Hallo Zoelomat,
vielen Dank für Dein Verständnis bezüglich
meiner Verständnisschwäche
So ganz sicher bin ich nicht, ob da nicht doch eine Spur Ironie bei ist. Wär ja auch nicht schlimm. Ich versuch halt, als jemand, der das alles in der Vor-Internet-Ära erlesen hat, mir vorzustellen, wie man mit mit all den Informationen umgeht, ohne jemanden, der alles erklärt. Häufig sind Details bekannt, aber „die eine“ grundlegende Information fehlt.
Eine Sache hätte ich da aber noch
Die uns heute erreichende 2,7K-Strahlung, wo war die in den
letzten 13,7 Mrd. Jahren? Die Antwort ist so simpel, dass ich
mich schon wundere, wie du fragen kannst. Sie war unterwegs zu
uns. Genau so wie die Strahlung von hier in alle Richtungen
unterwegs ist. Immer und überall schwirrt Strahlung rum, und
wir sehen immer das, was zu einem Zeitpunkt und in einer
Entfernung passierte, dass das Licht uns gerade jetzt
erreicht. Also den Mond vor 1,3 Sekunden, die Sonne vor 8
Minuten und den Urknall - also die Hintergrundstrahlung - vor
13,7 Milliarden abzüglich 300.000 Jahren.
Ich stelle mir (eben gerade 4-Dimensional) vor, wie dicht die
2,7K-Strahlung die jetzt (z.B. in diesem Moment) hier ankommt
und die Bestandteile meines Körpers (also ich) vor 13,6997
Mrd. Jahren zusammen gewesen sein müssen.
Die Strahlung entspricht der Wärmestrahlung, die ein Wasserstoff-Helium-Gemisch bei der Temperatur abgibt, wo es zum größten Teil neutral-atomar und nur zu einem kleinen Teil als Plasma vorliegt. Wo diese Temperatur liegt, weiß ich nicht genau, bei einigen tausend Grad.
Nehmen wir der Einfach halber 10.000 K an (http://de.wikipedia.org/wiki/H-II-Gebiet#Physikalisc…), dann hätte sich die Strahlung um den Faktor 3700 „gestreckt“. Wenn ich jetzt die 300.000 zu den 13,7 Mia Jahren ins Verhältnis setze, komme ich auf 4500. Da all dies nur sehr grobe Werte sind, kann man davon ausgehen, das sich unser All gleichmäßig ausdehnt, zumindest seit den ersten Sekunden nach dem Urknall, und natürlich ungefähr, aber für deine Fragen ausreichend.
Wo sind die Strahlung und ich in der Zeit dazwischen gewesen?
Also du warst schon immer hier, mit den Umwegen, die deine Atome in 13,7 Mia Jahren gemacht haben. Aber immer in der näheren Umgebung, grob gesagt unserer Milchstraße.
Wie die Strahlung unterwegs war, dazu braucht es eine gehörige Portion höhere Mathematik, die ich auch nicht beherrsche. Du kannst dir auch einfach ein Gummiband vorstellen, das ständig gedehnt wird, und auf dem eine Ameise läuft. Wenn sie eine Stunde gelaufen ist, hat sie trotzdem (nach dem Maßstab des gedehnten Bandes) eine längere Strecke zurückgelegt, als ihrer Geschwindigkeit entpricht.
Deshalb können wir weiter sehen (ca. 78 Mia Lichtjahre) als das Alter des Universums naiverweise vermuten ließe.
Die Sonne ist jetzt 8,3 Lichtminuten von uns entfernt, der
Mond etwas über ne Lichtsekunde. Klar. Das macht auch keine
Verständnisprobleme. Aber ich und die Hintergrundstrahlung
waren bei Entstehung der Strahlung sehr „eng“ beieinander(und
eben nicht 13,soundsoviel Mrd. Lj. von einander entfernt).
Du und die Hintergrundstrahlung waren zwar dichter zusammen, aber nicht dicht. Teile mal die 78 Mia durch die oben abgschätzten 4000. Dann waren die Orte, wo die heute uns erreichende Hintergrundstrahlung herkommt, und dein früherer=heutiger Standort auch damals schon 20 Mio Lichtjahre auseinander. Also bei 300.000 Jahren nach dem Urknall schon recht deutlich.
Und bitte nicht das Olbers`sche Paradoxon infrage stellen
Ich verstehe zwar längst nicht alles, was die moderne Physik so treibt, aber - ein heutzutage unmodischer Gedankengang - das könnte auch an mir liegen.
Vielen Dank aber für Deine Antwort und nicht böse sein, sollte
ich ein bißchen „auf der Leitung stehen“! Ist halt sehr
kompliziert.
Das ist halt immer die Schwierigkeit, festzustellen, wo es im Zweifels/Einzelfall hakt. Also frag weiter nach, wenn der Knoten sich nicht löst.