Hallo zusammen, wenn ich Öl oder Holz verfeure, habe ich in den Abgasen unter anderem Wasserdampf (ist ja beispielsweise auch bei falsch dimensionierten Systemen die Ursache einer Versottung).
Was passiert denn wenn ich Kohle verbrenne? Kohle besteht doch hauptsächlich aus Kohlenstoff und Wasserstoff ist doch nur nich in Geringer Menge als Verunreinigung enthalten, oder? Dann dürfte doch bei Kohle nur Co2 entstehen, oder irre ich? Also kein Wasser?
Hallo,
wenn ich Öl oder Holz verfeure, habe ich in
den Abgasen unter anderem Wasserdampf (ist ja beispielsweise
auch bei falsch dimensionierten Systemen die Ursache einer Versottung).
Ja, die falsche Dimensionierung ist eine Taupunktunterschreitung.
Ursache kann aber auch falsche Betriebsweise sein.
Dem kann man aber auch durch Einsatz entsprechender Materialien entgegen wirken.
Was passiert denn wenn ich Kohle verbrenne? Kohle besteht doch
hauptsächlich aus Kohlenstoff und Wasserstoff ist doch nur
nich in Geringer Menge als Verunreinigung enthalten, oder?
Dann dürfte doch bei Kohle nur Co2 entstehen, oder irre ich?
Da irrst du dich. In Kohlekraftwerken wird die Feuchte im Abgas gemessen, um sie bei der Schadstoffbilanz heraus zu rechnen.
Typische Feuchtewerte liegen bei 15…25% H2O absolut.
Gruß Uwi
Also entsteht auch bei Kohleverbrennung Wasser. Aber ist es nicht so dass bei Kohle der Kohlenstoffgehalt höher und der Wasserstoffgehalt wesentlich niedriger ist als bei Holz z.B.? Ich dachte dass Kohle eben hauptsächlich aus Kohlenstoff besteht und der bildet ja nur CO2.
Kohle hygroskopisch?
Typische Feuchtewerte liegen bei 15…25% H2O absolut.
Ist diese Feuchtigkeit vorrangig dadurch zu erklären, dass Kohle hygroskopisch ist? Wenn ja: Wieso ist Kohle hygroskopisch? In welcher Form wird das Wasser gebunden?
Gruß
Paul
Hallo,
Was passiert denn wenn ich Kohle verbrenne? Kohle besteht doch
besser wäre, wenn du fragen würdest: „Was passiert denn wenn ich reinen Kohlenstoff verbrenne?“
Wenn du „Kohle“ nennst, kannst du dich z.B. hier informieren:
http://deutscher-steinkohlenbergbau.de/site/bildungs…
daraus Seite 27:
„Der Wassergehalt der angelieferten Kohlen liegt in der Regel zwischen 8 – 10 %.“
Also dieser Wasseranteil im Abgas ist schon da, er entsteht nicht erst bei der Verbrennung.
Gruß
Sven Glückspilz
OK ich sehen schon je nach Kohleart ist wohl die Sache unterschiedlich zu bewerten da mit fortschreitender „Graphitisierung“ dann der Kohlenstoffanteil steigt. Allerdgins ist dann wohl in der Kohle immer noch ein wenig Wasserstoff enthalten.
Also entsteht auch bei Kohleverbrennung Wasser.
Es liegt in der Kohle wohl schon als Wasser vor und entsteht nicht. Die Kohle verbrennt, das darin enthaltene Wasser verdampft.
Aber ist es
nicht so dass bei Kohle der Kohlenstoffgehalt höher und der
Wasserstoffgehalt wesentlich niedriger ist als bei Holz z.B.?
Der Wasserstoffgehalt teilt sich hier in zwei verschiedene Bereiche auf:
1.) Wasserstoff in Wasser
2.) Wasserstoff in Kohlenwasserstoffverbindungen
Die Wasserkonzentration in Kohle wird durch Uwi mit etwa 20 % angegeben. Für Holz habe ich hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichgewichtsfeuchte) eine Wasserkonzentration von 15 Masse-% gefunden. In etwa ist dies also vergleichbar.
Holz ist jedoch eine Kohlenwasserstoffverbindung. Es enthält in seiner Molekülstruktur also Wasserstoff, welcher bei der Verbrennung mit Luftsauerstoff zu Wasser oxidiert. Nehmen wir mal vereinfachend an, dass Holz aus Cellulose bestünde.
C12H20O10 + 12 O2 12 CO2 + 10 H2O
Das entstehende Wasser macht 25 Massen-% der Oxidationssprodukte aus.
Überschlagsmäßig lässt sich also sagen, dass bei der Verbrennung von Holz etwa doppelt so viel Wasser im Abgas enthalten ist als bei der Verbrennung von Kohle.
Gruß
Paul
Hallo,
Typische Feuchtewerte liegen bei 15…25% H2O absolut.
Ist diese Feuchtigkeit vorrangig dadurch zu erklären, dass Kohle hygroskopisch ist?
Nein! Kohle (das meint bei uns hier ja besonders Braunkohle) beinhaltet Nässe, die zum Teil daher kommt, dass es im Tagebau gefördert wird und dort auch eine Menge Grundwasser vorhanden ist. Das zeugs kann unter Umständen also klatschnass sein.
