eigenschaft, Gewitter umkehren zu lassen, gibt es nicht und beruht nur auf subjektiver/selektiver Wahrnehmung.

Es geht nicht um eine Schneewehe hinter dem Damm. Die Flächen sind kilometerweit weiß.

Dann will ich es mal so formulieren: welcher Effekt einer Autobahn sollte das von Dir beschriebene Phänomen denn erzeugen? Wie hoch ist der Damm inkl. Leitplanken? 5 Meter, 10 Meter? Welche Energie strahlt so eine Autobahn Deiner Meinung nach ab, daß diese entweder eine so deutliche Temperaturerhöhung erzeugen kann oder aber irgendwie die Wolken auf einen anderen Kurs bringt?

Schade, dass ich deine Frage erst jetzt lese.
Will den Tread trotzdem nochmal aus dem Keller holen.

Damit meinte ich, dass die sonst gleichmäßige Luftströmung bereits durch einen 10m hohen Damm so nach oben abgelenkt werden könnte, dass es zu dem beobachteten Effekt kommt.

Wenn Du zwei Nullen dranhängst, kann das wohl sein.

Flieger wissen, dass bereits kleine Wasserflächen wie Flüsse bis in die Höhe erstaunliche Wirkung haben. Beim Überfliegen in mehreren hundert Metern im Kleinflugzeug spürt man noch die Turbulenzen durch einen Fluss.
Udo Becker

Ja, aber es ist durchaus ein Unterschied, ob ein Kleinflugzeug mit einer Masse von einer Tonne in 2000 Meter Höhe etwas durchgeschüttelt wird oder ob ein Gewitter mit einem Durchmesser von einigen Kilometern, einer Höhe von bis zu 13/14 km, einer Masse von ein paar zig- oder hunderttausend Tonnen und erheblichen horizontalen, vertikalen und Rotationsgeschwindigkeiten über ein bißchen Wasser oder Asphalt zieht.

Gruß
C.

Tja, aber ein Schmetterling kann den Kurs eines Tiefdruckgebiets verändern, altes Volksmärchen.
Es gibt schon Effekte, die mit sehr geringen Strömungs- oder Druckunterschieden erstaunliche Wirkungen erzielen: Nördlich von Marburg ist eine relativ unscheinbare Geländestufe, der Flurname heißt Winterscheid. Der Wechsel von Schnee und nicht-Schnee an dieser Stelle ist oftmals sehr deutlich. Klimagutachten von Städten zeigen auch oftmals überraschende Effekte, z.B. Kaltluftschneisen die unbedacht zugebaut werden und erhebliche Auswirkung auf die Temperaturen in den Städten haben.
Udo Becker

Ja, das sind dann Kaltluftschneisen, die zugebaut werden. Gibt’s auch in Frankfurt und anderen Städten. Das sind nachvollziehbare und auch prognostizierbare Effekte. Alte Volksmärchen und Fehlinterpretationen der Chaos-Theorie helfen aber nur wenig weiter, wenn das (nach Hurikanen & Co.) zweitmächtigste Wetterphänomen unterwegs ist. Ich weiß, daß solche Legenden auch, aber nicht nur lokal kursieren, aber keine dieser Legenden ist a) plausibel erklärbar oder b) gar belegt.

▷ Wetterexperte Jörg Kachelmann beklagt Wissenslücken beim Thema Klimawandel / … | Presseportal

Gruß
C.