Kommasetzung?

Moin ihr Lieben,

ich bräuchte einmal professionelle Unterstützung in Sachen Kommasetzung für folgenden Text:

„Meine Begeisterung für visuelle Gestaltung begann bereits im jungen Alter. Wie bei vielen Kindern machte sie sich zunächst im Ausmalen von Zeichnungen, später mit eigenen Kritzeleien bemerkbar. Monster, Aliens und leicht überbewaffnete Kampfroboter waren selbstverständlich wiederkehrende Themen und wurden regelmäßig in den Kampf geschickt, um den zumeist unterlegenen Schöpfungen, der vorübergehend zum Erzfeind erklärten Freunde, zu trotzdem. Jedoch anders als bei anderen Kindern lies sie bis heute, wenn auch in leicht veränderter Form, nicht nach. Vor dem Abschließen der mittleren Reife hatte ich das Glück, auf den Fachzweig „Gestaltungs- und Medientechnik“ gestoßen zu sein. Dies weckte die Passion für gutes Design in mir und stellte die Weichen für den weiteren Verlauf meiner Lebensbahn. Mit derselben Entschlossenheit wie nach meinem Realschulabschluss bewarb ich mich – nach drei interessanten Jahren – um einen Studienplatz für Kommunikationsdesign an der Hochschule XXX. Besonders attraktiv für mich war hier die Vielseitigkeit der Gestaltungsbereiche. Die umfangreichen Erfahrungen in Digital und Print, 3D, Zeichnen und Illustration, Bewegtbild, Fotografie aber auch HTML und CSS, um nur die wichtigsten zu nennen, wirkten sich umso intensiver auf mein allgemeines Designverständnis aus. Mit meiner über die Jahre angesammelten Expertise konnte ich bereits einige Unternehmen und interessante Projekte bereichern und möchte nun auch Sie tatkräftig unterstützen!“

Ich bin ein Loser was diese kleinen Striche angeht, die in allen Texten aufzutauchen scheinen – bitte helft mir! :stuck_out_tongue_winking_eye:

Hallo

Das ist zwar kein Komma- sondern wohl ein Flüchtigkeitsfehler, aber trotzdem.

Anderer Fehler:

Sie wurden in den Kampf geschickt, um den … Schöpfungen, der vorübergehend zum Erzfeind erklärten Freunde, zu trotzen.
Geht es hier um Schöpfungen der (vorübergehend zum Erzfeind erklärten) Freunde?
Oder sind diese Freunde selber diese Schöpfungen?

Im ersten Falle müsste es heißen:
Sie wurden in den Kampf geschickt, um den … Schöpfungen der vorübergehend zum Erzfeind erklärten Freunde zu trotzen.
(also ohne Komma)

Im zweiten Falle müsste es heißen:
Sie wurden in den Kampf geschickt, um den … Schöpfungen, den vorübergehend zum Erzfeind erklärten Freunden, zu trotzen.

  • Hab bisschen nachgedacht, der erste Fall müsste zutreffen. Aber egal, ich lass es stehen.

Ich würde übrigens schreiben: bei vielen anderen Kindern. Die Begeisterung lässt ja schließlich nicht bei allen anderen Kindern nach. Außerdem wird hier ja auf die vielen Kinder im ersten Satz Bezug genommen. - Wichtig ist das aber wohl nicht.

Ich weiß nicht, ob das ‚umso‘ hier richtig ist. Nach einem ‚umso‘, muss ja eigentlich ein ‚als‘ kommen. Es bezieht sich hier allerdings offensichtlich auf die im vorigen Satz erwähnte Vielseitigkeit, und eigentlich ist klar, was dieses ‚umso‘ hier soll. Also, ich denke, es ist ok.

Die fehlenden Kommata habe ich rein geschrieben und fett gemacht, leider sieht man es kaum. Es fehlten genau 3 Kommata, und zwei waren unter Umständen zu viel (die Sache mit den Schöpfungen und den Erzfeind-Freunden).

