Eine Mutter hat zwei halbstarke Knaben, die in der Schule schlecht sind. Schlampig, unkonzentriert. Der Vater der Kinder lebt weiter weg und organisiert auch nicht gern.
Der Mutter fällt es schwer, zur eigenen Orga (Beruf, Haus, Geschwister…) noch die der anderen –gegen den Widerstand der Beteiligten- durchzuhalten.
Der Vater versuchte, etwas Schullaufbahnentscheidendes zu organisieren, die Mutter hielt sich diesmal raus. Es ging schief. Der Junge muss in der Klasse bleiben.
Folgender Mailverkehr führte zu Mißverständnissen:
Mail 1:
Mutter: „Ich werde mich jetzt um konkrete Hilfe bemühen. Das Kind bittet Lehrer A darum, der Klasse etwas mitzuteilen. Dann würde er anderntags wieder am Unterricht teilnehmen.“
Lehrer A teilt der Klasse nichts mit und wundert sich, warum das Kind nicht in der Schule ist.
Mail 2:
Mutter: „Ich würde Freitag gerne nochmal mittags vorbeikommen.“
Lehrer B: „Hallo, ich bin Freitag bis 11.00 in der Schule.“
Mutter: „Ok, ich versuche, Sie zu finden.“
Freitags hat B allerdings keine Zeit, denn er hat (in der Schule) Besprechungen bis 11.15.
Frage:
Wer tüdelt hier?
Waren die Mails –objektiv- so mißverständlich oder wird subjektiv mehr Chaos hineingelesen, als drin steckt?
Muß die Mutter für jede Klarheit Sorge tragen und jede Unklarheit selber vermeiden? Rückfragen und Festnageln hat ja nun auch keiner gern.
Mutter fühlt sich unwohl in der Rolle der tüdeligen Zicke.
Tilli