Kompass "neu" einstellen in Wilhelmshaven?

Liebe/-r Experte/-in,

Hallo, ich habe gestern im Hafen von Wilhelmshaven ein Marineschiff unter niederländischer Flagge gesehen, dass von 2 Schleppern ständig im Kreis gezogen wurde. Eine Freundin meinte, dies sei nötig, da der Kompass nach Nordcap-Fahrten neu eingestellt werden muss. Kann das jemand bestätigen und mir vielleicht auch erklären, wie das ganze funktioniert?

Vielen Dank im Voraus :smile:

Marco

Hallo Marco,

es ist richtig, dass ein Kompass kompensiert wird, indem das Fahrzeug gedreht wird.

Aber warum durch Schlepper? Kann es das dann nicht besser aus eigener Kraft?

Mit dem Nordkap hat das sicher nichts zu tun.

Grüße, Alexander

Lieber Marco,
leider kann ich Dir darauf keine Antwort geben.
Gruß Modellbau-freunde

Hallo Marco,

es ist richtig, dass ein Kompass kompensiert wird, indem das
Fahrzeug gedreht wird.

Aber warum durch Schlepper? Kann es das dann nicht besser aus
eigener Kraft?

Danke für die Antwort. Aus eigener Kraft ist wohl aufgrund der Enge nicht möglich, denke ich.
Warum dreht man nicht den Kompass? Oder ist der dann fest eingebaut?

Mit dem Nordkap hat das sicher nichts zu tun.

Grüße, Alexander

Gratuliere zu ihrer Freundin, es stimmt, was sie sagt.
Freundliche Grüße
Hans-Otto

Hallo Marco,
ein Metallschiff stellt eine sehr große Beeinflussung für einen Kompass dar. Daher muss das Gesamtsystem Schiff und Kompass gemeinsam für alle Himmeslichtungen getestet d.h. gedreht werden. An Land sind an solchen Stellen i.d.R feste Markierungen sichtbar. Soche Gebiete mit Einrichtungen zur Kompensation sind in Seekarten eingezeichnet.

Grüße, Alexander

Liebe/-r Experte/-in,

Vielen Dank im Voraus :smile:

Marco

Moin aus dem Norden.

Die Magnetkompasse der Schiffe werden in regelmäßigen Abständen geprüft und evtl. „kompensiert“, dabei wird zunächst einmal die natürliche Abweichung des Magnetkompasses festgestellt - an einem Ort wo die erdmagnetische Abweichung bekannt ist. Daher wird dann das Schiff gedreht und die Abweichungen werden festgehalten und in einer Kurve aufgezeichnet. Wenn die Abweichungen sehr groß sind, kann dieses von einer Verlagerung des magn. Schiffsfeldes herrühren, z.B. nach größeren Reparaturen und viel ausgeführten Elektroschweißungen. Dann kann man diese Störungen etwas mit Magneten in Längs und Querrichtungen und den sog. D-Kugeln ausgleichen.
Jedenfalls werden die genauen Kompassfehler in einer Tabelle u. Kurve festgehalten und diese Korrektionswerte in der sog. Steuertabelle notiert.

Wie schon gesagt, wird die Abweichung das Kompasses regelmäßig in Abständen geprüft, mit einer Fahrt zum Nordcap hat es nichts zu tun.

Ich hoffe, Dir ist mit dieser kleinen Erklärung geholfen.
Herzliche Grüße
M.T.

Hallo Marco. Zu deiner Frage, Klare Antwort, Keine Ahnung, Jürgen

Hallo TheWhoopee,
der Magnetkompass muß turnusmäßig kompensiert werden, im Allgemeinen alle 2 Jahre.
Durch magnetische Einflüsse wie z.B. Stahl (das Schiff selbst) und Magnetfelder elektrischer Geräte entsteht eine Ablenkung oder Deviation der Kompassnadel/-anzeige. Diese Ablenkung läßt sich durch installation von Magneten oder Weicheisenkernen bis auf einen kleinen Rest kompensieren. Für die Restabweichung erstellt der Kompensierer eine Tabelle. Dazu wird das Schiff ein- oder mehrmals über alle Kurse gedreht.
Eine Reise über eine große Breitenänderung ändert zwar die Deviation des Kompasses, doch diese Auswirkung auf den Kompasskurs wird ebenfalls mit Eisenstangen minmimiert(Flinderstangen). Eine Regulierung des Kompass nach so einer Reise ist also nicht notwendig.

