Kommunistinnen wie Sahra Wagenknecht: Toxisch für unsere Demokratie?

Guten Morgen

Wird heute im politischen Diskurs Demokratiefeindlichkeit in Deutschland thematisiert, so denken wir in erster Linie an die zahlreichen Angriffe aus dem rechtsradikalen Lager. Dabei wird außer Acht gelassen, dass unsere Demokratie auch aus dem linken Spektrum massiven Attacken ausgesetzt ist. Während sich die linksradikalen Chaoten – ähnlich wie die Glatzköpfe der Rechten – durch ihr Auftreten selbst disqualifizieren, werden linke Lügner-innen, die den Dresscode und die Sprache des Mittelstandes adaptieren, bis in die Mitte der Gesellschaft als ebenbürtige Diskussionsteilnehmer akzeptiert. Hier steht an prominenter Stelle Sarah Wagenknecht.

Am 27. Januar 2010 hielt der israelische Staatspräsident Shimon Peres im Bundestag eine Rede zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Er schilderte unter anderem, wie die Nazis in seine Heimatstadt einmarschierten „Sie befahlen allen Juden, sich in der Synagoge zu versammeln. Mein Großvater ging als Erster hinein, eingehüllt in denselben Gebetsmantel, in den ich mich als Kind schon eingewickelt hatte. Seine Familie folgte ihm. Die Türen wurden von draußen verriegelt, und das Holzgebäude wurde angezündet. Von der gesamten Gemeinde blieben nur glühende Asche und Rauch.“

Nach der Rede des Friedensnobelpreisträgers von 1994 erhoben sich das gesamte Plenum zum Applaus – mit Ausnahme von Sarah Wagenknecht und zwei weiteren Mitstreiterinnen der Linken. Ein Verhalten, das selbst in den eigenen Reihen für Empörung sorgte. „Einem Staatsmann, der selbst für Krieg mitverantwortlich ist, kann ich einen solchen Respekt nicht zollen“, sagte Wagenknecht . Sie meinte wohl den Nahostkonflikt, für den sie allein Israel in der Verantwortung sah. Begeisterte Zustimmung kam – nicht zum ersten mal – nur von der AfD.

Zuletzt hat die Demagogin zusammen mit Alice Schwarzer ein „Manifest für den Frieden“ verfasst. Ein schwer erträglicher Text, der an Naivität und Mangel an Empathie kaum zu überbieten ist. Noch am Tag der Veröffentlichung unterzeichnete AfD-Vorsitzender Tino Chrupalla das Machwerk. Wie Wagenknecht den Angriff auf die Ukraine sieht, zeigt die immer gleiche Argumentationsfigur. Zunächst gibt sie zu, was nicht zu leugnen ist: „Mit dem Befehl zum Einmarsch hat die russische Führung Völkerrecht gebrochen und sich schuldig gemacht. Das muss man ohne jede Einschränkung verurteilen.“ Es folgt genau diese Einschränkung: „Teile des politischen Establishments der USA haben es geradezu darauf angelegt, dass der Konflikt militärisch eskaliert. Es war immer klar, dass Russland es nicht hinnehmen wird, dass die Ukraine ein militärischer Vorposten der Vereinigten Staaten wird und dann möglicherweise Raketen an der russischen Grenze stehen, die Moskau in fünf Minuten erreichen können.“

Das ist nicht das erste Mal, dass Wagenknecht Positionen aus dem rechtsradikalen Spektrum vertritt. Ob Finanzkrise, Flüchtlingskrise oder Corona-Krise: Stets gab es Applaus von der AfD. Jetzt, in diesem brutalen Angriffskrieg, vertritt sie die Meinung Putins. Was man auch daran erkennt, was sie in Ihren Statements nicht anspricht. Russlands brutale Vorläuferkriege in Tschetschenien und Syrien oder das Zündeln in der Republik Moldau bleiben unerwähnt, ebenso die Cyberangriffe auch bei uns, Putins zunehmende Repression im Inland und die Anschläge auf Gegner im Ausland. Bar jeder Empathie verbindet sie diese kalte Niedertracht mit ihrer Intelligenz und der Mode und Sprache des Mittelstandes. So gewinnt sie dort auch im rechten Spektrum mühelos Anhänger.

Es ist fast schon obsolet, zu erwähnen, dass es Wagenknecht keineswegs um Frieden geht. Auf der kommunistischen Plattform sozialisiert, geht es ihr nur um die Zerstörung der Demokratie und die Vernichtung des Kapitalismus.

In diesen Tagen hat die Washington Post, gestützt auf Geheimdienstinformationen berichtet, Putin setze in Deutschland auf eine Querfront von AfD und Sahra Wagenknecht, Gespräche zwischen dem russischen Geheimdienst und Vertrauten beider Lager hätten bereits stattgefunden. Wagenknecht schließt eine Kooperation natürlich aus. Aber auch ohne die von Putin erwartete Antikriegskoalition ist Wagenknecht brandgefährlich für unsere Demokratie.

Oder doch nur die letzte Protagonistin einer im Untergang befindlichen Partei?

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Sie ist brandgefährlich weil sie in den Köpfen vieler Menschen für den deutlich linken Flügel steht … und wie bei allen Menschen, die radikalem Gedankengut folgen, schalten sie ihr Gehirn ab und merken gar nicht, dass Wagenknecht überwiegend rechtsradikales Gedankengut absondert … und damit ist sie das Bindeglied zwischen Radikal links und rechts … nur ohne Mitte

Deswegen wird sie auch von Putin und seiner Maschinerie im Hintergrund so hofiert…

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Die afd wurde 2013 gegründet.