Man muss hier anscheinend immer eine Leertaste zwischen Fettdruck und Normaldruck haben, deswegen sind da an den Stellen teilweise falsche Leerstellen.

Super, danke Dir!

Ja genau, bei den Schöpfungen ist der erste Fall gemeint. Die „vielen anderen Kinder“ habe ich auch mal reingenommen.

Bei dem „umso“ habe ich auch lange überlegen müssen. Man weiß nicht so richtig, ob das geht oder? Mir ist nur gerade keine Alternative eingefallen.

Hallo,

weglassen. „…wirkten sich intensiv auf mein allgemeines Designverständnis aus.“

Und noch eine Anmerkung:

Vergangenheit beim Infinitiv brauchst Du da nicht.

Inhaltlich wird nicht richtig klar, was nun nach dem Realschulabschluss kam.

Viele Grüße,

Jule

Hallo

Ja, aber dann hat man aber nicht mehr den Zusammenhang zwischen der Vielseitigkeit der Gestaltungsbereiche und der besonders intensiven Auswirkung auf das allgemeine Designverständnis. - Ich finde die ursprüngliche Formulierung wesentlich interessanter als die vereinfachte, die du vorschlägst. Die klingt so trocken nach 08/15 Bewerbungsschreiben.

Es kommt natürlich darauf an, für wen man diese Selbstdarstellung schreibt. Den kenne ich ja nicht. Aber normalerweise ist es gut, wenn man authentisch bleibt. Wenn der Chef den Text nicht versteht, bist du eh falsch in der Firma.

Ich musste mir die meisten Sätze auch zweimal angucken, um sie richtig zu verstehen, aber ich finde das Schreiben total gut, vielleicht sogar gerade deshalb. Die Werbung arbeitet ja auch damit, dass sie irgendwas zeigt, was man irgendwie nicht versteht, dann denkt man drüber nach und prägt es sich dabei ein.

Also, ich finde es völlig klar. Earl09 hat nach der mittleren Reife ein berufliches Gymnasium für Gestaltungs- und Medientechnik besucht. Ich denke übrigens sowieso, dass da noch ein tabellarischer Lebenslauf beigefügt wird.

Viele Grüße

Jup, das wollte ich gerade schreiben. Die Leser des Textes werden an dieser Stelle bereits wissen, worum es geht (Gestaltungs- und Medientechnik).

Übrigens:

Ich meinte damit, um die Sätze mit ihren ganzen Bezügen zu vorigen Sätzen und genau in der Grammatik zu verstehen. Im Groben verstehe ich es auch beim ersten Lesen, also nicht, dass du denkst, er wäre unverständlich. Nur, durch diese Verschachtelungen wirkt der Text wesentlich interessanter als ein schlichter Text.

Ist das eine Antwort auf meinen Kommentar oder wolltest du das nur zusätzlich noch mal klarstellen? Es ging mir nämlich um etwas anderes.

Hallo, ich melde mich nun auch nochmal zu Wort :). Ich persönlich finde den Text im Groben ganz gut, würde aber die Intro mit dem Kindesalter weglassen. Ich denke, das ist eher etwas für ein Vorstellungsgespräch, aber weniger für das Anschreiben. Unternehmen bekommen soviele Bewerbungen, da ist es wichtig, kurz und nachvollziehbar zu belegen, warum man der Richtige für den Job ist - und da gehören nach meiner Ansicht keine Ausmalerein im Kindesalter mit rein. Aber ansonsten super!

Hmm, verstehe ich. Es handelt sich hierbei aber nicht unbedingt um ein Anschreiben. Ich werde mich mit einer selbst erstellen „Bewerbungswebsite“ vorstellen und der Text soll dort unter dem Punkt „Biografie“ oder „Vita“ auftauchen. Ein kurzes Anschreiben würde dann in der Mail selbst stehen.

Letzteres. Ich dachte, ich hätte mich missverständlich ausgedrückt.

Alles klar :wink: