Könnte eine Gessellschaft überleben, …

Gewichtung von Rechtsgütern
Hallo Fini,

Schon am 18. Februar 1930 beschaeftigte sich der Reichstag in
Berlin mit diesem Thema. Nach einem wissenschaftlichen
Gutachten des Reichsgesundheitsamtes fassten die Politiker
damals den Beschluss, wonach (juedisches) Schaechten nicht als
Tierquaelerei zu betrachten sei.
Quelle: http://www.hagalil.com/judentum/koscher/m-shoch1.htm

Da bin ich ja froh, dass die Parlamentarier das damals so beschlossen haben, dass „Schaechten nicht als Tierquaelerei zu betrachten sei”.

Nach dem Motto, dass nicht sein kann, was nicht sein darf, hätten sie eigentlich damals auch gleich mitbeschließen können, dass Ohren- und Schwanz-Coupieren bei Hunden und Genitalverstümmelung bei Menschen auch nicht als Quälerei zu betrachten seien:

Mädchen und Jungen, die sich daran nicht halten und bei der Prozedur dennoch weiterhin schreien, könnte man dann unter Androhung von Sanktionen das Maul stopfen und darüber hinaus müssten wir uns jetzt auch nicht mit so vielen Asylanträgen herumschlagen, weil diese offensichtlich unbegründet wären.

/t/zuordnung-der-genitalverstuemmelung-recht/2144332

Der Vertreter der Bundesregierung und Rechtsgelehrte, Gerhard
Robbers, räumte demgegenüber ein, dass Schächten, wenn es
sachgerecht durchgeführt wird, den Tieren „kein inakzeptables“
Leid zufüge
Quelle: http://www.123recht.net/article.asp?a=2004&p=2

Da hättest du ruhig mal weiterzitieren können:

Die Bundesregierung wolle diese Methode aber zurückdrängen, weil andere - wie etwa der Bolzenschuss - humaner seien. Im Widerspruch zwischen dem ethischen Tierschutz und der Religionsfreiheit müssten jedoch die Gerichte entscheiden, ob Schächten zu den zwingenden religiösen Vorschriften des Islam gehöre.

Im Zusammenhang mit „Schächten” und „Bolzenschuss” von „humanen Tötungsmethoden” zu sprechen ist schon pikant, aber davon mal abgesehen:

Es ist alles eine Frage der Wertigkeit der Rechtsgüter: Der Religionsfreiheit eine höhere Wertigkeit einzuräumen als dem Recht auf körperliche Unversehrtheit und dem Tierschutz, halte ich für falsch.

Gruß Gernot