Völlig richtig. Zumal die Linke ja - unabhängig von der eigenen politischen Position - von vielen, als „die Guten und Friedfertigen“ angesehen werden und daher ein weitaus höheres Maß an Glaubwürdigkeit in moralisch-ethische Glaubwürdigkeit besitzt als bspw. die afd.

Mal schauen, wie ihre Partei ausgerichtet ist, wenn sie erst einmal an den Start geht.

Gruß
C.

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Sahra Wagenknecht: Kommunistin? Ist sie das noch?
Oder gebrauchst du das Wort wie in den USA, wo man nichts schlimmeres sein kann? Und diese Einstufung vor nicht zu langer Zeit das Todesurteil bedeutete.

Im Übrigen kann ich vielen ihrer Positionen folgen. Gerade, was das Verhältnis Deutschland-USA betrifft. Ein starkes und einiges Europa kann den hegemonistischen USA nicht gefallen.
Bin ich jetzt auch ein Kommunist?

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Meine Meinung: Kommunismus oder Nazismus sind für Sahra Wagenknecht nur wichtig um ihre eigene Philosophie voranzubringen, ihren Egoismus.

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Ich finds immer schwierig mit Menschen rechter Gesinnung zu diskutieren, aber sei es drum:

Kommunisten sind erstmal kein Problem. Die kommunistische Utopie funktioniert in der heutigen Gesellschaft nicht und würde einen derartigen Umbau in den Werten erfordern, dass vermutlich noch Jahrhunderte vergehen, bis wir da ankommen.

Was Wagenknecht gefährlich macht ist nicht ihr Kommunismus, sondern ihre nahezu offen pro-russische Haltung, die sie mit allerlei Pseudo-Argumenten (aber die NATO!) zu unterlegen meint. Damit rennt sie bei vielen Linken aber auch vielen Rechten offene Türen ein. Für die Linke ist das insofern problematisch, als dass Wagenknecht eine Haltung vertritt, die innerhalb ihrer Partei weder Konsens noch Parteilinie ist. Wagenknecht hat auch keine offizielle Position, die sie in die Lage versetzen würde. offiziell für die Partei zu sprechen, aber in der Öffentlichkeit wird das freilich anders wahrgenommen.

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„Vor nicht allzu langer Zeit?“ Diese Zeit ist in etwa so lange her, wie die Zeit, in der Millionen von deutschen Nazis und Nazi-Mitläufern unbehelligt in Schulen, Justizbehörden und Universitäten an der Gestaltung der Bevölkerung der noch jungen Bundesrepublik mitwirken durften.

Im übrigen hält sich die Zahl der Todesurteile während der McCarthy-Ära wegen angeblicher kommunistischer Umtriebe so sehr in Grenzen, dass ich die Behauptung doch als sehr albern bezeichnen möchte, dass die „Einstufung“ als Kommunist einem Todesurteil gleichkam.

Das ist etwas unglücklich, weil sich viele ihrer Positionen (so sie sich denn mal auf eine Position konkret festlegt) mit der Realität nicht in Einklang zu bringen sind.

Der Zeitraum, in der man die USA ernsthaft als hegemoniale Macht bezeichnen konnte, war mit 1990-2015 überschaubar kurz. Mal abgesehen davon, dass die USA überhaupt kein Problem mit einem starken Europa haben, sondern - man könnte sich daran auch erinnern, wenn man denn wollte - schon seit längerem ein stärkeres Europa dergestalt fordern, dass Europa sein Kram in Europa alleine regeln und auch mal ein bisschen mehr Geld für Rüstung ausgeben sollte, anstatt sich auf den Schutzschirm der USA zu verlassen.

Insofern liegt das Problem der Wagenknecht’schen Aussagen nicht darin, dass sie ein stärkeres Europa fordert, sondern dass sie die USA verteufelt, die Realität verdreht und sich lieber heute als morgen den Russen an den Hals werfen würde.

Naja, was ein Kommunist ist bzw. will, ist ja nachzulesen. Dann wirst Du schon schon wissen, ob Du ein Kommunist ist. Frau Wagenknecht würde ich nicht als Kommunistin bezeichnen, sondern als Populistin, Flexi-Extremistin und Idiotin.

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Gab’s da überhaupt einen einzige Fall, wo jemand hingerichtet worden ist, weil er Kommunist war?

Mit dieser Begründung? Natürlich nicht.

Ich les das jetzt nicht. Denn am gesündesten/wenigsten toxisch für mich und die Demokratie ist, Spinner einfach links oder rechts liegenzulassen und zu ignorieren. Ob die jetzt Wagenknecht, Palmer, Lindner oder Söder heißen…

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Ethel und Julius Rosenberg wären zwei Namen, die man in dem Dunstkreis nennen könnte, aber auch bei den beiden war der Vorwurf natürlich nicht „Kommunismus“ oder "Kommunist sein) (ohnehin nie ein Straftatbestand), sondern Spionage (wobei der allenfalls in seinem Falle berechtigt war).

Ich nehm auch Fälle, wo man zumindest eine Verbindung ahnen könnte. Die Kommunistische Partei in den USA hatte auch in den 50ern noch tausende offizielle Mitglieder.

Dass zumindest der Mann ein Spion war, ist heute unbestritten. Die Rolle der Frau bzw. die Gründe für die Mitanklage sind da etwas verschwommener, aber ‚Kommunistin‘ war hier sicher keiner davon.

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