Hallo,
ich habe ein großes Problem mit meiner Mutter. Ich selbst bin grade 18 geworden, sie ist 50. Ich gehe in die 12. Klasse und wohne noch zu hause.
Prinzipiell kann ich mich mit ihr auch manchmal sehr gut verstehen, weil wir uns schon teilweise sehr ähnlich sind und ähnliche interessen und geschmäcker haben. Aber mittlerweile ist es so weit gekommen, dass fast jede Begegnung unsererseits in einem Streit endet, in dem es immer um die gleiche Thematik geht. (Ich sollte vllt dazu sagen, dass wir beide sehr komplexe und komplizierte Personen sind und beide sowohl hochbegabt, als auch hochsensibel sind). Keiner von uns beiden ist auf Streit oder ein schlechtes Verhältnis aus, aber es lässt sich leider nicht vermeiden. Wir sehen uns mittlerweile nicht mehr soo oft, da ich sehr viele Hobbys habe, denen ich jeden nachmittag nachgehe und abends ab und zu mal was mit Freunden unternehme oder eben in meinem Zimmer bin, um dem Streit aus dem Weg zu gehen. Sie beschwert sich nun, dass ich kein interesse mehr an ihr und der familie hätte, mich nie zeigen würde, nichts im haushalt mache und egoistisch wär. Einerseits versteh ich sie in den punkten und gebe ihr tw. recht. Andererseits hat das aber auch seine Gründe, die ich ihr nicht nennen kann, weil sie es viel zu persönlich nehmen würde und sich angegriffen fühlen würde. Meine Mutter ist oft seeehr anstrengend und hat gewisse Macken, mit denen ich nicht klar komme. Zum einen ist sie manchmal sehr kindlich (zu kindlich), zum anderen ist sie viiiiiel zu sensibel. Sie nimmt alles persönlich, verträgt absolut keine Kritik. Ihr kindisches Verhalten ist meistens sehr nervtötend und ich kriege regelrecht aggressionen davon. Sobald ich sie nur vorsichtig versuche zu beten, die nervtötenden geräusche oder bewegungen etwas einzustellen, fühlt sie sich angegriffen, fängt an zu weinen oder ist beleidigt, weil sie denkt, man wolle sie in ihrer persönlichkeit eingrenzen und sie verunsichern (das ist zumindest meine vermutung), weil sie eh so unsicher ist und sich von leuten schnell beeinflussen lässt, was sie eig unglücklich macht. Dazu kommt, dass sie, wenn sie aktuell von etwas begeistert ist wochenlang fast ununterbrochen nur noch davon spricht und sich dabei immer wiederholt, wo ich iwann auch nicht mehr die geduld aufbringen kann, mir das schon wieder anhören zu müssen. Wenn ich also die Begeisterung, die ich ihr zu Beginn zeigte, nach ein paar wochen nicht mehr präsent habe, bin ich -laut ihr- sofort ignorant und am familienleben uninteressiert. Außerdem will sie mich meine probleme nie selbst erledigen lassen. Sie hat schon immer gesagt, dass sie es gut findet, wie selbstständig ich wär (auch schon vor 3 jahren), aber wenn ich ihr von den problemen oder schwierigen personen erzähle, drängt sie sich mir immer sofort auf und will das selbst in die hand nehmen. Bei Zurückweisung meinerseits ist sie beleidigt.
Lange Rede - kurzer Sinn: Egal, was ich mache, es endet damit, dass ich ihr ungewollt das Gefühl gebe, sie persönlich angreifen zu wollen oder kein interesse am familienleben zu haben. Oder ich halte mich zurück und versuche meine aggressionen, die sich anstauen zu überspielen, was ich aber meistens nicht schaffe. Die Schlussfolgerung daraus ist, dass ich mich lieber direkt zurückziehe und ihr aus dem weg gehe, weshalb ich in ihren augen eben auch egoistisch bin…
Sie rastet regelmäßig aus, weil sie mein Verhalten nicht verstehen kann, da sie ein absoluter Familienmensch ist. Ich hingegen brauche oft meine Ruhe (grade wenn ich abends nach hause komme), weil ich die alltäglichen Eindrücke oft zu sehr wahrnehme, sodass ich erst mal einen ausgleich suche und bin der Meinung, dass es nicht gut ist, täglich so viel Zeit mit den gleichen Menschen in einem Raum zu verbringen (in einer Partnerschaft ist das natürlich nochmal anders… da sucht man sich seinen Partner ja aus…)
Naja, ich bin jedenfalls dankbar für ernstgemeinte Tips und Ratschläge.
Lg.