Kohlewäsche geht wie?

Tut mir leid, so ganz paßt dieses Brett nicht, ein bessres find ich aber nicht.

Kann mir jemand mal sagen, wie „Kohlewäsche“ funktionierte? Grundsätzliches Prinzip und wirkliche Anwendung vor meinetwegen 30 Jahren in den Bergwerken? Oder eine ordentliche Literaturstelle; nix Wikipedia, dort steht nur Schrott drin.

Danke Antal

Schon mal gegoogelt?
Da gibts jede Menge Einträge!

cu
Kalle

Ja, Kalle, schon mal gegoogelt. Und die Einträge sind alle von der Sorte: In der Kohlewäsche in Zollverein haben sie jetzt die längste Rolltreppe Eropas eingebaut, …in der Kohlewäsche in Zollverein wird die Kohlewäsche umgebaut zum bisexuellen Puff, … in der Kohlewäsche in Auguste Victoria wird der größete Turm der… Also bezüglich meiner Frage alle Schrott.

Aber nirgends eine Antwort auf die einafche Frage:

Wir funktioniert/funktionierte Kohlewäsche???

Gestern lange (aus ganz anderen Gründen) mit einem ehemaligen Bergmann telefoniert (studiert), der sein Berufsleben unter Tage zugebracht hat. Natürlich hab ich ihn auch nach „Kohlewäsche“ befragt. Aber so richtig stichhaltig, belastbar konnte er mir nichts sagen, was über mein Unterprimawissen in Physik hinausgegangen wäre. Begründung schließlich: Ich war doch unter Tage, Kohlewäsche war aber ein Übertagebetrieb. Aha :smile:)

Also Bitte: Gibt´s denn keine alten Bergleute mehr unter uns?
WIE FUNKTIONIERT KOHLEWÄSCHE?

Gruß Antall

Schon mal gegoogelt?
Da gibts jede Menge Einträge!

cu
Kalle

Hallo, Antal,
hast schon recht, während man über FAbbau und Förderung der Steinkohle, sowie über ihre Verwendung eine Menge findet wird das Thema „Aufbereitung“ nur sehr oberflächlich behandelt.
Immerhin findest Du etwas zum Prinzip der sogenannten „Kohlenwäsche“, der Aufbereitung der Steinkohle, bei der die Kohle von taubem Gestein befreit wird.

Schau mal hier: http://www.energiewelten.de/elexikon/lexikon/seiten/…
Dann ganz unten der letzte Abschnitt „Aufbereitung der Steinkohle“

Glück auf!
Eckard

Kann mir jemand mal sagen, wie „Kohlewäsche“ funktionierte?
Grundsätzliches Prinzip und wirkliche Anwendung vor
meinetwegen 30 Jahren in den Bergwerken? Oder eine ordentliche
Literaturstelle; nix Wikipedia, dort steht nur Schrott drin.

In der zitierten Literatur von Eckard steht das Prinzip unter „Aufbereitung“ drin. Es fehlt aber das Wort Flotation oder Flotationsverfahen. Das wird auch bei der Aufbereitung von Erzen verwendet. Man gibt Wasser zum zerkleinerten Gut und oberflächenaktive Substanzen, die so gewählt werden, dass sie die Kohle- oder Erzkörnchen zum Schwimmen bringen, während die Gesteinskörnchen nach unten sinken.
Ohne Wissenschaft und Technik geht halt nix.
Udo Becker

Zur Kohle Nebengesteintrennung:
zunächst wird mit sog. „Herden“ versucht, die Kohle anzureichern.
Der nächste Schritt ist eine Suspension von Magnetit (Fe3O4) in Wasser mit einem spez. Gewicht von ca.2 gr/cm³. Kohle schwimmt auf, Berge sinken ab.
Magnetit ist teuer, also wird er von der Kohle abgebraust und zurückgewonnen (Magnetscheider). die Berge werden aus den Trögen kontinuierlich herausgefördert, auch abgebraust und der Magnetit zurückgewonnen.

Feinere Kohleanteile werden über die Flotation aus der Schlämpe gewonnen. man versetzt Wasser mit sog. Xanthaten - Xanthalaten (Wikip.) im Promillebereich, pupst feinverteilte Luft hindurch, die Kohlepartikel sind hydrophob und hängen sich an die Luftbläschen, schwimmen also oben auf dem Schaum Korndurchmesser max. 3 - 5 mm.

Abschöpfen und Nachwaschen bringt ein beliebtes Kraftwerksprodukt, da weniger Energie zum Aufmahlen gebraucht wird.

Feinanteile der Berge werden in sog. Eindickern mit Flockmitteln behandelt und in Absetzbecken und Schlammteichen endgelagert.

Komm mal auf eine meiner Führungen zur Montanindustriekultur ins Saarland.

Komm mal auf eine meiner Führungen zur Montanindustriekultur
ins Saarland.

Nix lieber als das. Wann, wo?

gruß Antal