Sei gegrüßt.
Ich bin der Ansicht, daß Kolloquium mitunter der falsche Begriff ist.
Was Du bestehen mußt, um Deinen Bachelor zu erringen, ist eine Verteidigung. Und die könnte durchaus als „wissenschaftliches Gespräch“ ablaufen, muß sie aber nicht.
Eine Verteidigung beinhaltet erstens einen Vortrag, in dem Du dem offiziell eingeladenen Publikum Deine Bachelorarbeit vorstellst:
-
Höfliche Begrüßung
-
Gliederung des Vortrags
-
Wie lautete das Thema?
-
Was für grundlegende Fragestellungen ergaben sich daraus?
-
Welche Probleme hattest Du zu lösen?
-
Welche Überlegungen, Quellen und Methoden ließest Du zur Lösung einfließen?
-
Wie sahen die Lösungen aus?
-
Die Schlußfolgerungen und Ergebnisse der Arbeit sehen wie aus?
-
Zusammenfassung und Ausblick
Das ist das Prozedere. Wie lange Dein Vortrag dauern darf, ist entweder in der Studienordnung oder Prüfungsordnung zu finden, oder Dein Professor ist informiert.
Möglicherweise hat Dein Professor auch gesonderte Vorstellungen, wie er den Vortrag gerne hätte.
Achte darauf, nicht oder nur sehr wenig zu überziehen.
Danach folgt zweitens die Fragerunde. Diese leitest Du mittels einer Aufforderung ein, wenn Dein Vortrag beendet ist. Zu Beginn werden hauptsächlich Dein Betreuer und Dein Professor die Fragen stellen, und zwar solange, wie sie es für richtig halten und bis Du deren Fragen vollständig beantwortet hast.
Die Fragerunde wird daraufhin frei und alle Anwesenden dürfen Fragen stellen.
Das erschöpft sich nach und nach und wenn Schweigen im Wald herrscht, ergreift gewöhnlich der Professor das Wort und erklärt die Verteidigung für beendet. Er wird Dir die Zensur für die schriftliche Arbeit mitteilen und die Zensur, die er Dir für die Verteidigung erteilt.
Solltest Du bestanden haben, ergehen kräftige Gratulationen und das Publikum wird sich über das kleine Buffet hermachen, das Du natürlich bereitgestellt hast.
Viele Grüße
reinerlein