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen

Venge

Danke für die Antwort, hatte jedoch nichts mit der Deviation zu tun. Hier die Antwort:
Schiffe [Bearbeiten]
Bei militärischen Schiffen muss die z. B. durch das Erdmagnetfeld aufgenommene Magnetisierung reduziert werden, um die Schiffe für Magnetminen und Torpedos mit Magnetzünder schwerer auffindbar zu machen.

Die Entmagnetisierungsanlagen für Schiffe der Deutschen Marine befinden sich in Wilhelmshaven und in Kiel. Die Volksmarine der DDR nutzte dafür eine etwa 2,8 Kilometer östlich von Vilm geschaffene künstliche Insel im Rügischen Bodden.[1]

Manche Schiffe besitzen zusätzlich eine eigene Magnetische Eigenschutzanlage mit der nicht nur die dauermagnetischen Eigenschaften des Rumpfes, sondern auch andere magnetische Signaturen, wie die elektromagnetischen Felder von Generatoren, kompensiert werden. Es gab früher auch Versuche, bei denen um den Schiffskörper gelegte Spulen zur Fernzündung von Seeminen eingesetzt werden sollten.

Hallo Marco,
ob das mit dem Nordkap was zu tun hat kann ich nicht sagen, aber es könnte durchaus sein, dass die ihren K. überprüft haben. Ein Magnetkompass ist auf einem Schiff von Stahl umgeben und somit geht er dort immer anders als auf der grünen Wiese. Um das zu kompensieren werden in seiner Nähe (in der Kompass-Säule) Magnete gesteckt. Durch verändern der Position dieser kann man dann zumindest teilweise die Störungen durch das ganze Metall am Schiff kompensieren. Diese „Comapss Adjustment“ wird normalerweise bei einem Vollkreis durchgeführt und bei einer 2. und 3. Runde verfeinert.

Trotzdem bleibt immer eine Abweichung bestehen. Die muss die Crew auch regelmäßig und an verschiedenen Orten auf der Welt überprüfen und entsprechende Aufzeichnungen führen und selbst bei der Navigation beachten. Auf den Seekarten findet sich immer eine Deviationsangabe (in Etwa „Norden ist hier 2 Grad weiter westlich“ etc). Die ändern sich auch immer mal wieder, weil sich das Magnetfeld der Erde ändert. „Einfach nur nach Norden“ zeigt das Ding halt nie.

Dafür wurde dann der Kreiselkompass erfunden. Der ist wenn er einmal eingestellt ist aufgrund seiner rotationsbedingten Trägheit und kardanischen Aufhängung relativ robust gegen die Schiffsbewegungen und eben gar nicht vom Magnetfeld abhängig.

Genug Stoff für weitere Fragen :smile:
Gruss

Hallo Lars,

Danke für die Antwort.
Habe mittlerweile bei der Marine angefragt, da ich mir nicht erklären konnte, warum das Schiff ca 8 Stunden im Kreis gezogen wurde.
Die Antwort lautete, dass es nichts mit dem Kompass zu tun hat, sondern mit einer Entmagnetisierung des Schiffes bzw Schiffsrumpfes an sich. Dies wird bei Kriegsschiffen durchgeführt, damit sie weniger Angriffsfläche für Magnetzielsucher bzw Magnethaftminen bietet.
Die dt Marine hat 2 solcher Anlagen, eine davon in Wilhelmshaven.
Wikipedia unter Entmagnetisierung steht’s auch.

Danke, Marco

Hallo,
das ein Kompass nach Nordcap-Fahrten neu eingestellt werden muß hab ich noch nicht gehört. Ein Kompass wird neu eingestellt nach Änderungen am schiff (Werf neue Eisenteile angebaut). Dadurch ändert sich das Magnetfeld vom Schiff, und der Kompass wird neu eingestellt. (Kompensiert)
Das macht man auf einer Kompensierungsfahrt über Satellitennavigation.
MfG

Hallo, entschuldige die späte Antwort.

ich kenne das ganze leider nur im kleineren Maaßtab, Das schiff fährt oder wird um einen sogenanten Komprimierungspfahl gezogen. dieser ist Magnetisch. Anhand eines anderen geeichten Kompass wird der einzustellende Kompass dann eingestellt.