Aber in der trockenen Kohle sind auch noch eine Menge Kohlenwasserstoffe, die auch zu Wasser verbrannt werden.
Gruß Uwi
Hallo,
Also entsteht auch bei Kohleverbrennung Wasser.
Ja.
Aber ist es nicht so dass bei Kohle der Kohlenstoffgehalt höher und der
Wasserstoffgehalt wesentlich niedriger ist als bei Holz z.B.?
Bei Braunkohle offenbar nicht so sehr.
Bei trockenem Anthrazit sieht es sicher anders aus.
Aber auch bei Steinkohle allgemein gibt es recht unterschiedliche Anteile an Kohlenwasserstoffen und Feuchte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Anthrazitkohle#Einteilung
Ich dachte dass Kohle eben hauptsächlich aus Kohlenstoff
besteht und der bildet ja nur CO2.
Dann läge ja annähernd reines Graphit in der Erde?
Das ist wohl eher Wunschdenken.
Gruß Uwi
Super, vielen Dank. Dann ist nur der Anteil des chemisch gebundenen Wassers in der Kohle geringer aber ganz ohne Wasser wäre dann der Graphit
Kohle doch nicht nasser Kohlenstoff
Super, vielen Dank. Dann ist nur der Anteil des chemisch
gebundenen Wassers in der Kohle geringer aber ganz ohne Wasser
wäre dann der Graphit
Chemisch ist das Wasser nicht gebunden. Wenn ich ein Stück Kohle in Wasser stecke, wird das Wasser wohl so aufgesaugt wie von einem Stück Stoff.
Ich muss mich zu meinem vorherigen Beitrag berichtigen. Ich dachte bisher, dass Kohle nahezu reiner Kohlenstoff wäre. Dies ist aber nicht der Fall. Hier gibt’s ne Tabelle mit den Zusammensetzungen verschiedener Kohlesorten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kohle#Einteilung_der_Ko…
Gruß
Paul
Stimmt, offenbar gibt es da verschiedene „Stufen“ des Inkohlungsprozesses mit unterschiedlicher Zusammensetzung.
Hallo Paul,
Ich muss mich zu meinem vorherigen Beitrag berichtigen. Ich
dachte bisher, dass Kohle nahezu reiner Kohlenstoff wäre.
Das ist dann Koks.
MfG Peter(TOO)
Hallo,
Nehmen wir
mal vereinfachend an, dass Holz aus Cellulose bestünde.
C12H20O10 + 12 O2 12 CO2 + 10 H2O
Das gilt aber nur so lange, bis ein gewisser Chinamann durch völlig illegales Verkokeln von Gartenabfällen magnetische Partikel herstellt. Und seine Directors Cut Version bei You Tube reinstellt.
Gruß
Peter
Hallo Peter_57,
völlig illegales Verkokeln von Gartenabfällen magnetische
Partikel herstellt. Und seine Directors Cut Version bei You
Tube reinstellt.
die dann Paul hier bei w-w-w wieder als Filmchen-Frage bringt, ha, ha, ha!
Du hast die „wissenschaftlichen“ Plaudereien von Paul durchschaut - Gratulation.
Viele Grüße
Sven Glückspilz
Hallo _lucky_luke_,
vielleicht interessiert es dich.
In: „Fortschritte der Verfahrenstechnik“, Band 5, 1960/61, Seite 60, Abb. 43 fand ich einige Sorptionsisothermen für Kohle. Ich entnahm daraus die Werte für eine relative Luftfeuchtigkeit der Umgebung von 60 %.
1.) Holzkohle 0,7 mm, 222 kg/m3 = 6 % Feuchtigkeitsgehalt bezogen auf absolut trocken.
2.) Großkoks = 2 % Feuchtigkeitsgehalt auf atro
3.) Hüttenkoks = 1,5 % Feuchtigkeitsgehalt auf atro
4.) Gießereikoks = 0,5 % Feuchtigkeitsgehalt auf atro
in einem weiteren Diagramm (Abb. 44) fand ich einen Wert für:
Ruß = 7,5 % Feuchtigkeitsgehalt auf atro
Um zu erfahren wie die Werte bestimmt wurden, müßte man sich die Originalliteratur beschaffen. Meist werden die Stoffe in fein verteilter Form, bei einer bestimmten Temperatur (häufig Raumtemperatur) in der jeweiligen, konstanten Luftfeuchtigkeit (hier 60 % relativ) bis zur Gewichtskonstanz gelagert.
Dann erfolgt Wägung eines aliquoten Teils der Substanz bei Raumtemperatur (= „Feuchtgewicht“), nachfolgende Trocknung bei 103 – 106 °C bis zur Gewichtskonstanz und Rückwägung der Probe bei Raumtemperatur (= „Trockengewicht“. Wird als absolut trocken angenommen obwohl es nicht exakt zutrifft).
Berechnung:
X % Feuchtigkeitsgehalt auf atro = [(Feuchtgewicht – Trockengewicht)/Trockengewicht] • 100.
Gruß
Sven Glückspilz