Komma vor Namen setzen

Hallo,

ich wette gerade mit meinem Chef, ob es heißt:

„Unser Mitarbeiter Herr Mustermann wird vor Ort sein …“
oder
„Unser Mitarbeiter, Herr Mustermann, wird vor Ort sein …“

Wer von uns beiden hat Recht?

Danke
Thomas

Hallo Thomas,
beide Varianten sind korrekt. Wenn man ein Komma setzt, verändert man die Betonung, weil der Name zum eingeschobenen Satzteil wird.
Schöner, weil einfacher, finde ich es jedoch ohne Komma.
Wenn es jedoch hieße „Unser Mitarbeiter, Vetriebsleiter Hans Meier, …“ muss ein Komma gesetzt werden.
Viele Grüße
Cathlin

Beides ist richtig - es hängt davon ab, ob der Name als Zusatz gekennzeichnet werden soll oder nicht (siehe Duden K 107, S. 74).
Gruß
Klara

Ich würde sagen, dass hier kein Komma gesetzt wird. Vergleiche
http://www.canoo.net/services/GermanSpelling/Regeln/…

Hier stehen diese Beispiele:
Professor Doktor Hans Emanuel Grundig
Es sprach Seine Eminenz Joseph Kardinal Ratzinger
das Porträt von Stephan Baron Burian von Rajecz
Malermeister Hugentobler und Gattin

Gruß
bruechle

Danke für die Antwort.
Also wenn ich jetzt schreiben würde "Unser Mitarbeiter, vertriebsprofi Max Mustermann, wird vor Ort sein, dann ja?

Ohne zusatz, dann ohne Komma.

Ok, so hätte ich das auch gemacht.

Danke nochmal

Hallo xxlschmitt,
m.E. ist beides möglich. Ohne Kommas wird mehr Gewicht auf den Namen gelegt, d.h. die Information, um welchen Mitarbeiter es sich handelt, ist hier wichtig.
Wenn der Name in Kommas eingeschlossen wird, wirkt das mehr als Nachsatz, also quasi als nebensächliche Hinzufügung. Hier geht es hauptsächlich um die Information, dass überhaupt ein Mitarbeiter vor Ort sein wird.
Gruß
waldgyst

Hallo,

ich weiß ja nicht, auf welche Variante Sie gewettet haben, aber korrekt ist:
"Unser Mitarbeiter, Herr Mustermann, wird vor Ort sein… "
Es handelt sich hier grammatikalisch gesehen um eine sogenannte Apposition, d.h. eine Beifügung, also eine Zusatzinformation zum direkt Davorstehendem. Diese Information wird dann generell in Kommata gehalten, um sie als Zusatz zu kennzeichnen.

Viel Glück bei der Wette!

Hallo,

euer Problem ist eigentlich keines, da man nach der neuen Rechtschreibung als „mündiger Bürger“ sehr viele Rechte hat, selbständig zu entscheiden.
Die Variante ohne Komma ist die bessere, denn ehrlich, was soll hier der Sinn von zwei Kommas sein? Sie stören bestenfalls den Sprechfluss.
Die Variante mit Kommas ist nicht unmöglich. Das, was zwischen den Kommas steht, bezeichnet man dann als Apposition.
Beispiel für eine Apposition:
Ein Hund, klein und flink, lief über die Straße.
Lässt man die Apposition weg, verbleibt immer noch ein vollständiger Hauptsatz.

U.B.

beide ;o)

hier ist eine kommasetzung möglich, aber nicht verpflichtend. man setzt sie hier nach den pausen im gesprochenen satz.

lg belgma

Hallo,

da müssen Sie sich den Einsatz teilen: Beides ist möglich!

Der Grund: Bei Berufs- oder Amtsbezeichnungen in Verbindung mit Namen ist nicht immer eindeutig, welches Wort nun das Bezugswort und welches die Apposition darstellt. Darum kann man sich entscheiden, wie man es betrachtet. Sieht man die Personenbezeichnung (hier: Mitarbeiter) als Bezugswort, stehen Kommas, sieht man den Namen als Bezugswort, stehen keine.

Freundliche Grüße
GN

Danke an alle für die Hilfe.
Hatten um ein Essen gewettet. Jetzt werden zwar zusammen essen, aber jeder darf selbst zahlen :wink:

Habt mir sehr geholfen.

Richtig, mit Zusatz - wie z.B. Berufsbezeichnung - unbedingt mit Komma; ohne Zusatz ist beides möglich (siehe Duden).
Gruß
Klara

Richtig waere, meiner MEinung nach, der folgende Satz: „Unser Mitarbeiter, Herr Mustermann wird vor Ort sein …“

nach Mitarbeiter steht Komma, weil es hier Apposition ist, und vor dem Praedikat des Satzes steht kein KOmma.

„Unser Mitarbeiter Herr Mustermann wird vor Ort sein …“
oder
„Unser Mitarbeiter, Herr Mustermann, wird vor Ort sein …“

Beides ist richtig. Der Übersichtlichkeit halber würde ich Kommatas setzen. Ohne das Wort «Herr» würde ich sie weglassen.


Überarbeitete Fassung des amtlichen Regelwerks 2004:
E1: Folgt der Eigenname einem Titel, einer Berufsbezeichnung und dergleichen,
so kann man nach § 78(4) das Komma weglassen:
Der Erfinder der Buchdruckerkunst(,) Johannes Gutenberg(,) wurde in
Mainz geboren.

Da hilft „Duden 9-Richtiges und gutes Deutsch“(2001) Seite 496-497 unter der Rubrik: 3.3.2 Berufs- und Standesbezeichnungen, Beinamen

Die beiden Formen sind also akzeptabel. Man soll aber wissen, welches Wort die Apposition(=Beifügung) und welches Wort das Bezugswort der Apposition ist.

„Unser Mitarbeiter, Herr Mustermann“: Hier steht die Berufs- oder Standesbezeichnung als Bezugswort voran, der Name wird als nachgestellte Apposition in Kommas eingeschlossen.

„Unser Mitarbeiter Herr Mustermann“: In diesem Falle
ist der Name betontes Bezugswort, die Berufsbezeichnung oder Höflichkeitsbezeichnung sowie Standesbezeichnung steht als Aposition ohne Komma voran.

Nurittin